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Klinische FragestellungWilliams-Beuren-Syndrom, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Williams-Beuren-Syndrom mit 1 "core"-Gen, 9 "core candidate"-Genen bzw. zusammen genommen 12 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
WP6473
Anzahl Gene
12 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
19,4 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
41,8 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NACH AUSSCHLUSS der 7q11.23-Deletion

NGS +

[Sanger]

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
BRAF2301NM_004333.6AD
ELN2175NM_000501.4AD
KDM6A4206NM_021140.4XL
KRAS567NM_004985.5AD
MAP2K11182NM_002755.4AD
NRAS570NM_002524.5AD
PTPN111782NM_002834.5AD
RAF11947NM_002880.4AD
RIT1660NM_006912.6AD
SOS14002NM_005633.4AD
KMT2D16614NM_003482.4AD
RAI15721NM_030665.4AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Das Williams-Beuren-Syndrom (WBS) ist eine Entwicklungsstörung, die durch eine leichte bis mittelschwere geistige Retardierung/Lernprobleme, einzigartige Persönlichkeitsmerkmale, ausgeprägte Gesichtszüge und Herz-Kreislauf-Probleme gekennzeichnet ist. Die Patienten haben typischerweise Schwierigkeiten mit visuell-räumlichen Aufgaben, sind aber gut in der gesprochenen Sprache und Musik sowie beim Lernen durch Wiederholung. Die Betroffenen sind kontaktfreudig, haben eine einnehmende Persönlichkeit und zeigen großes Interesse an anderen Menschen. Aufmerksamkeits-Störungen, Angstzustände und Phobien sind häufig. Kleine Kinder haben ausgeprägte Gesichtszüge mit einer breiten Stirn, teils geschwollenen Augenpartien, flachem Nasenrücken, vollen Wangen, kleinem Kinn und Zahnproblemen. Ältere Kinder und Erwachsene haben typischerweise ein längeres Gesicht mit einem breiten Mund und vollen Lippen. Stenosen der supravalvulären Aorta sowie Verengungen der Lungen- und Koronararterien treten häufig auf. Bluthochdruck, verhärtete Blutgefäße und ein erhöhtes Anästhesie-Risiko sind bekannt. Weitere WBS-Symptome sind Gelenkprobleme, schlaffe Haut und Hyperkalzämie im Säuglingsalter, Entwicklungsverzögerung, Koordinations-Probleme und Kleinwuchs. Medizinische Probleme mit dem Sehen oder Hören, Hyperakusis, sind häufig, ebenso mit der Verdauung. Im Erwachsenenalter kann es zu Adipositas oder Diabetes kommen. Das WBS wird durch 1,5-1,8 MB große de novo 7q11.23-Deletionen verursacht, die zumeist >24 Gene umfassen. In seltenen Fällen erben WBS-Patienten die Deletion von einem betroffenen Elternteil als autosomal dominantes Merkmal. Typischerweise sind die Gene ELN, GTF2I, GTF2IRD1 und LIMK1 deletiert. Das Vorhandensein oder Fehlen des NCF1-Gens hat Auswirkungen auf die Entwicklung von Bluthochdruck. Postnatal nähert sich die molekular-(zyto-)genetische Diagnose-Ausbeute 100%, insbesondere in typischen Fällen.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1249/

 

Synonyme
  • Nomencl.: Williams s. due to recurrent 7q11.23 contiguous gene deletion of the WBS critical region
  • Alias: Beuren syndrome
  • Alias: Elfin facies syndrome
  • Alias: Elfin facies with hypercalcemia
  • Alias: Hypercalcemia-supravalvar aortic stenosis
  • Alias: Microdeletion 7q11.23, monosomy 7q11.23
  • Alias: WBS, Williams-Beuren syndrome
  • Alias: Williams syndrome
  • Allelic: Schimmelpenning-Feuerstein-Mims syndrome, somatic mosaic (KRAS, NRAS)
  • Cardiofaciocutaneous syndrome (BRAF)
  • Cardiofaciocutaneous syndrome 2 (KRAS)
  • Cardiofaciocutaneous syndrome 3 (MAP2K1)
  • Cutis laxa, AD (ELN)
  • Kabuki syndrome 1 (KMT2D)
  • Kabuki syndrome 2 (KDM6A)
  • LEOPARD syndrome 1 (PTPN11)
  • LEOPARD syndrome 2 (RAF1)
  • LEOPARD syndrome 3 (BRAF)
  • Noonan syndrome 1 (PTPN11)
  • Noonan syndrome 3 (KRAS)
  • Noonan syndrome 4 (SOS1)
  • Noonan syndrome 5 (RAF1)
  • Noonan syndrome 6 (NRAS)
  • Noonan syndrome 7 (BRAF)
  • Noonan syndrome 8 (RIT1)
  • Smith-Magenis syndrome (RAI1)
  • Supravalvar aortic stenosis (ELN)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • XL
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.