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Klinische FragestellungWachstumshormon-Mangel

Zusammenfassung

Kurzinformation

Leitlinien-kuratierte Einzelgen-Sequenzanalyse bei klinischem Verdacht auf Wachstumshormonmangel

ID
WS0100
Anzahl Gene
1 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
0,7 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

Sanger

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
GH1654NM_000515.5AD, AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Wachstumshormon-Mangel im Kindesalter hat eine Prävalenz von 3-25/100 000. Doch auch mehr als ein halbes Jahrhundert nach Einführung der Behandlung mit Wachstumshormon (growth hormone, GH) entspricht die Diagnostik noch immer nicht evidenzbasierter, allgemein anerkannter Praxis. Bei den meisten betroffenen Kindern ist die Ursache des GH-Mangels idiopathisch. Die seltenen monogenen Formen können isoliert oder in Kombination mit anderen Hypophysenhormon-Mangelerkrankungen auftreten. Beim isolierten GH-Mangel Typ IA fehlt GH, die Wachstumsstörung ist bereits bei Geburt erkennbar. Patienten mit isoliertem GH-Mangel vom Typ IB produzieren sehr geringe Mengen funktionellen Hormons. Infolgedessen ist Typ IB in der Regel durch weniger stark ausgeprägten Kleinwuchs gekennzeichnet, der sich im frühen bis mittleren Kindesalter bemerkbar macht. Isolierter GH-Mangel wird durch Mutationen in einem von mindestens drei Genen verursacht: Typ IA wird durch Mutationen im GH1-Gen verursacht, während Typ IB durch Mutationen entweder im GH1- oder GHRHR-Gen bedingt ist. GH1-Mutationen verhindern oder beeinträchtigen die Produktion von GH. Ohne ausreichend GH kann der Körper nicht normal wachsen (Typ IA, IB, II). Wenn die GH-Therapie früh begonnen wird, ist die Behandlung sehr effizient bzgl. linearem Wachstum, und die familiär erwartete Körpergröße wird erreicht mit guter Lebensqualität im Alter. Isolierter GH-Mangel Typ IA und IB wird autosomal rezessiv vererbt. Die DNA-diagnostische Ausbeute ist gering, und ein negatives Mutationsergebnis im GH1-Gen schließt die klinische Diagnose nicht aus.

Referenzen: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fendo.2019.00602/full

https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/174-002l_S2e_Diagnostik-des-Wachstumshormonmangels-im-Kindes-und-Jugendalter_2022-04.pdf

 

Synonyme
  • Congenital isolated growth hormone deficiency type IA (GH1)
  • GH1 deficiency (GH1)
  • Isolated growth hormone deficiency type IA (GH1)
  • Pituitary dwarfism I (GH1)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.