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Klinische FragestellungMorbus Gaucher, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Morbus Gaucher mit 3 Leitlinien-kuratierten bzw. 15 kuratierten Genen je nach klinischer Verdachtsdiagnose.
Erweiterungs-panels stehen je nach der spezifischen DD zur Verfügung, u.a. bzgl. AR kongenitaler Ichthyose, Hydrops fetalis, Myoclonus-Epilepsie.

ID
GP1000
Anzahl Loci
Locus-TypAnzahl
Gen 10
Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
9,4 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
19,9 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

[Sanger]

 

Loci

Gen

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
GBA11611NM_001005741.3AR
NPC13837NM_000271.5AR
NPC2456NM_006432.5AR
PSAP1575NM_002778.4AR
SMPD11896NM_000543.5AR
ASAH11188NM_177924.5AR
COL2A14464NM_001844.5AD
IDS1653NM_000202.8XLR
IDUA1962NM_000203.5AR
LIPA1200NM_000235.4AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Der Morbus Gaucher (MG) ist eine lysosomale Speicherkrankheit, die drei Hauptformen (Typ 1, 2 und 3), eine fetale Form sowie eine Variante mit Herzbeteiligung (Gaucher-Krankheit mit Ophthalmoplegie und kardiovaskulärer Verkalkung bzw. Gaucher-ähnliche Krankheit) umfasst. Die klinischen Erscheinungsformen dieser Krankheit sind sehr unterschiedlich. MG Typ 1 (90 % der Fälle) ist die chronische und nicht-neurologische Form, die mit Organomegalie (Milz, Leber), Knochenanomalien (Schmerzen, Osteonekrose, pathologische Frakturen) und Zytopenie einhergeht. Typ 2, die akute neurologische Form, ist durch eine früh einsetzende, rasch fortschreitende Hirnstammdysfunktion gekennzeichnet, die mit Organomegalie einhergeht und vor dem zweiten Lebensjahr zum Tod führt. Typ 3, die subakute neurologische Form, betrifft Kinder oder Jugendliche und ist durch eine fortschreitende Enzephalopathie (okulomotorische Apraxie, Epilepsie und Ataxie) mit den systemischen Manifestationen von Typ 1 gekennzeichnet. Die fetale Form äußert sich durch eine Abnahme oder das Fehlen fetaler Bewegungen oder Anasarka. Die Gaucher-ähnliche Erkrankung zeichnet sich vor allem durch eine fortschreitende Verkalkung der Aorta und der Aorten- und/oder Mitralklappen aus. Der MG wird durch Mutationen im GBA-Gen verursacht, das für ein lysosomales Enzym, die Glukozerebrosidase, kodiert, oder in sehr seltenen Fällen im PSAP-Gen, das für dessen Aktivatorprotein (Saposin C) kodiert. Der Mangel an Glukozerebrosidase führt zu einer Anhäufung von Glucosylceramid (oder Beta-Glukozerebrosidase) in den Zellen des retikuloendothelialen Systems der Leber, der Milz und des Knochenmarks (Gaucher-Zellen). Zu den Differentialdiagnosen gehören andere lysosomale Speicherkrankheiten. Das Vorhandensein von Gaucher-ähnlichen Zellen kann bei bestimmten hämatologischen Erkrankungen (Lymphom, Hodgkin-Lymphom und chronische lymphatische Leukämie; s. dort) nachgewiesen werden. Der MG wird autosomal-rezessiv vererbt. Die Prognose ist bei GD Typ 1 gut. Bei Typ 2 tritt der Tod in der Regel vor dem 2. Lebensjahr ein. Ohne spezifische Behandlung führt GD Typ 3 innerhalb weniger Jahre zum Tod. Literatur: https://www.orpha.net/de/disease/detail/355;https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1269/

 

Synonyme
  • Alias: Lysosomal storage disorder, deficient activity of beta-glucocerebrosidase
  • Allelic: Combined SAP deficiency (PSAP)
  • Allelic: Krabbe disease, atypical (PSAP)
  • Allelic: Lewy body dementia, susceptibility to (GBA1)
  • Allelic: Metachromatic leukodystrophy due to SAP-b deficiency (PSAP)
  • Allelic: Parkinson disease, late-onset, susceptibility to (GBA1)
  • Allelic: Spinal muscular atrophy with progressive myoclonic epilepsy (ASAH1)
  • DD für Osteonekrose: Morbus Legg-Calvé-Perthes (COL2A1)
  • Farber lipogranulomatosis (ASAH1)
  • GM1-gangliosidosis, type I, II, III (GLB1)
  • Gaucher disease, atypical (PSAP)
  • Gaucher disease, perinatal lethal (GBA1)
  • Gaucher disease, type I (GBA1)
  • Gaucher disease, type II (GBA1)
  • Gaucher disease, type III (GBA1)
  • Gaucher disease, type IIIC (GBA1)
  • Mucolipidosis II alpha/beta (GNPTAB)
  • Mucolipidosis III alpha/beta (GNPTAB)
  • Mucopolysaccharidosis IVA (GALNS)
  • Mucopolysaccharidosis VII (GUSB)
  • Mucopolysaccharidosis type IVB, Morquio (GLB1)
  • Niemann-Pick disease, type A (SMPD1)
  • Niemann-Pick disease, type B (SMPD1)
  • Niemann-Pick disease, type C1 (NPC1)
  • Niemann-Pick disease, type D (NPC1)
  • Niemann-pick disease, type C2 (NPC2)
  • Salla disease (SLC17A5)
  • Sialic acid storage disorder, infantile (SLC17A5)
  • Wolman disease (CESD)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • XLR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Kein Text hinterlegt

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.