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Klinische FragestellungPendred-Syndrom, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Ein kuratiertes panel mit 3 "core"- bzw. "core candidate"-Genen sowie insgesamt 9 Genen zur umfassenden differentialdiagnostischen Untersuchung der Verdachtsdiagnose Pendred-Syndrom

ID
PP8010
Anzahl Gene
8 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
4,7 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
12,1 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

[Sanger]

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
FOXI11137NM_012188.5AR, digenisch
KCNJ101140NM_002241.5AR, digenisch
SLC26A42343NM_000441.2AR, digenisch
EYA11779NM_000503.6AD
NKX2-11206NM_001079668.3AD
SIX1855NM_005982.4AD
SIX52220NM_175875.5AD
THRB1386NM_000461.5AD, AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Klinisch diagnostiziert wird das Pendred-Syndrom (PDS) beim Patienten mit sensorineuraler Schwerhörigkeit (SNHL), charakteristischen Schläfenbein-Auffälligkeiten und euthyreoter Struma. Die klinische Diagnose des nicht-syndromischen vergrößerten vestibulären Aquädukts (NSEVA) wird bei einem Patienten mit SNHL und vergrößerten vestibulären Aquädukten gestellt. Eine Struma wird beim Pendred-Syndrom ggf. nur von der Hälfte der Betroffenen in der späten Kindheit bis zum frühen Erwachsenenalter entwickelt, während dies bei der NSEVA nie der Fall ist. PDS/NSEVA umfasst ein Spektrum der SNHL, das in der Regel angeboren ist, oft schwer bis tiefgreifend ausgeprägt mit vestibulärer Dysfunktion und bilateral vergrößertem vestibulärem Aquädukt mit oder ohne Cochlea-Hypoplasie. Mindestens 50% der Patienten mit Pendred-Syndrom und/oder NSEVA weisen biallelische Mutationen im SLC26A4 Gen bzw. Doppel-Heterozygotie für eine pathogene Variante im SLC26A4 Gen und eine Mutation im FOXI1 oder im KCNJ10 Gen gemäß dem digenen Erbmuster auf. Die DNA-diagnostische Ausbeute in einer EVA-Kohorte betrug in einer chinesischen Kohorte 68%.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1467/

 

Synonyme
  • Alias: Deafness with goiter
  • Allelic: Anterior segment anomalies with/-out cataract (EYA1)
  • Allelic: Deafness, AR 4, with enlarged vestibular aqueduct, EVA (SLC26A4)
  • Allelic: Thyroid cancer, nonmedullary, 1 (NKX2-1)
  • Branchiootic syndrome 1 (EYA1)
  • Branchiootic syndrome 3 (SIX1)
  • Branchiootorenal syndrome 1, with/-out cataracts (EYA1)
  • Branchiootorenal syndrome 2 (SIX5)
  • Chorea, hereditary benign (NKX2-1)
  • Choreoathetosis, hypothyroidism + neonatal respiratory distress (NKX2-1)
  • Deafness, AD 23 (SIX1)
  • Enlarged vestibular aqueduct [EVA] (FOXI1)
  • Enlarged vestibular aqueduct [EVA], Dig (KCNJ10)
  • Otofaciocervical syndrome (EYA1)
  • SESAME syndrome: SEizures, Sensorin. deafness, Ataxia, Ment. retard., Electrolyte imbal. (KCNJ10)
  • Thyroid hormone resistance (THRB)
  • Thyroid hormone resistance, AR (THRB)
  • Thyroid hormone resistance, selective pituitary (THRB)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • digenisch
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.