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Zusammenfassung

Kurzinformation

Leitlinien-kuratierte Einzelgen-Sequenzanalyse bei klinischem Verdacht auf TRAPS

ID
TS0310
Anzahl Gene
1 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
1,4 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
TNFRSF1A1368NM_001065.4AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

TRAPS, das Tumornekrosefaktor-assoziierte periodische Syndrom, gehört zusammen mit u.a. dem Familiären Mittelmeerfieber (FMF), dem Hyper-IgD-Syndrom (HIDS), dem periodischen Fieber mit aphtöser Stomatitis (PFAPA) und dem Cryopyrin-assoziierten Syndrom (CAPS) zu den periodischen Fiebersyndromen, einer den Autoinflammationssyndromen zuzuordnenden Krankheitsgruppe.

TRAPS ist eines der häufigsten Erkrankungen dieser Gruppe. Es ist bedingt durch eine Fehlfunktion des TNF-Rezeptor1 (TNFR1). Durch die Stimulierung von TNFR1 kommt es entweder zu Apoptose durch Caspaseaktivierung oder zu NF-κB-induzierter Entzündung. Die Patienten erkranken meist vor dem zehnten Lebensjahr, ein geringer Anteil jedoch auch später. Erkrankte präsentieren sich mit rezidivierenden, im Abstand von vier bis sechs Wochen auftretenden Fieberschüben, welche jeweils eine bis mehrere Wochen persistieren. Die Frequenz der Schübe variiert stark zwischen den betroffenen Personen. Die Schübe können begleitet sein durch abdominelle Schmerzen, Diarrhoe und Erbrechen (sterile Peritonitiden), Myalgien (Fasziitis), Arthralgien (Serositis, Arthritis) und Konjunktivitiden. Die Patienten haben üblicherweise einen starken Hautbefall mit schmerzhaften urtikariellen Exanthemen, charakteristisch ist außerdem ein periorbitales Ödem. Langjährige Erkrankungen können bei etwa 10–15 % zur Entwicklung einer Amyloidose führen.

Ursächlich für die Erkrankung sind pathogene Varianten des Gens TNFRSF1A. Die Erkrankung folgt dem autosomal dominanten Erbgang. Differentialdiagnostisch kommen andere periodische Fiebersyndrome in Betracht (s.o.), die im Rahmen einer Paneldiagnostik erfasst werden können. Ein wichtiger Nutzen der genetischen Differentialdiagnose der periodischen Fiebersyndrome besteht in der Erkennung derjenigen Formen, die – wie TRAPS – mit einer sekundären Amyloidose einhergehen können, für deren Verhinderung effektive Behandlungsmöglichkeiten existieren.

Literatur

Meier-Schiesser B und French LE, Autoinflammationssyndrome, https://doi.org/10.1111/ddg.14332_g

GeneReview TNF Receptor-Associated Periodic Fever Syndrome, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK586171

 

Synonyme
  • Alias: Hibernian fever, familial
  • Alias: Periodic fever, familial, autosomal dominant (TNFRSF1A)
  • Alias: TNF receptor-associated periodic syndrome (TNFRSF1A)
  • Alias: Tumor necrosis factor receptor 1 associated periodic syndrome (TNFRSF1A)
  • Alias: Tumornekrosefaktor-Rezeptor 1-assoziiertes periodisches Fieber-Syndrom (TNFRSF1A)
  • Allelic: Multiple sclerosis, susceptibility to, 5 (TNFRSF1A)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.