Klinische FragestellungGliom, Glioblastom
Zusammenfassung
Kuratierte Einzelgen-Sequenzanalyse bei klinischem Verdacht auf Gliom, Glioblastom
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
Genpanel
Ausgewählte Gene
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
EGFR | 3633 | NM_005228.5 | SMu, Sus |
Infos zur Erkrankung
Gliome sind solide Tumore des Zentralnervensystems, die aus Gliazellen, Astrozyten, Oligodendrozyten sowie Ependymzellen entstehen, deren histologische Merkmale sie aufweisen. Nach der WHO-Klassifikation werden Gliome anhand ihrer histologischen Merkmale grob in vier Kategorien eingeteilt, Grad I bis Grad IV (Glioblastom). Das Risiko, an einem Gliom zu erkranken, ist bei Verwandten ersten Grades von Gliom-Patienten und anderen primären Hirntumoren durchweg erhöht, doch die Anfälligkeit für Gliome ist genetisch heterogen. Ein kleiner Prozentsatz aller Gliome lässt sich durch einige seltene mendelnde Krebsprädisposition-Syndrome (Li-Fraumeni-Syndrom, Neurofibromatose usw.) erklären, und mehrere zusätzliche Keimbahn-Loci wie das EGFR-Gen tragen zum individuellen Risiko für die Tumorentwicklung bei. In Gliomen wurden zahlreiche EGFR-Genveränderungen festgestellt, insbesondere bei Glioblastomen werden verschiedenste Amplifikationen, Deletionen und Punktmutationen beobachtet. In diesem molekulargenetischen Kontext werden Glioblastome aufgrund ihrer hohen Korrelation mit EGFR-Mutanten und der intensiv diskutierten Assoziation von letzteren mit dem Überleben und dem Ansprechen auf die Behandlung in dieser Gliom-Untergruppe als eigenständige Entität diskutiert. Während somatische EGFR-Mutationen eindeutig überwiegen, können Gliome gelegentlich auch autosomal-dominant vererbt werden. Daher ist die DNA-Diagnoseausbeute in der Keimbahn gering, und ein negatives Testergebnis kann die klinische Diagnose nicht ausschließen.
Referenz: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31968687/
- Alias: Glioblastoma [multiforme] (EGFR)
- Allelic: Adenocarcinoma of lung, response to tyrosine kinase inhibitor in (EGFR)
- Allelic: Inflammatory skin and bowel disease, neonatal, 2 (EGFR)
- Allelic: Nonsmall cell lung cancer, response to tyrosine kinase inhibitor in (EGFR)
- Allelic: Nonsmall cell lung cancer, susceptibility to (EGFR)
- DD Glioma: astrocytoma, glioblastoma multiforme, oligodendroglioma, ependymoma, subependymoma (EGFR)
- SMu
- Sus
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.