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Gen-Panels für Klinische Bereiche

Klinischer BereichPerinatalmedizin

Zugeordnete Erkrankungen

Hinweise zum Klinischen Bereich

Hier finden Sie die für den oben angegebenen Klinischen Bereich verfügbaren krankheitsbezogenen Genpanels.

Sollten Sie die gewünschte Erkrankung nicht finden, verwenden Sie in der Suche bitte ein Ihnen bekanntes Synonym (auch in englischer Sprache).

Die Liste der gebietsbezogenen Erkrankungen zeigt die nach aktueller wissenschaftlicher Datenlage genetisch bedingten Erkrankungen, bei denen eine humangenetische Untersuchung sinnvoll ist. Eine genetische Untersuchung sollte gezielt und nur dann vorgenommen werden, wenn eine Verdachtsdiagnose vorliegt, die nur durch einen humangenetischen Befund ausgeschlossen oder gesichert werden kann. Die Patientinnen/Patienten sind dann in jedem Fall entsprechend aufzuklären, und es soll eine genetische Beratung angeboten werden (siehe GenDG §§ 9, 10). Bei vorgeburtlichen genetischen Untersuchungen ist eine schwangere Frau grundsätzlich genetisch zu beraten (GenDG § 15).

Perinatalmedizin

Neben dem vorgeburtlichen Ultraschall haben genetische Untersuchungen eine immer größere Bedeutung in der Betreuung von Schwangerschaften gewonnen. Heutzutage wird ein sehr großer Teil pränataler Fragestellungen erfolgreich mittels nicht invasiver Methoden bearbeitet (siehe Empfehlungen der DEGUM und der FMF-Deutschland).

Ersttrimesterscreening

Das Ersttrimesterscreening besteht aus einer Kombination ultrasonographischer Verfahren (Messung der Nackentransparenz und morphologischer Auffälligkeiten beim Feten) sowie biochemischer Parameter (freies ß-hCG und PAPP-A). Aus dem Verhältnis dieser Messgrößen zueinander kann eine Risiko-Maßzahl für die häufigsten Trisomien und Herzfehler berechnet werden.

NIPT

Eine sehr hohe Sicherheit in der Trisomie-Diagnostik für die Chromosomen 21, 13 und 18 sowie für den Geschlechtschromosomen-Status bieten nicht invasive pränatal Tests (NIPT). Hierbei werden DNA-Fragmente aus abgeschilferten Plazentazellen analysiert und den jeweiligen fetalen Ursprungschromosomen zugeordnet. Auf diese Weise kann man innerhalb von 24 Stunden eine verlässliche Aussage über eine mögliche Chromosomenstörung des Embryos erlangen. Die Genauigkeit des NIPT kann in seltenen Fällen durch genetische Unterschiede zwischen Embryoblast und Trophoblast sowie durch chromosomale Mosaike, "vanishing twin" etc. eingeschränkt sein. Deshalb muss ein auffälliger NIPT-Befund immer durch eine invasive Diagnostik abgesichert werden.

Invasive Verfahren

Die invasiven pränataldiagnostischen Verfahren zur Abklärung genetischer Fragestellungen stellen immer noch den Goldstandard dar. Als Entnahmeverfahren sind hier Amniozentese und Chrorionzottenbiopsie zu nennen. Diagnostisch können aus den gewonnenen Zellen (nach Vermehrung durch Anzucht) zytogenetische und molekulargenetische Fragestellungen beantwortet werden. Je nach Ultraschallbefund kommen auch neueste DNA-Analysetechniken wie Gen panels zum Einsatz. Hierbei sollen Abweichungen vom Referenzgenom („Wildtyp“) festgestellt werden, um dann ggf. zwischen neutralen Varianten und pathogenen Mutationen zu unterscheiden, die für die physiologische Entwicklung und störungsfreie Funktion aller normalen Zellen von Bedeutung sind. Die Vererbungsmuster pränatal diagnostizierbarer Erkrankungen stellen die Grundlagen der genetischen Beratung für die werdenden Eltern dar. In den letzten 30 Jahren wurden Tausende Gene charakterisiert, die derartige Erkrankungen hervorrufen bzw. zur Entwicklung beitragen. Beispielsweise können Mutationen in unabhängigen Genen auf verschiedenen Chromosomen klinisch nicht differenzierbare Symptombilder hervorrufen („Lokus-Heterogenität“). Andererseits führen verschiedene Mutationen in ein und demselben Gen zu klinisch offenbar separierten Krankheitsentitäten („allelische Heterogenität“).

Formalgenetik und Ätiologie

Formalgenetisch und ätiologisch lassen sich folgende Gruppen pränataler Erkrankungen unterscheiden:

  • monogene Erkrankungen (autosomale oder X-chromosomale Vererbung)
  • digene Erbleiden, die sich nur manifestieren, wenn gleichzeitig Mutationen jeweils heterozygot in zwei unterschiedlichen Genen vorliegen. Physiologischerweise bilden die beiden normalen Genprodukte zusammen funktionelle Heterodimere. Digene Vererbung betrifft ~3% der Erbkrankheiten neben den klassischen autosomalen und X-gekoppelten Leiden.
  • mitochondriale Erkrankungen (maternale oder autosomale Vererbung)
  • multifaktoriell bedingte Erkrankungen (Interaktion von mehreren bis vielen Genen plus Umwelt-Faktoren)

Genpanels

Die nachfolgenden Genpanels werden für verschiedene Indikationsfelder angeboten. Gemäß den vorzuhaltenden Kandidatengenen sind diese im Umfang unterschiedlich und teilweise sehr groß:

  • Mikrozephalie, pränatal und/oder postnatal (ohne Zusatz-Information)
  • Pränatal auffällige Gliedmaßen
  • Pränatal auffällige Nackentransparenz
  • Pränatal auffällige Nieren/Urogenitalsystem
  • Pränatal auffälliger Balken
  • Pränatal auffälliger Fet - seltenes Syndrom?
  • Pränatal auffälliges Herz
  • Pränatal auffälliges Skelett
  • Pränatale Akinesie/Hypokinesie
  • Pränatale Anophthalmie/Mikrophthalmie
  • Pränatale DSD (prenatal disorders of sex determination/differentiation)
  • Pränatale Holoprosenzephalie
  • Pränatale Lissenzephalie
  • Pränatale pontocerebelläre Hypoplasie
  • Pränatale VATER/VACTERL-Assoziation
  • Pränatale Wachstumsverzögerung
  • Pränataler Hydrozephalus
  • Pränatales Dandy-Walker Syndrom
  • Pränatales Joubert Syndromspektrum
  • Pränatales Noonan Syndromspektrum