Klinische FragestellungMowat-Wilson-Syndrom, Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Mowat-Wilson-Syndrom mit 1 "core"-Gen sowie zusammen genommen 8 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose
35,1 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
Genpanel
Infos zur Erkrankung
Das Mowat-Wilson-Syndrom (MWS) ist ein genetisch bedingtes Dysmorphiesyndrom, dass gekennzeichnet ist durch charakteristische Gesichtszüge (weit auseinander stehende Augen, breite Augenbrauen mit medialem Flaring, tiefer Nasensteg, vorstehendes oder spitzes Kinn, offener Mund und hochgezogene Ohrläppchen mit einer zentralen Vertiefung), angeborene Herzfehler ( der Lungenarterien und/oder –klappen), Morbus Hirschsprung oder chronische Verstopfung, Fehlbildungen im Urogenitalbereich (insbesondere Hypospadie bei Männern) und Hypogenesie oder Agenesie des Corpus callosum. Die meisten Betroffenen haben eine mittelschwere bis schwere geistige Behinderung. Es besteht eine deutliche expressive Sprachstörung (typischerweise auf einige wenige Wörter beschränkt) bei relativ guter rezeptiver Sprachfähigkeit. Wachstumsstörungen, Mikrozephalie und Anfallsleiden sind ebenfalls häufig. Die meisten Betroffenen haben ein fröhliches Auftreten und einen breitbeinigen Gang, sodass das MWS eine wichtige Differentialdiagnose zum Angelman-Syndrom darstellt.
Das MWS wird autosomal dominant vererbt und tritt auf in Folge pathogener Varianten in der chromosomalen Region 2q22.3, das ZEB2-Gen betreffend (pathogene Variante in ZEB2-Gen, Deletion von 2q22.3, die ZEB2 betrifft, oder (selten) eine strukturelle Chromosomenabberation der Region). In der Regel liegt eine de novo-Variante bei der betroffenen Person vor; in seltenen Fällen kann eine balancierte Chrmosomenstörung oder ein Keimbahnmosaik eines Elternteils vorliegen.
Differentialdiagnostisch kommen unter anderem das Pitt-Hopkins-Syndrom, das Goldberg-Shprintzen-Megakolon, das Smith-Lemli-Opitz-Syndrom und das Angelman-Syndrom in Frage. Es werden daher in dem vorliegenden Genpanel auch einige mit den Differentialdiagnosen assoziierte Gene untersucht.
Eine unauffällige Molekulargenetische Diagnostik schließt eine genetische Ursache der Symptomatik nicht aus.
Quelle:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1412/
- Alias: Hirschsprung disease – intellectual disability syndrome
- Allelic: Colorectal cancer, somatic (EP300)
- Allelic: Corneal dystrophy, Fuchs endothelial, 3 (TCF4)
- Allelic: Hypogonadotropic hypogonadism 5 with(-out anosmia (CHD7)
- Angelman syndrome (UB3A)
- CHARGE syndrome (CHD7)
- Goldberg-Shprintzen megacolon syndrome (KIFBP)
- Menke-Hennekam syndrome 1 (CREBBP)
- Menke-Hennekam syndrome 2 (EP300)
- Microcephaly, mental retardation, distinct face +/- Hirschsprung disease (ZEB2)
- Mowat-Wilson syndrome (ZEB2)
- Pitt-Hopkins syndrome (TCF4)
- Rubinstein-Taybi syndrome 1 (CREBBP)
- Rubinstein-Taybi syndrome 2 (EP300)
- Smith-Lemli-Opitz syndrome (DHCR7)
- AD
- AR
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
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