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Klinische FragestellungMikrozephalie mit Holoprosenzephalie-Spektrum [incl. septooptischer Dysplasie]; Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Mikrozephalie bei Holoprosenzephalie-Spektrum [incl. septooptischer Dysplasie] mit 11 Leitlinien-kuratierten Genen sowie insgesamt 14 kuratierten Genen gemäß klinischem Verdacht

ID
MP1231
Anzahl Gene
14 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
23,2 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
38,8 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

[Sanger]

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
CDON3795NM_016952.5AD
DISP14575NM_032890.5AD
FGF8735NM_033163.5AD
FGFR12469NM_023110.3AD
GLI24761NM_005270.5AD
HESX1558NM_003865.3AD, AR
SHH1389NM_000193.4AD
SIX3999NM_005413.4AD
SUFU1455NM_016169.4AR, AD
TGIF1819NM_173208.3AD
ZIC21599NM_007129.5AD
CNOT17401NM_001265612.2AD
PTCH14344NM_000264.5AD
STAG23807NM_001042749.2XL

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Holoprosenzephalie ist eine komplexe Hirn-Fehlbildung infolge unvollständiger Spaltung des Prosenzephalons, die zwischen dem 18.-28. Tag der Schwangerschaft auftritt, sekundär sind dabei auch die Schädelform mit Mikrozephalie und das Gesicht betroffen. Der Schweregrad der Holoprosenzephalie ist bei den betroffenen Personen sehr unterschiedlich, selbst innerhalb derselben Familie. Bei den schwersten Formen teilt sich das Gehirn überhaupt nicht in die Hemisphären, und es kommt zur Entwicklung von Zyklopie und Proboszis. Bei weniger schweren Formen ist das Gehirn teilweise geteilt und geht mit Hypotelorismus einher. Nicht-syndromale Holoprosenzephalie führt häufig zu Mikrozephalie - ggf. aber auch zum Hydrozephalus mit Makrozephalie. Weitere Folgen der Holoprosenzephalie sind Gaumenspalten, ein einzelner zentraler Oberkiefer-Schneidezahn und Mikrophthalmie. Die meisten Individuen mit nicht-syndromaler Holoprosenzephalie weisen Entwicklungsverzögerungen auf sowie geistige Behinderung. Die Betroffenen leiden häufig auch unter gestörter Hypophysen-Funktion wie z.B. Diabetes insipidus. Funktionsstörungen in anderen Teilen des Gehirns können zu Krampfanfällen, Problemen bei der Regulierung der Körpertemperatur, Herzfrequenz und Atmung sowie Hyposmie oder sogar Anosmie führen. Mutationen in 11 Genen werden in den deutschen Mikrozephalie-Leitlinien mit Holoprosenzephalie in Verbindung gebracht. Ein Viertel der Betroffenen weist eine Mutation in einem der Gene SHH, ZIC2, SIX3 oder TGIF1 auf, während andere Gene mit geringen Anteilen in Verbindung gebracht werden. Mikrozephalie auf der Grundlage von Holoprosenzephalie wird häufig autosomal-dominant vererbt. Da viele Patienten keine Genmutation aufweisen, schließt ein negatives DNA-Testergebnis die klinische Diagnose nicht aus.

Referenzen: https://www.uptodate.com/contents/microcephaly-a-clinical-genetics-approachhttps://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1530/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1334/

 

Synonyme
  • Allelic: Growth hormone deficiency with pituitary anomalies (HESX1)
  • Allelic: Hypogonadotropic hypogonadism 2 with/-out anosmia (FGFR1)
  • Allelic: Jackson-Weiss syndrome (FGFR1)
  • Allelic: Microphthalmia with coloboma 5 (SHH)
  • Allelic: Osteoglophonic dysplasia (FGFR1)
  • Allelic: Pfeiffer syndrome (FGFR1)
  • Allelic: Pituitary hormone deficiency, combined, 5 (HESX1)
  • Allelic: Schizencephaly (SHH)
  • Allelic: Schizencephaly (SIX3)
  • Allelic: Single median maxillary central incisor (SHH)
  • Allelic: Trigonocephaly 1 (FGFR1)
  • Culler-Jones syndrome [hypopituitarism, mainly GH deficiency and/or postaxial polydactyly] (GLI2)
  • Encephalocraniocutaneous lipomatosis, somatic mosaic (FGFR1)
  • Hartsfield syndrome [holoprosencephaly, ectrodactyly, cleft/lip palate, mental retardation] (FGFR1)
  • Holoprosencephaly 11 (CDON)
  • Holoprosencephaly 12, with/-out pancreatic agenesis (CNOT1)
  • Holoprosencephaly 12, with/-out pancreatic agenesis (CNOT1) [not in TSO]
  • Holoprosencephaly 13 (STAG2)
  • Holoprosencephaly 2 (SIX3)
  • Holoprosencephaly 3 (SHH)
  • Holoprosencephaly 4 (TGIF1)
  • Holoprosencephaly 5 (ZIC2)
  • Holoprosencephaly 7 (PTCH1)
  • Holoprosencephaly 9 (GLI2)
  • Holoprosencephaly [Am J Med Genet 154C:52–61, 2010] (DISP1)
  • Hypogonadotropic hypogonadism 6 with/-out anosmia
  • Joubert syndrome 32 (SUFU)
  • Septooptic dysplasia (HESX1)
  • Vissers-Bodmer syndrome (CNOT1)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • XL
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.