Klinische FragestellungHypoventilationssyndrom, zentrales; Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Ein kuratiertes panel mit 6 bzw. insgesamt 11 Genen zur umfassenden Untersuchung von genetisch bedingten Formen des zentralen Hypoventilations-Syndroms
9,6 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
Genpanel
Infos zur Erkrankung
Das kongenitale zentrale Hypoventilationssyndrom (CCHS) ist eine Störung, die die normale Atmung durch Hypoventilation beeinträchtigt, insbesondere im Schlaf. Normalerweise reagiert das autonome Nervensystem darauf mit Atmungsstimulation oder Aufwachen. Die Patienten werden durch mechanische Beatmung oder einen Zwerchfellschrittmacher unterstützt, mitunter sogar ganztägig. CCHS-Symptome zeigen sich in der Regel kurz nach der Geburt, wenn betroffene Säuglinge beim Einschlafen hypoventilieren und zyanotisch werden. Zusätzlich zu Atemproblemen haben einige Betroffene Schwierigkeiten bei der Regulierung von Herzfrequenz und Blutdruck als Reaktion auf Bewegung oder Veränderungen der Körperposition. Sie haben auch ein vermindertes Schmerzempfinden, niedrige Körpertemperatur und gelegentlich starke Schweißausbrüche. Zusätzliche Probleme können sich auf das ZNS auswirken, wie z.B. Lernschwierigkeiten; 20% der Patienten haben Morbus Hirschsprung. Die Kombination von CCHS und M. Hirschsprung wird als Haddad-Syndrom bezeichnet. Menschen mit CCHS haben auch ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Neuroblastomen, Ganglioneuromen und Ganglioneuroblastomen. Außerdem weisen Menschen mit CCHS in der Regel Anomalien an den Augen auf. Insbesondere Kinder mit CCHS, können ein charakteristisches kurzes, breites, abgeflachtes Gesicht aufweisen. Die Lebenserwartung und das Ausmaß etwaiger geistiger Behinderungen hängen von der Schwere der Erkrankungs-Ausprägung, dem Diagnose-Zeitpunkt und Behandlungs-Erfolg ab. CCHS wird häufig durch PHOX2B-Mutationen verursacht, meist durch Alanin-Codon-Expansionen innerhalb eines Polyalanin-kodierenden Trakts mit 20 Codons. Die Erkrankung wird manchmal autosomal dominant vererbt. Allerdings sind >90 % dieser Fälle auf verschiedene Neu-Mutationen im PHOX2B-Gen zurückzuführen. Andere mutierte Gene (MYO1H, RET und andere) sind nur selten beteiligt. Da die DNA-Diagnoseausbeute kaum über 90% liegt, kann die klinische Diagnose nicht durch ein negatives DNA-Testergebnis widerlegt werden.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1427/
- Alias: Central congenital hypoventilation syndrome
- Alias: Congenital central alveolar hypoventilation syndrome
- Alias: Ondine Syndrom
- Allelic: Encephalopathy, neonatal severe (MECP2)
- Allelic: Haddad syndrome (ASCL1)
- Allelic: Hirschsprung disease, protection against (RET)
- Allelic: Hirschsprung disease, susceptibility to, 1 (RET)
- Allelic: Hirschsprung disease, susceptibility to, 3 (GDNF)
- Allelic: Hirschsprung disease, susceptibility to, 4 (EDN3)
- Allelic: Medullary thyroid carcinoma (RET)
- Allelic: Multiple endocrine neoplasia IIA (RET)
- Allelic: Multiple endocrine neoplasia IIB (RET)
- Allelic: Neuroblastoma with Hirschsprung disease (PHOX2B)
- Allelic: Neuroblastoma, susceptibility to, 2 (PHOX2B)
- Allelic: Pheochromocytoma (RET)
- Allelic: Pheochromocytoma, modifier of (GDNF)
- Allelic: Waardenburg syndrome, type 4B (EDN3)
- Autism susceptibility, XL3 (MECP2)
- Central hypoventilation syndrome, congenital (ASCL1, EDN3, GDNF, RET)
- Central hypoventilation syndrome, congenital, +/- Hirschsprung disease (PHOX2B_GCN)
- Central hypoventilation syndrome, congenital, 2, + autonomic dysfunction (MYO1H)
- Central hypoventilation syndrome, congenital, 3 (LBX1)
- Congenital myopathy 3 with rigid spine (SELENON)
- Hypotonia, hypoventilation, impaired ID, dysautonomia, epilepsy + eye abnormalities (P4HTM)
- Intellectual developmental disorder, XL syndromic 13 (MECP2)
- Intellectual developmental disorder, XL syndromic, Lubs type (MECP2)
- Neurodevelopmental disorder + neonatal respiratory insufficiency, hypotonia, feeding diff. (PURA)
- Restrictive respiratory syndrome, nocturnal hypoventilation (SELENON)
- Rett syndrome (MECP2)
- Rett syndrome, atypical (MECP2)
- Rett syndrome, preserved speech variant (MECP2)
- AD
- AR
- XL
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
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