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Klinische FragestellungBronchiektasen, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Ein kuratiertes panel mit 1 Leitlinien-kuratierten Gen sowie insgesamt weiteren 9 kuratierten Genen zur umfassenden Untersuchung von genetisch bedingten Formen der Bronchiektasen

ID
BP8765
Anzahl Gene
8 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
27,4 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
31,7 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

[Sanger]

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
CFTR4443NM_000492.4AR
DNAH513875NM_001369.3AR
PIK3CD3135NM_005026.5AD
SCNN1A2010NM_001038.6AD
SCNN1B1923NM_000336.3AD, AR
SCNN1G1950NM_001039.4AD
BTK1980NM_000061.3XLR
STAT32313NM_139276.3AD, Mult

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Bronchiektasen entstehen durch deregulierte Entzündungsreaktionen und wiederkehrende Infektionen, die zu einer fortschreitenden Lungenschädigung führen. Die Teufelskreis-Hypothese geht von einer Beeinträchtigung der mukoziliären Clearance durch initiale Ereignisse aus, die zur Infektion der Atemwege führt, gefolgt von weiteren Beeinträchtigungen der mukoziliären Funktion, der Vermehrung von Bakterien und weiteren Entzündungen. Zu diesen Folgeerscheinungen gehört die irreversible Erweiterung der Bronchien und Bronchiolen aufgrund der Zerstörung der Muskel-Zellen und des elastischen Bindegewebes des Lungenepithels. Verschiedene Ursachen führen zum komplexen Zusammenspiel von Wirts- und Umweltfaktoren. Eine Beeinträchtigung der mukoziliären Clearance kann durch monogenetische Erkrankungen wie zystische Fibrose bedingt sein, und Bronchiektasien treten am häufigsten im Rahmen von dieses Leidens auf. Bei Bronchiektasen, die nicht mit Mukoviszidose in Verbindung stehen, wurden zahlreiche zugrundeliegende genetische Defekte festgestellt, wie angeborene Fehlbildungen (z.B. familiäre kongenitale Bronchiektasen, Tracheobronchomegalie), primäre ziliäre Dyskinesie neben Störungen der humoralen Immunität (Hyperimmunglobulin-E-Syndrom, primäre Hypogammaglobulinämie, X-chromosomale Agammaglobulinämie). Darüber hinaus ist der α1-Antitrypsinmangel durch die Entwicklung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung teilweise einschließlich Bronchiektasen-Entwicklung gekennzeichnet. Darüber hinaus können vererbte Bindegewebsstörungen (Marfan- und Ehlers-Danlos-Syndrom) zu Bronchiektasen-Bildung beitragen. Bei den diversen monogenen Störungen werden alle klassischen Vererbungsmuster beobachtet. Dennoch bleibt die Ursache der Bronchiektasie in bis zu 40% der Fälle ungeklärt. Man kann davon ausgehen, dass in diesen idiopathischen Fällen mehrere genetische und umweltbedingte Einflüsse zur Krankheitsentwicklung beitragen. Folglich kann ein negatives molekulargenetisches Ergebnis die klinische Diagnose nicht ausschließen.

Referenz: https://doi.org/10.1111/resp.13509

 

Synonyme
  • Agammaglobulinemia, XL 1 (BTK)
  • Allelic: Congenital bilateral absence of vas deferens (CFTR)
  • Allelic: Cystic fibrosis (CFTR)
  • Allelic: Hemorrhagic diathesis due to antithrombin Pittsburgh (SERPINA1)
  • Allelic: Liddle syndrome 1 (SCNN1B)
  • Allelic: Liddle syndrome 2 (SCNN1G)
  • Allelic: Liddle syndrome 3 (SCNN1A)
  • Allelic: Pseudohypoaldosteronism, type I (SCNN1A)
  • Allelic: Pseudohypoaldosteronism, type I (SCNN1B)
  • Allelic: Pseudohypoaldosteronism, type I (SCNN1G)
  • Allelic: Sweat chloride elevation without CF (CFTR)
  • Autoimmune disease, multisystem, infantile-onset, 1 (STAT3)
  • Bronchiectasis with/-out elevated sweat chloride 1 (SCNN1B)
  • Bronchiectasis with/-out elevated sweat chloride 2 (SCNN1A)
  • Bronchiectasis with/-out elevated sweat chloride 3 (SCNN1G)
  • Ciliary dyskinesia, primary, 3, with/-out situs inversus (DNAH5)
  • Emphysema due to AAT deficiency (SERPINA1)
  • Emphysema-cirrhosis, due to AAT deficiency (SERPINA1)
  • IgE recurrent infection syndrome (STAT3)
  • Immunodeficiency 14 (PIK3CD)
  • Isolated growth hormone deficiency, type III, with agammaglobulinemia (BTK)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • Mult
  • XLR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

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