Klinische FragestellungKraniosynostose, häufig mutierte Gene; Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Ein kuratiertes panel mit 7 Leitlinien-kuratierten "core"-Genen bzw. zusammen genommen 8 häufig mutierten Genen zur Untersuchung der Verdachtsdiagnose erbliche Kraniosynostose
14,3 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
[Sanger]
Genpanel
Infos zur Erkrankung
Die Kraniosynostose ist ein Geburtsfehler des Schädels, der durch den vorzeitigen Verschluss einer oder mehrerer der Faser-Verbindungen zwischen den Schädelnähten gekennzeichnet ist, bevor das Gehirnwachstum abgeschlossen ist. Der Verschluss einer einzelnen Naht kommt häufiger vor. Normalerweise dehnt sich der Schädel gleichmäßig aus, gemäß dem Wachstum des Gehirns. Der vorzeitige Verschluss einer einzelnen Naht schränkt das Wachstum in diesem Bereich des Schädels ein und fördert das Wachstum in anderen Teilen, in denen die Nähte offenbleiben. Dies führt zu einem unförmigen Schädel, verhindert aber nicht, dass sich das Gehirn auf ein normales Volumen ausdehnt. Wenn sich mehrere Nähte vorzeitig schließen, kann sich der Schädel nicht entsprechend ausdehnen, was zum erhöhten Druck im Schädel und gestörter Gehirn-Entwicklung führt. Die Ursache von Kraniosynostosen ist oftmals unbekannt, in der Regel gibt es keine familiäre Vorbelastung. In Fällen, in denen vorzeitig geschlossene Nähte in der Familie vererbt werden, können andere gesundheitliche Probleme wie Krampfanfälle, Blindheit, erhöhter Hirndruck, Mikrozephalie, Hydrozephalus, Entwicklungsverzögerungen oder Beeinträchtigungen der kognitiven Entwicklung auftreten. Zu den genetischen Störungen, die häufig mit Kraniosynostose in Verbindung gebracht werden, gehören eine ganze Reihe verschiedener Syndrome, die mindestens ein Viertel der Fälle ausmachen. Mutationen in einer großen Zahl weiterer Gene verursachen monogene Formen von Kraniosynostosen, wobei alle klassischen Vererbungsmuster bei den syndromalen und isolierten Formen beobachtet werden. Mit entsprechendem klinischem Aufwand können unter den syndromalen Kraniosynostosen in bis >80% der Fälle die genetischen Ursachen anhand umfangreicher DNA-Sequenzanalysen abgeklärt werden. Mutationen in den FGFR2/-3 Genen sind weitaus am häufigsten. Ein negativer molekulargenetischer Befund schließt die klinische Diagnose keinesfalls aus.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1455/
- Alias: Fontanelle - craniosynostosis
- Alias: Koronarnaht-Synostose
- Alias: Plagiocephaly, scaphocephaly
- Alias: Premature closure of sutures
- Alias: Synostosis
- Allelic: Achondroplasia (FGFR3)
- Allelic: Antley-Bixler syndrome without genital anomalies or disordered steroidogenesis (FGFR2)
- Allelic: Aortic valve disease 2 (SMAD6)
- Allelic: Apert syndrome (FGFR2)
- Allelic: Beare-Stevenson cutis gyrata syndrome (FGFR2)
- Allelic: Bent bone dysplasia syndrome (FGFR2)
- Allelic: Bladder cancer, somatic (FGFR3)
- Allelic: CATSHL syndrome (FGFR3)
- Allelic: Chitayat syndrome (ERF)
- Allelic: Colorectal cancer, somatic (FGFR3)
- Allelic: Craniofacial-skeletal-dermatologic dysplasia (FGFR2)
- Allelic: Crouzon syndrome (FGFR2)
- Allelic: Crouzon syndrome with acanthosis nigricans (FGFR3)
- Allelic: Encephalocraniocutaneous lipomatosis, somatic mosaic (FGFR1)
- Allelic: Gastric cancer, somatic (FGFR2)
- Allelic: Hartsfield syndrome (FGFR1)
- Allelic: Hypogonadotropic hypogonadism 2 with/-out anosmia (FGFR1)
- Allelic: Lacrimoauriculodentodigital [LADD] syndrome (FGFR2, FGFR3)
- Allelic: Muenke syndrome (FGFR3)
- Allelic: Naevus, epidermal, somatic (FGFR3)
- Allelic: Osteoglophonic dysplasia (FGFR1)
- Allelic: Radioulnar synostosis, nonsyndromic (SMAD6)
- Allelic: Scaphocephaly, maxillary retrusion, and mental retardation (FGFR2)
- Allelic: Spermatocytic seminoma, somatic (FGFR3)
- Allelic: Sweeney-Cox syndrome (TWIST1)
- Allelic: Thanatophoric dysplasia, type I, II (FGFR3)
- Craniofrontonasal dysplasia (EFNB1)
- Craniosynostosis 1 (TWIST1)
- Craniosynostosis 3 (TCF12)
- Craniosynostosis 4 (ERF)
- Craniosynostosis 7, susceptibility to (SMAD6)
- Craniosynostosis, nonspecific (FGFR2)
- Craniosynostosis-midfacial hypoplasia-foot abnormalities syndrome (FGFR1, FGFR2)
- Jackson-Weiss syndrome (FGFR1, FGFR2 [FGFR3])
- Pfeiffer syndome (FGFR1, FGFR2)
- Robinow-Sorauf syndrome (TWIST1)
- Saethre-Chotzen syndrome [Acrocephalosyndactyly, type III] (FGFR2)
- Scaphocephaly and Axenfeld-Rieger anomaly (FGFR2)
- AD
- XL
- digenisch
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
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