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Klinische FragestellungMigräne, hemiplegische; Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für hemiplegische Migräne mit 6 "expert opinion"-kuratierten Genen bzw. zusammen genommen 9 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
MP0930
Anzahl Gene
8 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
18,1 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
25,9 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
ATP1A23063NM_000702.4AD
CACNA1A6786NM_001127221.2AD
KCNK181155NM_181840.1AD
PRRT21023NM_145239.3AD
SCN1A6030NM_001165963.4AD
ATP1A33042NM_152296.5AD
ATP1A43143NM_001001734.2AD
SLC1A31629NM_004172.5AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Familiäre hemiplegische Migräne (FHM) verursacht in der Regel intensive Schmerzen in einem Bereich des Kopfes, oft begleitet von Übelkeit, Erbrechen und extremer Licht- sowie Geräuschempfindlichkeit. Die wiederkehrenden Kopfschmerzen beginnen typischerweise im Kindes- oder Jugendalter und können durch bestimmte Nahrungsmittel, emotionalen Stress oder aich ein minimales Kopftrauma ausgelöst werden. Bei der FHM geht dem Kopfschmerz eine Aura mit Skotomen, Lichtblitzen, Doppelbildern und Schwäche voraus, oft in Form von Hemiparese, Sprachstörungen, Verwirrtheit und Schläfrigkeit begleitet. Schwere Episoden gehen mit Fieber, Krampfanfällen, anhaltender Schwäche, Koma einher, sind selten sogar letal. Die meisten Patienten erholen sich zwischen den Episoden vollständig, jedoch können Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsdefizite bestehen bleiben. Etwa 20 % der Patienten entwickeln eine leichte, dauerhafte Ataxie und Nystagmus. Differentialdiagnostisch sollten MELAS, MERFF, CADASIL (NOTCH1-Gen) und hereditäre hämorrhagische Teleangiektasien (ENG-, ACVRL1-, SMAD4-Gene) in Betracht gezogen werden. FHM wird in der Regel autosomal-dominant vererbt. Die DNA-diagnostische Ausbeute ist mit rund 30% niedrig. Ein unauffälliges molekulargenetisches Ergebnis schließt die klinische Diagnose daher nicht aus.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1388/

 

Synonyme
  • Alias: Familial or sporadic hemiplegic migraine
  • Alias: Migraine, familial hemiplegic
  • Allelic: Alternating hemiplegia of childhood 1 (ATP1A2)
  • Allelic: CAPOS syndrome (ATP1A3)
  • Allelic: Convulsions, familial infantile, with paroxysmal choreoathetosis (PRRT2)
  • Allelic: Dystonia-12 (ATP1A3)
  • Allelic: Epilepsy, generalized, with febrile seizures plus, type 2 (SCN1A)
  • Allelic: Epileptic encephalopathy, early infantile, 42 (CACNA1A)
  • Allelic: Epileptic encephalopathy, early infantile, 6 [Dravet syndrome] (SCN1A)
  • Allelic: Episodic ataxia, type 2 (CACNA1A)
  • Allelic: Episodic kinesigenic dyskinesia 1 (PRRT2)
  • Allelic: Febrile seizures, familial, 3A (SCN1A)
  • Allelic: Migraine, familial basilar (ATP1A2)
  • Allelic: Migraine, familial hemiplegic, 1, with progressive cerebellar ataxia (CACNA1A)
  • Allelic: Renal tubular acidosis, proximal, with ocular abnormalities (SLC1A4)
  • Allelic: Seizures, benign familial infantile, 2 (PRRT2)
  • Allelic: Spinocerebellar ataxia 6 (CACNA1A)
  • Alternating hemiplegia of childhood 2 (ATP1A3)
  • Episodic ataxia, type 6 (SLC1A3)
  • Familial hemiplegic migraine [MONDO:0000700, panelapp red] (ATP1A4)
  • Migraine, familial hemiplegic, 1 (CANA1A)
  • Migraine, familial hemiplegic, 2 (ATP1A2)
  • Migraine, familial hemiplegic, 3 (SCN1A)
  • Migraine, with/-out aura, susceptibility to, 13 (KCNK18)
  • Spastic tetraplegia, thin corpus callosum + progressive microcephaly (SLC1A4)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.