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Klinische FragestellungRubinstein-Taybi-Syndrom, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Ein umfassendes panel mit 2 "core"-Genen bzw. insgesamt 8 kuratierten Genen bei klinischem Verdacht auf Rubinstein-Taybi-Syndrom

ID
RP0170
Anzahl Gene
8 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
14,6 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
35,6 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
CREBBP7329NM_004380.3AD
EP3007245NM_001429.4AD
FGFR12469NM_023110.3AD
FGFR22466NM_000141.5AD
GLI34743NM_000168.6AD
HOXD131032NM_000523.4AD
SRCAP9693NM_006662.3AD
TWIST1609NM_000474.4AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Das Rubinstein-Taybi-Syndrom ist eine Erkrankung, die durch eine Kleinwuchs, mäßige bis schwere geistige Behinderung, distinkte Gesichtszüge und breite Daumen/ Zehen gekennzeichnet ist. Weitere variable Merkmale betreffen Augen-, Herz- und Nierenfehlbildungen, Zahnprobleme und Adipositas. Diese Patienten haben auch erhöhte Risiken, gutartige Haut- und Hirntumore zu entwickeln. Kausalpathogene Keimbahn-Varianten der CREBBP und EP300 Gene sind auch mit Menke-Hennekam-Syndrom assoziiert, hervorgerufen durch Missense-Mutationen in Exon 30 oder 31 von CREBBP bzw. den homologen Regionen des EP300 Gens. Individuen mit Menke-Hennekam-Syndrom haben allerdings keine typischen Gesichtsmerkmale bzw. keine breiten/angewinkelten Daumen. Rubinstein-Taybi Syndrom wird autosomal-dominant vererbt, tritt aber typischerweise in Folge einer Neumutation auf. Wenn die Eltern klinisch nicht betroffen sind, besteht die Möglichkeit eines milden Phänotyps eines Elternteils oder ein somatisches und/oder Keimbahnmosaik könnte vorliegen. Das empirische Rezidiv-Risiko für Geschwister beträgt sonst à priori <1%. Die DNA-diagnostische Ausbeute liegt über 70%. Ein unauffälliger genetischer Befund bedeutet daher keinen Ausschluss der klinischen Verdachtsdiagnose.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1526/

 

Synonyme
  • Alias: Broad thumbs-hallux syndrome + mental retardation
  • Allelic: Bent bone dysplasia syndrome (FGFR2)
  • Allelic: Brachydactyly, type D (HOXD13)
  • Allelic: Colorectal cancer, somatic (EP300)
  • Allelic: Craniofacial-skeletal-dermatologic dysplasia (FGFR2)
  • Allelic: Craniosynostosis 1 (TWIST1)
  • Allelic: Craniosynostosis, nonspecific (FGFR2)
  • Allelic: Encephalocraniocutaneous lipomatosis, somatic mosaic (FGFR1)
  • Allelic: Hypogonadotropic hypogonadism 2 with/-out anosmia (FGFR1)
  • Allelic: Menke-Hennekam syndrome 1 (CREBBP)
  • Allelic: Menke-Hennekam syndrome 2 (EP300)
  • Allelic: Polydactyly, postaxial, types A1 + B (GLI3)
  • Allelic: Polydactyly, preaxial, type IV (GLI3)
  • Allelic: Scaphocephaly and Axenfeld-Rieger anomaly (FGFR2)
  • Allelic: Scaphocephaly, maxillary retrusion + mental retardation (FGFR2)
  • Allelic: Syndactyly, type V (HOXD13)
  • Allelic: Synpolydactyly 1 (HOXD13)
  • Allelic: Trigonocephaly 1 (FGFR1)
  • Antley-Bixler syndrome without genital anomalies or disordered steroidogenesis (FGFR2)
  • Apert syndrome (FGFR2)
  • Beare-Stevenson cutis gyrata syndrome (FGFR2)
  • Brachydactyly, type E (HOXD13)
  • Brachydactyly-syndactyly syndrome (HOXD13)
  • Crouzon syndrome (FGFR2)
  • Floating-Harbor syndrome (SRCAP)
  • Greig cephalopolysyndactyly syndrome (GLI3)
  • Hartsfield syndrome (FGFR1)
  • Jackson-Weiss syndrome (FGFR1, FGFR2)
  • LADD syndrome (FGFR2)(FGFR2)
  • Osteoglophonic dysplasia (FGFR1)
  • Pallister-Hall syndrome (GLI3)
  • Pfeiffer syndrome (FGFR1, FGFR2)
  • Robinow-Sorauf syndrome (TWIST1)
  • Rubinstein-Taybi syndrome 1 (CREBBP)
  • Rubinstein-Taybi syndrome 2 (EP300)
  • Saethre-Chotzen syndrome (FGFR2)
  • Saethre-Chotzen syndrome with/-out eyelid anomalies (TWIST1)
  • Sweeney-Cox syndrome (TWIST1)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.