Klinische FragestellungHypokalziurische Hyperkalzämie, Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Umfassendes differentialdiagnostisches panel für hypokalziurische Hyperkalzämie mit 7Leitlinien-kuratierten "core candidate"-Genen bzw. insgesamt 12 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose
16,0 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
[Sanger]
Genpanel
Ausgewählte Gene
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
CASR | 3237 | NM_000388.4 | AD | |
CCND1 | 888 | NM_053056.3 | AD | |
CDC73 | 1596 | NM_024529.5 | AD | |
CDKN1B | 597 | NM_004064.5 | AD | |
GCM2 | 1521 | NM_004752.4 | AD, AR | |
MEN1 | 1833 | NM_130799.2 | AD | |
RET | 3345 | NM_020975.6 | AD | |
AP2S1 | 429 | NM_004069.6 | AD | |
CDKN1A | 495 | NM_078467.3 | AD | |
CDKN2B | 417 | NM_004936.4 | AD | |
CDKN2C | 507 | NM_001262.3 | AD | |
GNA11 | 1080 | NM_002067.5 | AD |
Infos zur Erkrankung
Familiäre Hyperkalzämie und Hypokalziurie (FHH) verursachen oft keine, mitunter nur unspezifische Symptome wie Schwäche, Müdigkeit, Polydipsie, sehr selten Pankreatitis oder Chondrokalzinose. Typ 1 FHH ist häufig (Mutationen im CASR-Gen); Typ 2 (GNA11-Genmutationen); Typ 3 (AP2S1-Mutationen). Alle drei Typen werden autosomal-dominant (mit unbekannter Penetranz) vererbt. In seltenen Fällen kann eine FHH verursacht werden, sofern ohne genetische Beteiligung des Immunsystems Antikörper gebildet werden, die das CaSR-Protein angreifen. Gentests können die Diagnose einer FHH bestätigen, außer in seltenen Fällen von Autoimmunerkrankungen. Die Differentialdiagnostik schließt Hyperparathyreoidismus und verwandte Erkrankungen ein. Die Diagnoserate ist wegen der Symptomarmut praktisch unbekannt. Bei Symptomlosigkeit ist eine Behandlung in der Regel unnötig.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK459190/
- Alias: Familial primary hyperparathyroidism
- Alias: Familiärer primärer Hyperparathyreoidismus
- Allelic: Colorectal cancer, susceptibility to (CCND1)
- Allelic: Epilepsy idiopathic generalized, susceptibility to, 8 (CASR)
- Allelic: Hyperparathyroidism, neonatal (CASR)
- Allelic: Hyperparathyroidism-jaw tumor syndrome (CDC73)
- Allelic: Hypocalcemia, AD (CASR)
- Allelic: Hypocalcemia, AD 2 (GNA11)
- Allelic: Hypocalcemia, AD with Bartter syndrome (CASR)
- Allelic: Hypoparathyroidism, familial isolated 2 (GCM2)
- Allelic: Multiple myeloma, susceptibility to (CCND1)
- Allelic: Parathyroid adenoma with cystic changes (CDC73)
- Allelic: Parathyroid carcinoma (CDC73)
- Allelic: von Hippel-Lindau syndrome, modifier of (CCND1)
- Hyperparathyroidism 4 (GCM2)
- Hyperparathyroidism, familial primary (CDC73)
- Hypocalciuric hypercalcemia, type I (CASR)
- Hypocalciuric hypercalcemia, type II (GNA11)
- Hypocalciuric hypercalcemia, type III (AP2S1)
- Multiple endocrine neoplasia (CDKN1A)
- Multiple endocrine neoplasia (CDKN1C)
- Multiple endocrine neoplasia (CDKN2B)
- Multiple endocrine neoplasia (CDKN2C)
- Multiple endocrine neoplasia 1 (MEN1)
- Multiple endocrine neoplasia 4 (CDKN1B)
- Parathyroid adenoma, somatic (MEN1)
- AD
- AR
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.