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Klinische FragestellungAdrenogenitales Syndrom, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für das adrenogenitale Syndrom mit 1 Leitlinien-kuratierten "core"-Gen sowie 5 weiteren Leitlinien-kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
AP1928
Anzahl Gene
6 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
8,6 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

[Sanger]

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
CYP11B11512NM_000497.4AR
CYP17A11527NM_000102.4AR
CYP21A21488NM_000500.9AR
HSD3B21119NM_000198.4AR
POR2043NM_001395413.1AR
STAR858NM_000349.3AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Das AGS wird in den meisten Fällen durch einen 21-Hydroxylase-Mangel verursacht. Die Störung kann in die einfache virilisierende, salzverlierende oder nicht klassische Typen unterteilt werden kann. Mädchen zeigen bei der Geburt ein mehrdeutiges Genitale mit unterschiedlichem Virilisierungsgrad. Sie haben einen normalen Uterus, aber Störungen der Vaginalentwicklung. Die äußeren Genitalien bei Jungen sind normal. AGS-Typen mit Salzverlust führen in den ersten Lebenswochen zu Symptomen von Dehydration und Hypotonie und können lebensbedrohlich sein. Vorzeitige Pubarche kann bei Kindern ebenso beobachtet werden wie eine beschleunigte Wachstumsgeschwindigkeit und eine beschleunigte Skelettreifung (was zu Kleinwuchs im Erwachsenenalter führt). Das nicht-klassische AGS wird oft erst im Jugendalter diagnostiziert, wenn die ersten Symptome auftreten. Manifestationen bei Frauen sind Hirsutismus, Akne, Anovulation und Menstruationsstörungen. Männer sind asymptomatisch. In 90-95% der Fälle wird das AGS durch eine Mutation im CYP21A2-Gen verursacht. Die Störung wird autosomal-rezessiv vererbt.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1171/

 

Synonyme
  • Alias: Adrenal hyperplasia, congenital; Adrenogenital syndrome, AGS
  • Alias: Hyperandrogenism, nonclassic type, due to 21-hydroxylase deficiency
  • Allelic: Disordered steroidogenesis due to cytochrome P450 oxidoreductase (POR)
  • 11-beta-hydroxylase deficiency (CYP11B1)
  • 17,20-lyase deficiency, isolated (CYP17A1)
  • 17-alpha-hydroxylase/17,20-lyase deficiency (CYP17A1)
  • 21-hydroxylase deficiency (CYP21A2)
  • Adrenal hyperplasia, congenital (CYP17A1)
  • Adrenal hyperplasia, congenital, due to 11-beta-hydroxylase deficiency (CYP11B1)
  • Adrenal hyperplasia, congenital, due to 21-hydroxylase deficiency (CYP21A2)
  • Adrenal hyperplasia, congenital, due to 3-beta-hydroxysteroid dehydrogenase 2 deficiency (HSD3B2)
  • Aldosteronism, glucocorticoid-remediable (CYP11B1)
  • Antley-Bixler syndrome with genital anomalies + disordered steroidogenesis (POR)
  • Hydroxysteroid dehydrogenase 2 deficiency (HSD3B2)
  • Hyperandrogenism, nonclassic type, 21-hydroxylase deficiency (CYP21A2)
  • Lipoid adrenal hyperplasia (STAR)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.