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Klinische FragestellungMuskeldystrophie Duchenne/Becker

Zusammenfassung

Kurzinformation

Kuratierte Einzelgen-Sequenzanalyse bei klinischem Verdacht auf Muskeldystrophie Duchenne/Becker

ID
MS3948
Anzahl Gene
1 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
11,1 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

Sanger

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
DMD11058NM_004006.3XLR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Duchenne- und Becker-Muskeldystrophie sind zwei verwandte Erkrankungen, die hauptsächlich die Skelett- und Herzmuskeln betreffen. Beide Formen dieser Dystrophinopathien zeigen ähnliche Symptome und werden durch verschiedene Mutationen in demselben Gen verursacht. Die beiden Erkrankungen unterscheiden sich in ihrer Schwere, dem Alter des Auftretens und der Geschwindigkeit des Fortschreitens. Bei Jungen mit Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) tritt die Muskelschwäche in der Regel in der frühen Kindheit auf und verschlimmert sich rasch. Diese Patienten sind in der Regel im Jugendalter auf den Rollstuhl angewiesen. Die Symptome der Becker-Muskeldystrophie (BMD) sind in der Regel milder und vielfältiger. In den meisten Fällen macht sich die Muskelschwäche erst später in der Kindheit oder im Jugendalter bemerkbar und verschlechtert sich wesentlich langsamer. DMD und BMD sind mit einer Kardiomyopathie verbunden, die im Jugendalter beginnt und sich zur dilatativen Kardiomyopathie entwickelt. Die Herzprobleme können sich rasch verschlimmern und oft lebensbedrohlich werden. Heute leben DMD-Patienten in der Regel bis in ihre 3. Dekade, während BMD-Patienten gut vierzig Jahre alt werden und teilweise weit älter. Mutationen im DMD-Gen führen zu DMD und BMD. Bei ~60-70% der DMD-/BMD-Betroffenen lassen sich Deletionen einzelner oder mehrerer Exons des Gens nachweisen, vorzugsweise im Bereich der Exons 2-20 (~30% der Deletionen) sowie der Exons 44-53 (~70% der Deletionen) auftreten. Seltener finden sich Duplikationen größerer Gen-Abschnitte (~5-20% der Patienten). Punktmutationen kommen bei 20-35% der Betroffenen vor. DMD und BMD werden X-chromosomal rezessiv vererbt. Die molekulargenetische diagnostische Ausbeute liegt bei 99%. In seltenen Fällen bleibt die Mutation selbst nach umfangreichsten Bemühungen unentdeckt.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1119/

 

Synonyme
  • Alias: Duchenne [+ Becker] muscular dystrophy - DMD (DMD)
  • Alias: Morbus Duchenne/Becker (DMD)
  • Alias: Severe dystrophinopathy, Duchenne + Becker type (DMD)
  • Allelic: Becker muscular dystrophy, BMD (DMD)
  • Allelic: Cardiomyopathy, dilated, 3B (DMD)
  • Duchenne muscular dystrophy, DMD (DMD)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • XLR
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.