Klinische FragestellungAxenfeld-Rieger-Syndrom, Differentialdiagnose
Zusammenfassung
2 "core candidate"-Gene bzw. insgesamt 11 kuratierte Sequenzanalysen bei klinischem Verdacht auf Axenfeld-Rieger-Syndrom, Differentialdiagnose
11,9 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
Genpanel
Infos zur Erkrankung
Das Axenfeld-Rieger-Syndrom ist in erster Linie eine Augenerkrankung, die durch Anomalien des vorderen Segments gekennzeichnet ist. Die Iris ist oft irregulär entwickelt mitunter mit Polykorie und/oder Corektopie. Ebenso werden Hornhaut-Affektionen beobachtet. Etwa die Hälfte der Betroffenen entwickelt meist in der späten Kindheit oder im Jugendalter ein Glaukom, was zu Sehkraft-Verlust oder gar zur Blindheit führen kann. Zu den Symptomen des Axenfeld-Rieger-Syndroms können auch besondere Gesichts-Merkmale gehören wie Hypertelorismus, ein abgeflachtes Mittelgesicht mit breitem, flachem Nasenrücken und einer Balken-Stirn. Die Erkrankung kann gelegentlich auch mit Mikrodontie oder Oligodontie einhergehen. Zu den selteneren Symptomen gehören Herzfehler, Hypospadien, Analstenosen und reduziertes Wachstum. Die drei Typen des Axenfeld-Rieger-Syndroms werden gemäß ihren genetischen Ursachen unterschieden. Mutationen im PITX2-Gen verursachen Typ 1, Mutationen im FOXC1-Gen liegen dem Typ 3 zugrunde. Eine weitere chromosomale Region, die in familiären Fällen mit Typ 2 assoziiert erscheint, wurde bisher lediglich feinkartiert. Bei Betroffenen mit PITX2-Genmutationen ist die Wahrscheinlichkeit höher als bei solchen mit FOXC1-Genmutationen, dass neben den Augen auch weitere Körperteile betroffen sind. Das Axenfeld-Rieger-Syndrom wird autosomal dominant vererbt. Da die molekulargenetische Diagnose-Ausbeute kaum mehr als 50% beträgt, stellen negative DNA-Testergebnisse die klinische Diagnose keineswegs in Frage.
Referenz: https://jmg.bmj.com/content/60/4/368
- Alias: Axenfeld and Rieger anomaly
- Alias: Axenfeld anomaly
- Alias: Axenfeld syndrome
- Alias: Rieger anomaly
- Alias: Rieger syndrome
- Allelic: Angiopathy, hereditary, with nephropathy, aneurysms + muscle cramps (COL4A1)
- Allelic: Aniridia (PAX6)
- Allelic: Aortic aneurysm, familial thoracic 11, susceptibility to (FOXE3)
- Allelic: Cataract 11, multiple types (PITX3)
- Allelic: Cataract 11, syndromic, AR (PITX3)
- Allelic: Cataract 34, multiple types (FOXE3)
- Allelic: Cataract with late-onset corneal dystrophy (PAX6)
- Allelic: Coloboma of optic nerve (PAX6)
- Allelic: Coloboma, ocular (PAX6)
- Allelic: Foveal hypoplasia 1 (PAX6)
- Allelic: Glaucoma 3A, primary open angle, congenital, juvenile or adult onset (CYP1B1)
- Allelic: Hemorrhage, intracerebral, susceptibility to (COL4A1)
- Allelic: Keratitis (PAX6)
- Allelic: Microangiopathy and leukoencephalopathy, pontine, AD (COL4A1)
- Allelic: Morning glory disc anomaly (PAX6)
- Allelic: Optic nerve hypoplasia (PAX6)
- Allelic: Retinal arteries, tortuosity of (COL4A1)
- Allelic: Spinocerebellar ataxia 15 (ITPR1)
- Allelic: Spinocerebellar ataxia 29, congenital nonprogressive (ITPR1)
- Allelic: Stroke; Dandy Walker syndrome (FOXC1)
- Anterior segment dysgenesis 1, multiple subtypes (PITX3)
- Anterior segment dysgenesis 2, multiple subtypes (FOXE3)
- Anterior segment dysgenesis 3, multiple subtypes (FOXC1)
- Anterior segment dysgenesis 4; Ring dermoid of cornea (PITX2)
- Anterior segment dysgenesis 5, multiple subtypes (PAX6)
- Anterior segment dysgenesis 6, multiple subtypes (CYP1B1)
- Anterior segment dysgenesis 7, with sclerocornea (PXDN)
- Anterior segment dysgenesis 8 (CPAMD8)
- Axenfeld-Rieger anomaly with cardiac defects and/or sensorineural hearing loss (FOXC1)
- Axenfeld-Rieger syndrome, type 3, Rieger or Axenfeld anomalies (FOXC1)
- Brain small vessel disease +/- ocular anomalies (COL4A1)
- Cataract 1, multiple types (GJA8)
- Clubfoot, congenital, with/-out deficiency of long bones and/or mirror-image polydactyly (PITX1)
- Complex ocular phenotypes involving microphthalmia [panelapp] (COL4A1)
- Congenital cataracts [panelapp] (COL4A1)
- Gillespie syndrome (ITPR1)
- Iris hypoplasia + glaucoma; Iridogoniodysgenesis, type 1 (FOXC1)
- Liebenberg syndrome; Polydactyly (PITX1)
- Peters anomaly; Anterior chamber cleavage syndrome (FOXC1)
- Rieger syndrome, type 1 (PITX2)
- Sporadic aniridia [panelapp] (ITPR1)
- Structural eye disease [panelapp] (GJA8)
- AD
- AR
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.