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Klinische FragestellungAlagille-Syndrom, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Alagille-Syndrom mit 2 Leitlinien-kuratierten "core"-Genen bzw. zusammen genommen 24 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
AP0370
Anzahl Gene
24 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
11,1 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
66,8 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
JAG13657NM_000214.3AD
NOTCH27416NM_024408.4AD
ABCB113966NM_003742.4AR
ABCB43840NM_000443.4AR
AMACR1185NM_001167595.2AR
ATP8B13756NM_005603.6AR
BRAF2301NM_004333.6AD
CFTR4443NM_000492.4AR
ELN2175NM_000501.4AD
FOXC11662NM_001453.3AD
GALT1140NM_000155.4AR
GDF11119NM_001492.6AD, AR
MAP2K11182NM_002755.4AD
NEK82079NM_178170.3AR
NF18457NM_001042492.3AD
PEX13852NM_000466.3AR
PEX121080NM_000286.3AR
PEX62943NM_000287.4AR
PITX2816NM_153427.2n.k.
PTPN111782NM_002834.5AD
RAF11947NM_002880.4AD
RIT1660NM_006912.6AD
SERPINA11257NM_000295.5AR
SOS14002NM_005633.4AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Die Pathogenese beim Alagille-Syndrom betrifft die Leber, das Herz und andere Teile des Körpers. Hauptmerkmale sind Anomalien in den Gallengängen, so dass sich die Galle in der Leber staut und Vernarbungen mit Gelbsucht, Juckreiz und Xanthomen verursacht. Zu den Herzproblemen gehören Pulmonalstenose mit Ventrikelseptumdefekt und andere Anomalien wie die Fallot-Tetralogie. Charakteristische Gesichtsmerkmale betreffen eine breite, markante Stirn, tiefliegende Augen und ein kleines, spitzes Kinn. Darüber hinaus können das zentrale Nervensystem und die Nieren sowie die Wirbelkörper affiziert sein. Die ersten Probleme werden in der Regel im Säuglingsalter oder in der frühen Kindheit deutlich. Der Schweregrad der Störung variiert bei den Betroffenen, auch innerhalb einer Familie. Die Symptome reichen von so leichter Ausprägung, dass sie unbemerkt bleiben, bis zu schweren Herz- und/oder Lebererkrankungen, die Transplantationen erfordern. Selten werden nur isolierte Herzfehler oder ein charakteristisches Gesicht beobachtet. Der Vererbungsmodus ist autosomal dominant. Bei >90% der Patienten werden JAG1-Mutationen identifiziert, bei wenigen anderen liegen NOTCH2-Mutationen vor. Da insgesamt bei etwa 97% der Alagille-Patienten vorgenannte Mutationen nachgewiesen werden, ist die klinische Diagnose nicht in wirklich allen Fällen molekulargenetisch abgesichert.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1273/

 

Synonyme
  • Alias: Alagille-Watson syndrome
  • Alias: Arteriohepatic dysplasia
  • Alias: Cholestasis with peripheral pulmonary stenosis
  • Alias: Hepatic ductular hypoplasia, syndromatic
  • Allelic: Anterior segment dysgenesis 3, multiple subtypes (FOXC1)
  • Allelic: Anterior segment dysgenesis 4 (PITX2)
  • Allelic: Axenfeld-Rieger syndrome, type 1 (PITX2)
  • Allelic: Axenfeld-Rieger syndrome, type 3 (FOXC1)
  • Allelic: Cardiofaciocutaneous syndrome 3 (MAP2K1)
  • Allelic: Congenital heart defects, multiple types, 6 (GDF1)
  • Allelic: Cutis laxa, AD (ELN)
  • Allelic: Deafness, congenital heart defects + posterior embryotoxon (JAG1)
  • Allelic: Emphysema due to AAT deficiency (SERPINA1)
  • Allelic: Gallbladder disease 1 (ABCB4)
  • Allelic: Hajdu-Cheney syndrome (NOTCH2)
  • Allelic: Hemorrhagic diathesis due to antithrombin Pittsburgh (SERPINA1)
  • Allelic: Melorheostosis, isolated, somatic mosaic (MAP2K1)
  • Allelic: Nephronophthisis 9 (NEK8)
  • Allelic: Pancreatitis, hereditary (CFTR)
  • Allelic: Right atrial isomerism [Ivemark] (GDF1)
  • Allelic: Supravalvar aortic stenosis (ELN)
  • Allelic: Tetralogy of Fallot (JAG1)
  • Alagille syndrome 1 (JAG1)
  • Alagille syndrome 2 (NOTCH2)
  • Alpha-methylacyl-CoA racemase deficiency (AMACR)
  • Bile acid synthesis defect, congenital, 4 (AMACR)
  • Cholestasis, benign recurrent intrahepatic (ATP8B1)
  • Cholestasis, benign recurrent intrahepatic, 2 (ABCB11)
  • Cholestasis, intrahepatic, of pregnancy, 1 (ATP8B1)
  • Cholestasis, intrahepatic, of pregnancy, 3 (ABCB4)
  • Cholestasis, progressive familial intrahepatic 1 (ATP8B1)
  • Cholestasis, progressive familial intrahepatic 2 (ABCB11)
  • Cystic fibrosis (CFTR)
  • Emphysema-cirrhosis, due to AAT deficiency (SERPINA1)
  • Galactosemia (GALT)
  • Neurofibromatosis, type 1 (NF1)
  • Neurofibromatosis-Noonan syndrome (NF1)
  • Noonan syndrome 1 (PTPN11)
  • Noonan syndrome 4 (SOS1)
  • Noonan syndrome 5 (RAF1)
  • Noonan syndrome 7 (BRAF)
  • Noonan syndrome 8 (RIT1)
  • Peroxisome biogenesis disorder 1A [Zellweger] (PEX1)
  • Peroxisome biogenesis disorder 1B [NALD/IRD] (PEX1)
  • Peroxisome biogenesis disorder 3A [Zellweger] (PEX12)
  • Peroxisome biogenesis disorder 3B (PEX12)
  • Peroxisome biogenesis disorder 4A [Zellweger] (PEX6)
  • Peroxisome biogenesis disorder 4B (PEX6)
  • Renal-hepatic-pancreatic dysplasia 2 (NEK8)
  • Watson syndrome (NF1)
  • Williams-Beuren syndrome (ELN)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • n.k.
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.