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Klinische FragestellungCholestase, progressive familiäre intrahepatische, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für progressive familiäre intrahepatische Cholestase mit 3 "core"-Genen, 2 weiteren "core candidate"-Genen bzw. insgesamt 14 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
CP6667
Anzahl Gene
9 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
16,1 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
26,2 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
ABCB113966NM_003742.4AR
ABCB43840NM_000443.4AR, AD
ATP8B13756NM_005603.6AR
NR1H41419NM_005123.4AR
TJP23063NM_004817.4AR
BAAT1257NM_001127610.2AR
DHCR71428NM_001360.3AR
MYO5B5547NM_001080467.3AR
VPS33B1854NM_018668.5AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Die progressive familiäre intrahepatische Cholestase (PFIC) führt zur verminderten Gallensekretion und damit zu Lebererkrankungen und schließlich zum Leberversagen. Die Symptome beginnen typischerweise im Säuglingsalter mit starkem Juckreiz, Ikterus, Gelbsucht, Gedeih-Störung, portaler Hypertonie und Hepatosplenomegalie. Zu den drei autosomal rezessiv vererbten Typen gehören PFIC1, PFIC2 und PFIC3. Jeder Typ hat eine andere genetische Ursache. Patienten mit PFIC1 können Kleinwuchs, Taubheit, Durchfall, Bauchspeicheldrüsenentzündung und niedrige Blutspiegel fettlöslicher Vitamine aufweisen und entwickeln in der Regel vor dem Erwachsenenalter ein Leberversagen. Die schweren Symptome von PFIC2 sind in der Regel nur mit der Lebererkrankung verbunden und führen innerhalb der ersten Lebensjahre zu Leberversagen. Außerdem besteht bei diesen Patienten ein erhöhtes Risiko, ein Leberzellkarzinom zu entwickeln. Bei den meisten Menschen mit PFIC3 treten Anzeichen und Symptome einer Lebererkrankung erst im späteren Säuglings- oder frühen Kindesalter auf, selten im frühen Erwachsenenalter. Bei PFIC3 kann Leberversagen in der Kindheit oder im Erwachsenenalter auftreten. Bi-allelische Mutationen in den Genen ATP8B1, ABCB11 und ABCB4 können PFIC verursachen. Das ATP8B1-Gen und -Protein sind für die Homöostase der Gallensäuren verantwortlich und verhindern PFIC1. Mutationen im ABCB11-Gen führen zur Anhäufung von Gallensalzen in den Leberzellen, deren Schädigung und PFIC2. Mutationen im ABCB4-Gen führen zu einem Mangel an Phospholipiden, die für die Bindung von Gallensäuren zur Verfügung stehen, und verursachen PFIC3. Bei einigen PFIC-Patienten fehlen Mutationen in den drei vorgenannten Genen. In diesen Fällen ist die Ursache der Erkrankung unbekannt. Zwar liegen keine neueren umfassenden Studien zur molekulargenetischen Diagnostik der PFIC als solche vor, doch die allgemeine Ausbeute bei neonataler und infantiler Cholestase mit entsprechenden panels oder Exom-Sequenzierung liegt zwischen 60 und >80 %. Negative DNA-Testergebnisse schließen die klinische Diagnose nicht aus.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1297/

 

Synonyme
  • Allelic: Cholestasis, benign recurrent intrahepatic (ATP8B1)
  • Allelic: Cholestasis, intrahepatic, of pregnancy, 1 (ATP8B1)
  • Allelic: Cholestasis, intrahepatic, of pregnancy, 3 (ABCB4)
  • Allelic: Gallbladder disease 1 (ABCB4)
  • Allelic: Hypercholanemia, familial (TJP2)
  • Allelic: Keratoderma-ichthyosis-deafness syndrome, AR (VPS33B)
  • Arthrogryposis, renal dysfunction + cholestasis 1 (VPS33B)
  • Bile acid conjugation defect 1 (BAAT)
  • Cholestasis, benign recurrent intrahepatic, 2 (ABCB11)
  • Cholestasis, progressive familial intrahepatic 1 (ATP8B1)
  • Cholestasis, progressive familial intrahepatic 12 (VPS33B)
  • Cholestasis, progressive familial intrahepatic 2 (ABCB11)
  • Cholestasis, progressive familial intrahepatic 3 (ABCB4)
  • Cholestasis, progressive familial intrahepatic 4 (TJP2)
  • Cholestasis, progressive familial intrahepatic 5 (NR1H4)
  • Cholestasis, progressive familial intrahepatic 6 (SLC51A)
  • Cholestasis, progressive familial intrahepatic 7, +/- hearing loss (USP53)
  • Cholestasis, progressive familial intrahepatic 8 (KIF12)
  • Cholestasis, progressive familial intrahepatic 9 (ZFYVE19)
  • Dubin-Johnson syndrome (ABCC2)
  • Hypercholanemia, familial (BAAT)
  • Microvillus inclusion disease (MYO5B)
  • Smith-Lemli-Opitz syndrome (DHCR7)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

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