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Klinische FragestellungCornelia-de Lange-Syndrom; Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Cornelia-de Lange-Syndrom mit 6 bzw. insgesamt 13 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
CP0100
Anzahl Gene
13 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
22,9 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
56,9 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
BRD44089NM_058243.3AD
HDAC81134NM_018486.3XL
NIPBL8415NM_133433.4AD
RAD211896NM_006265.3AD
SMC1A3702NM_006306.4XL
SMC33654NM_005445.4AD
AFF43492NM_014423.4AD
ANKRD117992NM_013275.6AD
ASXL14626NM_015338.6AD
EP3007245NM_001429.4AD
PIGN2796NM_176787.5AR
TAF15682NM_004606.5XLR
TAF62145NM_005641.4AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Cornelia-de Lange-Syndrom (CdL) ist eine Entwicklungsstörung, die mehrere Organsysteme bzw. Bereiche des Körpers betrifft. Die Symptome sind sehr unterschiedlich, von relativ leicht bis schwerwiegend. CdL-Patienten wachsen vor und nach der Geburt langsam und weisen neben Kleinwuchs mittlere bis schwere geistige Behinderung auf. Die Knochen in Armen, Händen und Fingern sind auffällig geformt. Die meisten Menschen mit CdL fallen durch charakteristische Gesichtszüge auf mit stark gewölbten Augenbrauen sowie Synophrys, langen Wimpern, tief angesetzten Ohren sowie kleinen und auseinander stehenden Zähnen incl. einer kleinen Stupsnase. Dem Autismus ähnelnde Verhaltensauffälligkeiten sind häufig. Hypertrichose, Mikrozephalie, Schwerhörigkeit und Verdauungsstörungen treten ebenso auf wie Gaumenspalten, Krampfanfälle, Herzfehler und Augenprobleme. CdL wird wahrscheinlich unterdiagnostiziert, da Betroffene mit leichten oder ungewöhnlichen Merkmalen möglicherweise nie erkannt werden. Das Syndrom kann durch Mutationen in mindestens fünf Genen entstehen: NIPBL, SMC1A, HDAC8, RAD21 und SMC3, wobei Mutationen im NIPBL-Gen bei mehr als der Hälfte aller Patienten auftreten. SMC1A-, RAD21- und SMC3-Mutationen führen zu milderen Symptomen. HDAC8-Mutationen verursachen verzögerten Verschluss der vorderen Fontanelle, Hypertelorismus, Zahnanomalien und erhebliche geistige Behinderung. Damit sind die CdL-Merkmale sehr unterschiedlich ausgeprägt, und der Schweregrad kann selbst bei Personen mit ein und derselben Genmutation ausgesprochen verschieden ausfallen. CdL wird durch autosomal- oder X-chromosomal-dominant wirkende Mutationen verursacht. In etwa 30% der Fälle bleibt die CdL-Ursache unbekannt, so dass ein negatives DNA-Testergebnis die klinische Diagnose nicht ausschließt.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1104/

 

Synonyme
  • CDLS: Facial dysmorphism, low anterior hairline, arched eyebrows, synophrys, anteverted nares
  • CDLS: Maxillary prognathism, long philtrum, thin lips/carp mouth, pre-/postnatal growth retardation
  • Alazami-Yuan syndrome (TAF6)
  • Alias: Brachmann-de Lange-Syndrom
  • Alias: Cornelia de Lange like syndrome 2 AFF4)
  • Alias: Mental retardation + upper limb anomalies
  • Allelic: Dystonia-Parkinsonism, XL (TAF1)
  • Allelic: Epileptic encephalopathy, infantile, 85, midline brain defects (SMC1A)
  • Allelic: Mungan s.: Pseudoobstruction, chronic intest., Barrett esophagus, cardiac abnorm. (RAD21)
  • Allelic: Myelodysplastic syndrome, somatic (ASXL1)
  • Bohring-Opitz syndrome [malformations, severe intrauterine growth retardation] (ASXL1)
  • CHOPS [Cognitive, Coarse face, Heart, Obesity, Pulmonary, Short, Skeletal ] syndrome (AFF4)
  • Cornelia de Lange syndrome 1 (NIPBL)
  • Cornelia de Lange syndrome 2 (SMC1A)
  • Cornelia de Lange syndrome 3 (SMC3)
  • Cornelia de Lange syndrome 4 / Cohesinopathy (RAD21)
  • Cornelia de Lange syndrome 5 (HDAC8)
  • Cornelia de Lange-like syndrome [MONDO:0016033] (BRD4)
  • KBG syndrome [Short stat.-facial + skeletal anomalies-intellectual disability-macrodontia] (ANKRD11)
  • Menke-Hennekam syndrome 2 (EP300)
  • Mental retardation, XL, syndromic 33 [dysmorphism, intell. disab., neurological signs] (TAF1)
  • Multiple congenital anomalies-hypotonia-seizures syndrome 1 (PIGN)
  • Rubinstein-Taybi syndrome 2 (EP300)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • XL
  • XLR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.