Klinische FragestellungLi-Fraumeni-Syndrom, Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Li-Fraumeni-Syndrom mit 1 Leitlinien-kuratierten sowie 3 weiteren bzw. zusammen genommen 10 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose
32,4 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
[Sanger]
Genpanel
Ausgewählte Gene
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
CDKN2A | 471 | NM_000077.5 | AD, Sus | |
CHEK2 | 1632 | NM_007194.4 | AD | |
MDM2 | 1494 | NM_002392.5 | AD, AR | |
TP53 | 1182 | NM_000546.6 | AD | |
BRCA1 | 5592 | NM_007294.4 | AD, AR, Sus | |
BRCA2 | 10257 | NM_000059.4 | AD, AR, Sus | |
MLH1 | 2271 | NM_000249.4 | AR | |
MSH2 | 2805 | NM_000251.3 | AR, Sus | |
MSH6 | 4083 | NM_000179.3 | AR, Sus | |
PMS2 | 2589 | NM_000535.7 | Sus, AR |
Infos zur Erkrankung
Li-Fraumeni-Syndrom ist eine seltene Erkrankung, die das Risiko, an verschiedenen Krebsarten zu erkranken, stark erhöht, insbesondere bei Kindern und jungen Erwachsenen. Zu diesen Krebsarten gehören Brustkrebs, Knochen- und Weichteilsarkome, Gehirntumore, Leukämien und Nebennierenrindenkarzinome. Auch andere Krebsarten treten häufiger auf. Das Li-Fraumeni-Syndrom wird autosomal dominant vererbt. Eine sehr ähnliche Störung, das so genannte Li-Fraumeni-ähnlichen Syndrom, weist viele der oben genannten Merkmale auf. Das Li-Fraumeni-Syndrom wird mit Mutationen im Tumorsuppressor-Gen TP53 in Verbindung gebracht. Nahezu 75% der Familien mit dem klassischen Syndrom und etwa 25% mit dem Li-Fraumeni-ähnlichen Syndrom weisen Keimbahnmutationen in diesem Gen auf. De novo-Mutationen treten in 7-20 % der Fälle auf. Auch andere genetische und umweltbedingte Faktoren beeinflussen wahrscheinlich das Krebsrisiko beim Li-Fraumeni-Syndrom. Welche genetischen Faktoren in diesen Fällen eine Rolle spielen, ist unklar. Die Gene für DNA-Mismatch-Reparatur, Brust-/Eierstockkrebs und CHEK2 sind die wichtigsten Differentialdiagnosen. In Familien, die nach den strengsten Kriterien charakterisiert werden, werden in 80% der Fälle TP53-Mutationen nachgewiesen. Ein negatives TP53-Testergebnis schließt die klinische Diagnose nicht aus.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1311/
- Alias: Sarcoma family syndrome (<45 years)...
- ...osteosarcomas, breast/brain tumors, leukemia, adrenocortical carcinoma
- Allelic: Bone marrow failure syndrome 5 (TP53)
- Allelic: Lessel-Kubisch syndrome (MDM2)
- Accelerated tumor formation, susceptibility to (MDM2)
- Adrenocortical carcinoma, pediatric (TP53)
- Allelic: Fanconi anemia, complementation group D1 (BRCA2)
- Allelic: Fanconi anemia, complementation group S (BRCA1)
- Basal cell carcinoma 7 (TP53)
- Breast + colorectal cancer, susceptibility to (CHEK2)
- Breast cancer, male, susceptibility to (BRCA2)
- Breast cancer, somatic (TP53)
- Breast cancer, susceptibility to (CHEK2)
- Breast-ovarian cancer, familial, 1 (BRCA1)
- Breast-ovarian cancer, familial, 2 (BRCA2)
- Choroid plexus papilloma (TP53)
- Colorectal cancer (TP53)
- Colorectal cancer, hereditary nonpolyposis, type 1 (MSH2)
- Colorectal cancer, hereditary nonpolyposis, type 2 (MLH1)
- Colorectal cancer, hereditary nonpolyposis, type 4 (PMS2)
- Colorectal cancer, hereditary nonpolyposis, type 5 (MSH6)
- Endometrial cancer, familial (MSH6)
- Glioblastoma 3 (BRCA2)
- Glioma susceptibility 1 (TP53)
- Hepatocellular carcinoma, somatic (TP53)
- Li-Fraumeni syndrome (CHEK2, TP53)
- Medulloblastoma (BRCA2)
- Melanoma + neural system tumor syndrome (CDKN2A)
- Melanoma, cutaneous malignant, 2 (CDKN2A)
- Melanoma-pancreatic cancer syndrome (CDKN2A)
- Mismatch repair cancer syndrome 1 (MLH1)
- Mismatch repair cancer syndrome 2 (MSH2)
- Mismatch repair cancer syndrome 3 (MSH6)
- Mismatch repair cancer syndrome 4 (PMS2)
- Muir-Torre syndrome (MLH1, MSH2)
- Nasopharyngeal carcinoma, somatic (TP53)
- Osteosarcoma (TP53)
- Osteosarcoma, somatic (CHEK2)
- Pancreatic cancer 2 (BRCA2)
- Pancreatic cancer, somatic (TP53)
- Pancreatic cancer, susceptibility to, 4 (BRCA1)
- Prostate cancer (BRCA2)
- Prostate cancer, familial, susceptibility to (CHEK2)
- Wilms tumor (BRCA2)
- AD
- AR
- Sus
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.