Klinische FragestellungRubinstein-Taybi-Syndrom, Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Ein umfassendes panel mit 2 "core"-Genen bzw. insgesamt 8 kuratierten Genen bei klinischem Verdacht auf Rubinstein-Taybi-Syndrom
35,6 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
Genpanel
Infos zur Erkrankung
Das Rubinstein-Taybi-Syndrom ist eine Erkrankung, die durch eine Kleinwuchs, mäßige bis schwere geistige Behinderung, distinkte Gesichtszüge und breite Daumen/ Zehen gekennzeichnet ist. Weitere variable Merkmale betreffen Augen-, Herz- und Nierenfehlbildungen, Zahnprobleme und Adipositas. Diese Patienten haben auch erhöhte Risiken, gutartige Haut- und Hirntumore zu entwickeln. Kausalpathogene Keimbahn-Varianten der CREBBP und EP300 Gene sind auch mit Menke-Hennekam-Syndrom assoziiert, hervorgerufen durch Missense-Mutationen in Exon 30 oder 31 von CREBBP bzw. den homologen Regionen des EP300 Gens. Individuen mit Menke-Hennekam-Syndrom haben allerdings keine typischen Gesichtsmerkmale bzw. keine breiten/angewinkelten Daumen. Rubinstein-Taybi Syndrom wird autosomal-dominant vererbt, tritt aber typischerweise in Folge einer Neumutation auf. Wenn die Eltern klinisch nicht betroffen sind, besteht die Möglichkeit eines milden Phänotyps eines Elternteils oder ein somatisches und/oder Keimbahnmosaik könnte vorliegen. Das empirische Rezidiv-Risiko für Geschwister beträgt sonst à priori <1%. Die DNA-diagnostische Ausbeute liegt über 70%. Ein unauffälliger genetischer Befund bedeutet daher keinen Ausschluss der klinischen Verdachtsdiagnose.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1526/
- Alias: Broad thumbs-hallux syndrome + mental retardation
- Allelic: Bent bone dysplasia syndrome (FGFR2)
- Allelic: Brachydactyly, type D (HOXD13)
- Allelic: Colorectal cancer, somatic (EP300)
- Allelic: Craniofacial-skeletal-dermatologic dysplasia (FGFR2)
- Allelic: Craniosynostosis 1 (TWIST1)
- Allelic: Craniosynostosis, nonspecific (FGFR2)
- Allelic: Encephalocraniocutaneous lipomatosis, somatic mosaic (FGFR1)
- Allelic: Hypogonadotropic hypogonadism 2 with/-out anosmia (FGFR1)
- Allelic: Menke-Hennekam syndrome 1 (CREBBP)
- Allelic: Menke-Hennekam syndrome 2 (EP300)
- Allelic: Polydactyly, postaxial, types A1 + B (GLI3)
- Allelic: Polydactyly, preaxial, type IV (GLI3)
- Allelic: Scaphocephaly and Axenfeld-Rieger anomaly (FGFR2)
- Allelic: Scaphocephaly, maxillary retrusion + mental retardation (FGFR2)
- Allelic: Syndactyly, type V (HOXD13)
- Allelic: Synpolydactyly 1 (HOXD13)
- Allelic: Trigonocephaly 1 (FGFR1)
- Antley-Bixler syndrome without genital anomalies or disordered steroidogenesis (FGFR2)
- Apert syndrome (FGFR2)
- Beare-Stevenson cutis gyrata syndrome (FGFR2)
- Brachydactyly, type E (HOXD13)
- Brachydactyly-syndactyly syndrome (HOXD13)
- Crouzon syndrome (FGFR2)
- Floating-Harbor syndrome (SRCAP)
- Greig cephalopolysyndactyly syndrome (GLI3)
- Hartsfield syndrome (FGFR1)
- Jackson-Weiss syndrome (FGFR1, FGFR2)
- LADD syndrome (FGFR2)(FGFR2)
- Osteoglophonic dysplasia (FGFR1)
- Pallister-Hall syndrome (GLI3)
- Pfeiffer syndrome (FGFR1, FGFR2)
- Robinow-Sorauf syndrome (TWIST1)
- Rubinstein-Taybi syndrome 1 (CREBBP)
- Rubinstein-Taybi syndrome 2 (EP300)
- Saethre-Chotzen syndrome (FGFR2)
- Saethre-Chotzen syndrome with/-out eyelid anomalies (TWIST1)
- Sweeney-Cox syndrome (TWIST1)
- AD
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.