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Klinische FragestellungBeckwith-Wiedemann-Syndrom, kongenitaler Großwuchs; Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Beckwith-Wiedemann-Syndrom, kongenitaler Großwuchs, mit 1 Leitlinien-kuratierten Gen bzw. 11 weiteren 'core candidate' Genen sowie zusammen genommen 27 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
GP8897
Anzahl Gene
25 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
37,6 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
80,3 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

[Sanger]

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
AKT21446NM_001626.6AD
BRWD35409NM_153252.5XLR
CDKN1C951NM_000076.2AD
CHD87746NM_001170629.2AD
DNMT3A2739NM_175629.2AD
EED2100NM_003797.5AD
EZH22256NM_004456.5AD
MTOR7650NM_004958.4AD
NFIB1485NM_001190737.2AD
NFIX1533NM_001271043.2AD
OFD13039NM_003611.3XL
PTEN1212NM_000314.8AD
ASXL24366NM_018263.6AD
DIS3L22658NM_152383.5AD
GPC31743NM_004484.4XL
GPC41671NM_001448.3XL
H1-4661NM_005321.3AD
HRAS570NM_005343.4AD
IGF2543NM_000612.6AD
NF18457NM_001042492.3AD
NSD18091NM_022455.5AD
PDGFRB3321NM_002609.4AD
RNF125699NM_017831.4AD
SETD27695NM_014159.7AD
SUZ122220NM_015355.4AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Das Beckwith-Wiedemann-Syndrom (BWS) betrifft viele Teile des Körpers, z.B. mit (asymmetrischer) Makrosomie. Das Wachstum verlangsamt sich ab einem Alter von etwa 8 Jahren, Erwachsene mit BWS sind nicht ungewöhnlich groß. Auch Hemihyperplasien werden in der Regel mit der Zeit weniger auffällig. Einige Kinder mit BWS werden mit einer Omphalozele oder Nabelhernie geboren. Weitere Symptome sind Makroglossie, Viszeromegalie, Falten oder Grübchen in der Haut in der Nähe der Ohren, Hypoglykämie im Säuglingsalter und Nierenanomalien. Kinder mit BWS haben ein erhöhtes Risiko, einen Wilms-Tumor und ein Hepatoblastom zu entwickeln, das in etwa 10% der Fälle auftritt. Die meisten Kinder und Erwachsenen mit BWS haben jedoch keine ernsthaften medizinischen Probleme, ihre Lebenserwartung ist in der Regel normal.

Die genetischen BWS-Ursachen sind komplex und beruhen in der Regel auf einer Fehlregulierung von Genen in einer Region von Chromosom 11 aufgrund von gestörtem genomischem Imprinting (via Methylierung). Mindestens die Hälfte der BWS-Fälle ist auf Veränderungen in der differenziellen Methylierung zurückzuführen. Imprinting-Zentren kontrollieren die Methylierung mehrerer Gene, die am normalen Wachstum beteiligt sind, darunter CDKN1C, H19, IGF2 und KCNQ1OT1. Etwa 20% der BWS-Fälle sind auf eine väterliche uniparentale Disomie zurückzuführen, bei der zwei aktive Kopien der väterlicherseits vererbten Gene vorhanden sind, anstatt einer aktiven Kopie vom Vater und einer inaktiven Kopie von der Mutter. Der genetische Fehler tritt früh in der Embryonalentwicklung auf und führt zu somatischem Mosaizismus. Seltener wird BWS durch Mutationen im CDKN1C-Gen verursacht. Etwa 1% aller Menschen mit BWS haben eine Translokation, Duplikation oder Deletion im Chromosom 11. In ca. 85% der Fälle wird nur bei einer Person in einer Familie BWS diagnostiziert. Weitere 10-15 % der Menschen mit BWS gehören zu Familien mit mehr als einem betroffenen Mitglied. In den meisten dieser Familien scheint die Krankheit autosomal dominant vererbt zu werden, zumeist von ihren Müttern, gelegentlich ist die Penetranz reduziert. In seltenen Fällen resultiert BWS aus Veränderungen in der Struktur von Chromosom 11; einige dieser Chromosomenanomalien können vererbt werden. In bis zu 20% der BWS-Patienten kann die genetische Ursache derzeit nicht geklärt werden, sodass negative molekuargenetische und zytogenetische Ergebnisse die klinische Diagnose nicht ausschließen.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1394/

 

Synonyme
  • Alias: Wiedemann-Beckwith syndrome
  • Beckwith-Wiedemann syndrome; Chromosome 11p15.5-related Russell-Silver syndrome (IGF2)
  • Beckwith-Wiedemann syndrome; IMAGE syndrome (CDKN1C)
  • CLOVES syndrome; Human overgrowth syndrome type; Overgrowth with intellectual disability (PIK3CA)
  • Cohen-Gibson syndrome; Human overgrowth syndrome type; Overgrowth with intellectual disability (EED)
  • Costello syndrome; Schimmelpenning-Feuerstein-Mims s., somatic mosaic; Hemimegalencephaly (HRAS)
  • Cowden syndrome 5 (PIK3CA)
  • Eye Disorders; Retinitis pigmentosa 23 (OFD1)
  • Focal cortical dysplasia, type II, somatic; Epileptic encephalopathy (MTOR)
  • Global developmental delay Intellectual disability (NFIB)
  • Hypoinsulinemic hypoglycemia with hemihypertrophy; Diabetes mellitus, type II (ACT2)
  • Keipert syndrome (GPC4)
  • Kosaki overgrowth syndrome (PDGFRB)
  • Macrocephaly + overgrowth s.; Megalencephaly-polymicrogyria-polydactyly-hydrocephalus s. 2 (AKT3)
  • Macrocephaly + overgrowth syndromes; Hemimegalencephaly (AKT3)
  • Macrocephaly, acquired, impaired intellectual development (NFIB)
  • Marshall-Smith syndrome; Sotos syndrome 2 (NFIX)
  • Megalencephaly-polymicrogyria-polydactyly-hydrocephalus syndrome 2 (AKT3)
  • Mental retardation, X-linked 93; macrocephaly; intellectual disability (BRWD3)
  • Oral-facial-digital syndrome 1; Simpson-Golabi-Behmel syndrome, type 2; Joubert syndrome 10 (OFD1)
  • Overgrowth with Intellectual disability (PTEN)
  • Overgrowth with Intellectual disability; Human overgrowth syndrome; Autism, susceptibility 18 (CHD8)
  • Overgrowth with intellectual disability; Human overgrowth syndrome type (MTOR)
  • Perlman syndrome (DIS3L2)
  • Rahman syndrome (HIST1H1E)
  • Segmental overgrowth syndrome; Hemimegalencephaly (MTOR)
  • Shashi-Pena syndrome /ASXL2)
  • Simpson-Golabi-Behmel syndrome type 1 (GPC3)
  • Smith-Kingsmore syndrome; Hypomelanosis of Ito/Blaschko-linear hypopigmentation (MTOR)
  • Sotos syndrome 1; Beckwith-Wiedemann syndrome; Leukemia, acute myeloid (NSD1)
  • Tatton-Brown-Rahman syndrome; Overgrowth syndrome with intellectual disability (DNMT3A)
  • Tenorio syndrome (RNF125)
  • Weaver syndrome; Weaver syndrome 2 (EZH2)
  • Weaver-like overgrowth syndrome (EED)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • XL
  • XLR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

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