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Klinische FragestellungÜberwachstum, segmentales - PIK3CA; Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Überwachstum, segmentales mit 1 "core"-Gen [PIK3CA], 9 "core candidate"-Genen bzw. zusammen genommen 15 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
SP9375
Anzahl Gene
12 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
24,4 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
29,0 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

[Sanger]

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
AKT11443NM_005163.2AD
AKT31440NM_005465.7AD
CCND2870NM_001759.4AD
CDKN1C951NM_000076.2AD
MTOR7650NM_004958.4AD
PIK3CA3207NM_006218.4AD
PIK3R22187NM_005027.4AD
PTEN1212NM_000314.8AD
RASA13144NM_002890.3AD
SUZ122220NM_015355.4AD
AKT21446NM_001626.6AD
NLRP23189NM_017852.5AD, AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Das PIK3CA-bedingte Überwachstumsspektrum (PROS) umfasst eine Reihe von klinischen Symptomen, deren Hauptmerkmale ein angeborenes oder frühkindliches segmentales/fokales Überwachstum mit oder ohne zelluläre Dysplasie sind. Dazu gehören Hemimegalencephalie, fibroadipöse Hyperplasie und kongenitale lipomatöse Überwucherung, vaskuläre Fehlbildungen, epidermale Nävi und Skelett- oder Wirbelsäulenanomalien (CLOVES-Syndrom). Das Syndrom umfasst eine Überwucherung des Fettgewebes im Bauchbereich, oft mit einem rötlichen Muttermal auf der Haut, sowie Anomalien der Blutgefäße, der Haut und der Knochen. Wie beim Klippel-Trenaunay-Syndrom, der Megalencephalie-Kapillarabszessbildung (MCAP) und dem epidermalen Nävus treten PIK3CA-Mutationen somatisch als Mosaik auf. Das Proteus-Syndrom, das für die Differentialdiagnose wichtig ist, ist eine seltene Störung mit meist asymmetrischem Überwachstum von Knochen, Haut und anderen Geweben. Neugeborene mit Proteus-Syndrom haben selten Symptome. Die Überwucherung wird im Alter von 6-18 Monaten deutlich und nimmt mit zunehmendem Alter weiter zu. Das Muster des Überwachstums ist sehr unterschiedlich, kann aber fast jeden Teil des Körpers betreffen. Häufig sind die Knochen der Gliedmaßen, des Schädels und der Wirbelsäule betroffen. Die Krankheit kann auch eine Vielzahl von Hautwucherungen verursachen, insbesondere zerebriforme Bindegewebsnävi. Auch das Gefäß- und Fettgewebe kann beim Proteus-Syndrom übermäßig wachsen. Patienten mit Proteus-Syndrom können neurologische Anomalien aufweisen, darunter geistige Retardierung, Krampfanfälle und Sehstörungen, sowie auffällige Gesichtszüge und verschiedene gutartige Tumore und tiefe Venenthrombosen. Das Proteus-Syndrom entsteht durch somatische AKT1-Mutationen. Mutationen im PTEN-Gen führen nicht zum Proteus-Syndrom; stattdessen leiden die Patienten unter dem PTEN-Hamartom-Tumor-Syndrom mit segmentaler Überwucherung, Lipomatose, arteriovenösen Fehlbildungen und epidermalen Nävi (SOLAMEN-Syndrom oder segmentales Cowden-Syndrom Typ 2). Die komplexe Differentialdiagnose für die oben genannten und ähnliche Störungen umfasst eine Reihe weiterer Gene. Der molekulargenetische diagnostische Ertrag dieses umfassenden Gen-Panels ist nicht bekannt; er hängt weitgehend von der Qualität der klinischen Untersuchung des Patienten ab. Daher kann ein negatives DNA-Testergebnis die klinische Diagnose nicht ausschließen.

Quellen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK153722/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK99495/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK396098/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1488/

 

Synonyme
  • Alias: PIK3CA-related overgrowth syndrome
  • Allelic: Basal cell carcinoma, somatic (RASA1)
  • Allelic: Breast cancer, somatic (AKT1, PIK3CA)
  • Allelic: CLAPO syndrome, somatic (PIK3CA)
  • Allelic: CLOVE syndrome, somatic (PIK3CA)
  • Allelic: Colorectal cancer, somatic (AKT1, PIK3CA)
  • Allelic: Cowden syndrome 1 [Bannayan-Riley-Ruvalcaba] (PTEN)
  • Allelic: Cowden syndrome 5 (PIK3CA)
  • Allelic: Cowden syndrome 6 (AKT1)
  • Allelic: Diabetes mellitus, type II (AKT2)
  • Allelic: Focal cortical dysplasia, type II, somatic (MTOR)
  • Allelic: Gastric cancer, somatic (PIK3CA)
  • Allelic: Hepatocellular carcinoma, somatic (PIK3CA)
  • Allelic: Keratosis, seborrheic, somatic (PIK3CA)
  • Allelic: Lhermitte-Duclos syndrome (PTEN)
  • Allelic: Macrodactyly, somatic (PIK3CA)
  • Allelic: Nevus, epidermal, somatic (PIK3CA)
  • Allelic: Nonsmall cell lung cancer, somatic (PIK3CA)
  • Allelic: Ovarian cancer, somatic (AKT1, PIK3CA)
  • Beckwith-Wiedemann syndrome [MONDO:0016475] (NLRP2)
  • Beckwith-Wiedemann syndrome [panelapp] (PADI6)
  • Capillary malformation-arteriovenous malformation 1 (RASA1)
  • Central conducting lymphatic anomaly [panelapp] (ARAF)
  • Cutaneous and hepatic vascular lesions [panelapp] (GJA4)
  • Hypoinsulinemic hypoglycemia with hemihypertrophy (AKT2)
  • Macrocephaly/autism syndrome (PTEN)
  • Megalencephaly-capillary malformation-polymicrogyria syndrome, somatic (PIK3CA)
  • Megalencephaly-polymicrogyria-polydactyly-hydrocephalus syndrome 1 (PIK3R1)
  • Megalencephaly-polymicrogyria-polydactyly-hydrocephalus syndrome 2 (AKT3)
  • Megalencephaly-polymicrogyria-polydactyly-hydrocephalus syndrome 3 (CCND2)
  • Preimplantation embryonic lethality 2 (PADI6)
  • Proteus syndrome, somatic (AKT1)
  • Smith-Kingsmore syndrome (MTOR)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.