Klinische FragestellungMuskeldystrophie, fazio-skapulo-humerale 2; Differentialdiagnose FSHD
Zusammenfassung
Ein umfassendes panel für die Differentialdiagnose Muskeldystrophie, fazio-skapulo-humerale 2; Differentialdiagnose FSHD, mit insgesamt 7 Genen incl. 2 "core"- Genen
116,5 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
Genpanel
Infos zur Erkrankung
Fazioskapulohumerale Muskeldystrophie (FSHD) ist durch Muskelschwäche und -schwund gekennzeichnet, wobei die Symptome in der Regel im Jugendalter auftreten und mit geschwächten Gesichtsmuskeln oder Schultern beginnen. Die Muskelschwäche verschlimmert sich langsam über Jahrzehnte und kann sich auf andere Körperteile ausbreiten (einschließlich Fußheber). Außerdem können die Betroffenen eine Lordose entwickeln, ~20% sind schließlich auf einen Rollstuhl angewiesen. Weitere Symptome können eine leichte Hochton-Schwerhörigkeit und erhöhte (retinal bedingte) Lichtempfindlichkeit sein. In seltenen Fällen betrifft die FSHD auch die Herz- oder Atemmuskulatur. Zwei FSHD-Typen zeigen die gleichen Symptome, unterscheiden sich aber durch ihre genetische Ursache, die in beiden Fällen die Region D4Z4 auf Chromosom 4q betrifft. Diese Region besteht normalerweise aus 11 - >100 sich wiederholenden DNA-Segmenten, die jeweils 3,3 kb lang sind. Die gesamte D4Z4-Region ist normalerweise hypermethyliert, bei FSHD jedoch hypomethyliert. Bei FSHD1 ist die Hypomethylierung auf eine Kontraktion zwischen 1-10 Segment-Wiederholungen zurückzuführen. Bei FSHD2 resultiert die Hypomethylierung meist aus Mutationen im SMCHD1-Gen, das normalerweise eine Hypermethylierung der D4Z4-Region verursacht, selten und alternativ ist das DNMT3B-Gen mutiert. FSHD1 wird autosomal dominant vererbt. Mutationen im SMCHD1-Gen, die ansonsten FSHD2 verursachen, können auch den Schweregrad von FSHD1 erhöhen. FSHD2 wird im digenischen Muster mit Mutationen in den Genen SMCHD1 oder DNMT3B vererbt in beiden Fällen zusätzlich mit einem "FSHD-permissiven DUX4-Allel" (molekulargenetisch bestimmt durch Restriktionsenzym-verdaute DNA, die mit zwei spezifischen Sonden differentiell hybridisiert wird). Da die DNA-Diagnose-Ausbeute bei FSHD2 nur über 80% liegt, kann ein negatives molekulargenetisches Ergebnis die klinische Diagnose nicht in allen Fällen ausschließen.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1443
- Alias FSHD2
- Alias: Facioscapulohumeral dystrophy - FSHD
- Alias: Facioscapulohumeral muscular dystrophy 2
- Alias: Facioscapulohumeral myopathy
- Alias: Landouzy-Dejerine muscular dystrophy
- Alias: Landouzy-Dejerine myopathy
- Allelic: Bosma arhinia microphthalmia syndrome (SMCHD1)
- Allelic: Cardiomyopathy, dilated, 1G (TTN)
- Allelic: Cardiomyopathy, familial hypertrophic, 9 (TTN)
- Allelic: Immunodeficiency-centromeric instability-facial anomalies syndrome 1 (DNMT3B)
- Allelic: Salih myopathy (TTN)
- Allelic: Tibial muscular dystrophy, tardive (TTN)
- Facioscapulohumeral muscular dystrophy 4, digenic (DNMT3B)
- Fascioscapulohumeral muscular dystrophy 2, digenic (SMCHD1)
- Glycogen storage disease II (GAA)
- Muscular dystrophy, limb-girdle, AR 10 (TTN)
- Myopathy, myofibrillar, 9, with early respiratory failure (TTN)
- Myotonic dystrophy 1 (DMPK)
- Myotonic dystrophy 2 (CNBP)
- Nonaka myopathy (GNE)
- Sialuria (GNE)
- AD
- AR
- digenisch
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
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