Klinische FragestellungHämochromatose, Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Hämochromatose mit 1 Leitlinien-empfohlenen "core"-Gen bzw. insgesamt 11 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose
15,8 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS + SNP
[Sanger]
Genpanel
Ausgewählte Gene
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
BMP6 | 1549 | NM_001718.6 | AD | |
CP | 3198 | NM_000096.4 | AR | |
HAMP | 255 | NM_021175.4 | AR | |
HFE | 1047 | NM_000410.4 | AR | |
HJV | 1281 | NM_213653.4 | AR | |
SLC40A1 | 1716 | NM_014585.6 | AD | |
TFR2 | 2406 | NM_003227.4 | AR | |
BMP2 | 1191 | NM_001200.4 | n.k. | |
CYBRD1 | 474 | NM_001127383.2 | AR | |
FTH1 | 552 | NM_002032.3 | AD | |
TF | 2097 | NM_001063.4 | AR |
Infos zur Erkrankung
Die erbliche Hämochromatose wird in den meisten Fällen durch biallelische Mutationen im HFE-Gen ausgelöst. Die HFE-assoziierte Hämochromatose ist durch eine übermäßige Eisenspeicherung in Leber, Haut, Bauchspeicheldrüse, Herz, Gelenken und Hypophysenvorderlappen gekennzeichnet. Zu den frühen Symptomen bei unbehandelten Personen gehören: Bauchschmerzen, Schwäche, Lethargie, Gewichtsverlust, Arthralgien, Diabetes mellitus und erhöhtes Risiko für Leberzirrhose, wenn das Serum-Ferritin höher als 1.000 ng/ml ist. Andere Befunde können eine progressive Zunahme der Hautpigmentierung, Herzinsuffizienz und/oder Arrhythmien, Arthritis und Hypogonadismus sein. Der Erkrankungsbeginn liegt meist zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Differentialdiagnosen sind die juvenile erbliche Hämochromatose (HJV, HAMP), die TFR2-assoziierte Hämochromatose, die SCL40A1- und die BMP6-assoziierte Eisenüberladung sowie die Acoeruloplasminämie. Die HFE-Hämochromatose wird vorwiegend rezessiv vererbt mit niedriger Penetranz bzgl. klinischer Symptome der Eisenüberladung. Die weiteren Hämochromatose-Formen folgen meist auch dem autosomal rezessiven Erbgang.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1440/
- Alias: Iron overload disease
- Allelic: Alzheimer disease, susceptibility to (HFE)
- Allelic: Brachydactyly, type A2 (BMP2)
- Allelic: Cerebellar ataxia (CP)
- Allelic: Hypoceruloplasminemia, hereditary (CP)
- Allelic: Microvascular complications of diabetes 7 (HFE)
- Allelic: Porphyria cutanea tarda, susceptibility to (HFE)
- Allelic: Porphyria variegata, susceptibility to (HFE)
- Allelic: Short stature, facial dysmorphism, skeletal anomalies with/-out cardiac anomalies (BMP2)
- Allelic: Transferrin serum level QTL2 (HFE)
- Atransferrinemia (TF)
- HFE hemochromatosis, modifier of (BMP2)
- Hemochromatosis, type 2A (HJV)
- Hemochromatosis, type 2B (HAMP)
- Hemochromatosis, type 3 (TFR2)
- Hemochromatosis, type 4 (SLC40A1)
- Hemochromatosis, type 5 (FTH1)
- Hemochromatosis, type 5 [ORPHA:447792] (BMP6)
- Hemochromatosis/HFE1 (HFE)
- Hemosiderosis, systemic, due to aceruloplasminemia (CP)
- AD
- AR
- n.k.
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.