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Klinische FragestellungMikrozephalie [Patienten ohne Seckel-Symptome], Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Mikrozephalie [Patienten ohne Seckel-Symptome] mit 6 Leitlinien-kuratierten Genen sowie insgesamt 28 kuratierten Genen

ID
MP0972
Anzahl Gene
13 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
28,8 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
58,4 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
ASPM10434NM_018136.5AR
CENPJ4017NM_018451.5AR
CEP1524965NM_014985.4AR
MCPH12508NM_024596.5AR
NBN2265NM_002485.5AR
WDR624572NM_001083961.2AR
CDK5RAP25682NM_018249.6AR
CDK6981NM_001259.8AR
CEP1353423NM_025009.5AR
CIT6307NM_001206999.2AR
CTNNB12346NM_001904.4AD
KNL17029NM_170589.5AR
STIL3867NM_001048166.1AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Primäre Mikrozephalie (MCPH) ist eine Störung der Gehirnentwicklung, die dazu führt, dass der okzipitofrontale Kopfumfang signifikant unter dem Mittelwert für (Schwangerschafts-) Alter und Geschlecht liegt. MCPH hat viele nicht-genetische Ursachen, während die genetisch-bedingten Mikrozephalien/Syndrome insgesamt relativ selten sind. Bei Mikrozephalie mutierte Gene kodieren für zentrosomale Proteine (Zentriolen-Biogenese) und viele verschiedene mechanistische Kategorien, insbesondere DNA-Replikation und -Reparatur. Der Schweregrad der Entwicklungsverzögerung/ intellektuellen Behinderung scheint mit dem Schweregrad der primären Mikrozephalie zu korrelieren. Dieses Mikrozephalie panel ist gemäß den Leitlinien (s.u.) zusammengestellt bzw. fasst die relevanten Gene mehrerer Kategorien zusammen. Alle klassischen Erbgänge werden bei Mikrozephalie beobachtet, multifaktorielle Geschehen stehen jedoch ganz im Vordergrund. Die Diagnoseraten schwanken zwischen den Mikrozephalie-Kategorien und sind vordringlich von den klinischen Voruntersuchungsergebnissen abhängig. Ein unauffälliger genetischer Befund bedeutet keinen Ausschluss der klinischen Verdachtsdiagnose.

Referenz: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/022-028l_S2k_Klassifikation_Diagnostik_Mikrozephalie_2019-11.pdf

 

Synonyme
  • AR primary microcephaly (AGMO)
  • Allelic: Aplastic anemia (NBN)
  • Allelic: Epilepsy, progressive myoclonic, 9 (LMNB2)
  • Allelic: Exudative vitreoretinopathy 7 (CTNNB1)
  • Allelic: Leukemia, acute lymphoblastic (NBN)
  • Allelic: Leukodystrophy, adult-onset, AD (LMNB1)
  • Allelic: Lipodystrophy, partial, acquired, susceptibility to (LMNB2)
  • Allelic: Microhydranencephaly (NDE1)
  • Allelic: Seckel syndrome 4 (CENPJ)
  • Allelic: Seckel syndrome 5 (CEP152)
  • Allelic: Ventricular fibrillation, paroxysmal familial, 2 (DPP6)
  • Lissencephaly 4, with microcephaly (NDE1)
  • Meckel syndrome 12 (KIF14)
  • Mental retardation, AD 19 (CTNNB1)
  • Mental retardation, AD 33 (DPP6)
  • Microcephaly + chorioretinopathy, AR, 1 (TUBGCP6)
  • Microcephaly 1, primary, AR (MCPH1)
  • Microcephaly 10, primary, AR (ZNF335)
  • Microcephaly 12, primary, AR (CDK6)
  • Microcephaly 14, primary, AR (SASS6)
  • Microcephaly 16, primary, AR (ANKLE2)
  • Microcephaly 17, primary, AR (CIT)
  • Microcephaly 2, primary, AR, with/-out cortical malformations (WDR62)
  • Microcephaly 20, primary, AR (KIF14)
  • Microcephaly 21, primary, AR (NCAPD2)
  • Microcephaly 22, primary, AR (NCAPD3)
  • Microcephaly 25, primary, AR (TRAPPC14)
  • Microcephaly 26, primary, AD (LMNB1)
  • Microcephaly 27, primary, AD (LMNB2)
  • Microcephaly 29, primary, AR (PDCD6IP)
  • Microcephaly 3, primary, AR (CDK5RAP2)
  • Microcephaly 4, primary, AR (KNL1)
  • Microcephaly 5, primary, AR (ASPM)
  • Microcephaly 6, primary, AR (CENPJ)
  • Microcephaly 7, primary, AR (STIL)
  • Microcephaly 8, primary, AR (CEP135)
  • Microcephaly 9, primary, AR (CEP152)
  • Microcephaly and chorioretinopathy, AR, 2 (PLK4)
  • Neurodevelopmental disorder with spastic diplegia + visual defects (CTNNB1)
  • Nijmegen breakage syndrome (NBN)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.