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Klinische FragestellungStickler-Syndrom, Differentialdiagnose II; Erweiterungs-panel

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches Zusatz-panel für Stickler-Syndrom, Differentialdiagnose II, mit 10 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
SP0171
Anzahl Gene
9 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
0,0 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
11,9 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
ARR31242NM_004312.3XL
ATOH7459NM_145178.4AR
CPSF14400NM_013291.3AD
KCNJ13285NM_001172416.1AD, AR
LRPAP11074NM_002337.4AR
P4HA21683NM_001142598.2AD
SCO2801NM_005138.3AR
SLC39A51623NM_001135195.1AD
ZNF644318NM_016620.4AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Das Stickler-Syndrom ist eine erbliche Vitreoretinopathie, bei der die Augen-Symptomatik mit mehr oder weniger stark ausgeprägter Pierre-Robin-Sequenz, Knochenanomalien und (in 10% der Fälle) Schallempfindungs-Schwerhörigkeit assoziiert sind. Die Augen-Symptome betreffen juvenile Katarakt, Myopie, Strabismus, vitreoretinale oder chorioretinale Degeneration, Netzhautablösung und chronische Uveitis. Der Überstreckbarkeit der Gelenke in der Jugend folgen frühzeitig arthrotische Veränderungen. Leichte Platyspondylie, Skoliose und vergrößerte, oft abnorme Epiphysen werden beobachtet. Stickler-Syndrom wird autosomal-dominant oder selten autosomal-rezessiv vererbt und ist genetisch heterogen. Mutationen in den Genen COL2A1, COL11A1, COL11A2, COL9A1, COL9A2 und COL9A3. Das zur Anwendung kommende Panel umfasst alle diese Gene. Die genetische Diagnostik dient der Differentialdiagnostik und damit u.a. genetischen Beratung des Erkrankten und seiner Verwandten. Die diagnostische Aufklärungsquote des Panels liegt bei 90% (80-90% der Fälle davon mit COL2A1-Mutationen, 10-20% mit COL11A1-Mutationen bedingt). Weitere Gene sind nur selten Krankheits-assoziiert. Ein negativer molekulargenetischer Befund schließt die klinische Diagnose nicht sicher aus.

Dieses zusätzliche panel beihaltet weitere Gene, die für Teilaspekte des Stickler-Syndroms differentialdiagnostisch besonders relevant sind wie Myopie und Vitreoretinopathie. Ungefähr die Hälfte aller Personen mit Pierre-Robin-Sequenz hat ein zugrundeliegendes Syndrom, Stickler-Syndrom ist das häufigste. 20-30% der Patienten mit Pierre Robin-Sequenz haben Stickler-Syndrom.

Referenzen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1302/

https://doi.org/10.3390/jpm10030105

 

Synonyme
  • Alias: Arthroophthalmopathy
  • Alias: Hereditary progressive arthroophthalmopathy
  • Allelic: Leber congenital amaurosis 16 (KCNJ13)
  • Allelic: Mitochondrial complex IV deficiency, nuclear type 2 (SCO2)
  • Myopia 21, AD (ZNF644)
  • Myopia 22, AD (PRIMPOL syn. CCDC111)
  • Myopia 23, AR (LRPAP1)
  • Myopia 24, AD (SLC39A5)
  • Myopia 25, AD (P4HA2)
  • Myopia 26, XL, female-limited (ARR3)
  • Myopia 27 (CPSF1)
  • Myopia 6 (SCO2)
  • Persistent hyperplastic primary vitreous, AR (ATOH7)
  • Snowflake vitreoretinal degeneration (KCNJ13)
  • Wagner syndrome 1 [erosive vitreoretinopathy] (VCAN)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • XL
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

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