©istock.com/Andrea Obzerova
Unsere KompetenzInterdisziplinäre Diagnostik
Know how bei der Analyse von Erbmaterial.
Zum Wohle von Patientinnen und Patienten.

Klinische FragestellungPseudohypoparathyreoidismus, Pseudopseudohypoparathyreoidismus

Zusammenfassung

Kurzinformation

Leitlinien-kuratierte Einzelgen-Sequenzanalyse bei klinischem Verdacht auf Pseudohypoparathyreoidismus, Pseudopseudohypoparathyreoidismus

ID
PS0890
Anzahl Gene
1 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
1,2 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
GNAS1185NM_000516.7; NM_016592.3; NM_080425.3AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Pseudohypoparathyreoidismus (PHP) beteichnet eine heterogene Gruppe von Erkrankungen, deren gemeinsames Merkmal die Endorganresistenz gegen Parathormon (PTH) ist. Klinische Zeichen beginnen in der Kindheit, die spezifische Symptomatik und der Schweregrad variieren signifikant zwischen den Betroffenen. PHP Typ Ia wird durch Mutationen verursacht, die zum Funktionsverlust einer Isoform des mütterlichen GNAS-Allels führt, nur das väterliche Allel wird exprimiert. Pseudo-PHP (PPHP) resultiert aus dem Funktionsverlust des väterlichen GNAS-Allels, so dass nur das mütterliche Allel exprimiert wird. Auch Imprinting-Fehler können unterschiedliche Genexpression bewirken in Abhängigkeit vom Elternteil, von dem das betreffende aktive Allel stammt.

PHP Ia ist bedingt durch Resistenz auch gegen andere Hormone einschließlich TSH und Gonadotropine. Die klinischen Merkmale werden als Albright hereditäre Osteodystrophie (AHO) bezeichnet mit der Symptomkonstellation Kleinwuchs, Adipositas, rundes Gesicht, subkutane Ossifikationen, Brachydaktylie und andere Skelettanomalien sowie mitunter mentale Retardierung. PPHP ist durch AHO ohne weitere Hormonresistenz gekennzeichnet. PHP Typ Ib ist charakterisiert durch renale PTH-Resistenz und Imprinting-/Methylierungsdefekte am GNAS-Locus, was zur fehlenden Expression des mütterlichen Allels im Nierengewebe führt. Diese Patienten zeigen keine Merkmale von AHO. PHP Typ Ic ist durch PTH-Resistenz, generalisierte Hormonresistenz und AHO gekennzeichnet (ein Unterschied zu PHP Typ Ia betrifft lediglich das Erythrozytenmembran-Protein G). PHP Typ II verursacht isolierte renale PTH-Resistenz ohne AHO, aber die phosphaturische Wirkung von PTH ist mangelhaft. PHP ist nicht mit polyostotischer fibröser Dysplasie (McCune-Albright-Syndrom) zu verwechseln.

Die PHP-Vererbung ist (unter Berücksichtigung des Imprinting-Phänomens) autosomal dominant mit kompletter Penetranz, polyostotische fibröse Dysplasie ist auf somatische Mutationen zurückzuführen. Neuere Daten zur diagnostischen Ausbeute liegen nicht vor, zumal diese immer auch in Relation zu den in die Differentialdiagnose PHP/PPHP einzubeziehenden Gene zu beurteilen sind.

Referenzen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK459117/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK274564/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK547709/

 

Synonyme
  • Alias: AHO-PPHP syndrome (GNAS)
  • Alias: Albright hereditary osteodystrophy with multiple hormone resistance (GNAS)
  • Alias: Albright hereditary osteodystrophy-PPHP syndrome (GNAS)
  • Alleic: Pituitary adenoma 3, multiple types, somatic (GNAS)
  • Allelic: ACTH-independent macronodular adrenal hyperplasia (GNAS)
  • Allelic: Congenital osteoma cutis
  • Allelic: McCune-Albright syndrome, somatic, mosaic (GNAS)
  • Allelic: Osseous heteroplasia, progressive (GNAS)
  • Allelic: Polyostotic fibrous Dysplasia
  • Pseudohypoparathyroidism Ia - Ic (GNAS)
  • Pseudopseudohypoparathyroidism (GNAS)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.