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Klinische FragestellungPrader-Willi-Syndrom / Angelman-Syndrom

Zusammenfassung

Kurzinformation

Kuratierte Methylierungsanalyse mit abweichendem Elter-spezifischem imprinting-Muster in der Prader-Willi-kritischen Region auf Chromosom 15 bei Verdacht auf Prader-Willi- oder Angelman-Syndrom

ID
PY1111
Anzahl Gene
2 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
3,3 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise
  1. Schritt Methylierungsanalyse

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
SNRPN723NM_003097.6AD
UBE3A2559NM_130838.4AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Das Prader-Willi-Syndrom (PWS) ist gekennzeichnet durch schwere Hypotonie, Appetitlosigkeit und Ernährungsschwierigkeiten im frühen Säuglingsalter, gefolgt von übermäßigem Essen und allmählicher Entwicklung krankhafter Fettleibigkeit in der frühen Kindheit (sofern die Nahrungsaufnahme nicht streng kontrolliert wird). Motorische Meilensteine und Sprachentwicklung sind verzögert. Alle Personen haben ein gewisses Maß an kognitiven Beeinträchtigungen. Hypogonadismus kommt sowohl bei Männern als auch bei Frauen vor und manifestiert sich als Genitalhypoplasie, unvollständige Pubertätsentwicklung und in den meisten Fällen als Unfruchtbarkeit. Kleinwuchs ist häufig (wenn nicht mit Wachstumshormonen behandelt). Ein ausgeprägter Verhaltensphänotyp (Wutanfälle, Sturheit, manipulatives Verhalten und zwanghafte Merkmale) ist häufig. Charakteristische Gesichtszüge, Strabismus und Skoliose sind oft vorhanden. PWS ist ein contiguous gene Syndrom aufgrund einer abnormalen DNA-Methylierung innerhalb der kritischen Prader-Willi-Region (PWCR) bei 15q11.2-q13. Personen mit PWS stellen typischerweise sporadische Fälle dar (d. h. ein einzelnes betroffenes Familienmitglied) und haben die Störung als Folge einer genetischen Veränderung de novo. Die überwiegende Mehrheit der Familien hat ein Wiederholungsrisiko von weniger als 1 %, aber je nach Ursache sind Wiederholungsrisiken von 50% und fast 100% möglich. Eine zuverlässige Beurteilung des Rezidivrisikos bei PWS erfordert daher die Identifizierung des genetischen Mechanismus von PWS beim Probanden (d. h. eine 15q-Deletion, UPD 15 oder ein Imprinting-Defekt) und einen Elterntest, um das Vorhandensein einer prädisponierenden genetischen Veränderung (z. B. eine elterliche Chromosomenumstellung oder väterliche Heterozygotie für eine Deletion des Imprinting-Zentrums) festzustellen. Sobald der ursächliche genetische Mechanismus beim Probanden identifiziert wurde, ist ein pränataler Test auf PWS möglich. Eine große Zahl von Erkrankungen kann Teile des PWS-Spektrums nachahmen und muss ggf. differentialdiagnostisch berücksichtigt werden.

Literatur

Driscoll et al.: Prader-Willi-Syndrom. GeneReviews 2024. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1330/

 

Synonyme
  • Alias: Happy puppet syndrome (UBE3A)
  • Alias: Prader-Labhart-Willi syndrome
  • Alias: Willi-Prader syndrome
  • Angelman syndrome (UBE3A)
  • Prader-Willi syndrome ([SNURF-]SNRPN)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

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