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Klinische FragestellungAmyloidose, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Amyloidose mit 3 Leitlinien-kuratierten und insgesamt 11 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
AP2536
Anzahl Gene
11 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
10,8 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
APOA1804NM_000039.3AD
APOA2303NM_001643.2AD
APOC2306NM_000483.5AD
APOC3300NM_000040.3AD
B2M360NM_004048.4AD
CST3441NM_000099.4AD
FGA1935NM_021871.4AD, AR
GSN2349NM_000177.5AD, AR
LYZ447NM_000239.3AD
NLRP33111NM_004895.5AD
TTR444NM_000371.4AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Amyloidose tritt auf, wenn sich fehlgefaltete Proteine im Organismus gehäuft ansammeln und Ablagerungen bilden, z.B. in Niere und Herz. Dies führt ggf. zur Beeinträchtigung und zum Verlust der Organfunktionen. Die Symptome variieren, je nachdem, welche Organe betroffen sind. Beispielsweise ist die Transthyretin (TTR)-Amyloidose eine langsam fortschreitende Erkrankung, die im peripheren Nervensystem auftritt und periphere Neuropathie verursacht. In einigen Fällen ist auch das zentrale Nervensystem betroffen oder Herz, Nieren, Augen und Magen-Darm-Trakt. Das Alter, in dem die ersten Symptome auftreten, variiert zwischen der 3.-8. Dekade. Abhängig von den mutierten Genen wie APOA1, GSN, TTR etc. verursachen die resultierenden Proteinablagerungen in verschiedenen Organen/Geweben jeweils stark variierende Symptomatologie. Der Erbgang ist autosomal dominant wie bei fast allen anderen monogen bedingten Amyloidosen. Zusammengefasste DNA-Ausbeutedaten für die erblichen Amyloidosen sind noch nicht erhoben. Sofern man in Kandidatengenen keine pathogene Variante(n) identifiziert, ist die klinische Diagnose keinesfalls ausgeschlossen.

Referenzen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1207/https://link.springer.com/article/10.1007/s00415-019-09688-0

Die Differentialdiagnostik sollte Charcot-Marie-Tooth Polyneuropathie, Morbus Fabry, mitochondriale Leidendisorders (MELAS, hereditäre hypertrophische Kardiomyopathie und multifaktorielle Krankheiten wie diabetische Neuropathie, chronische inflammatorische demyelinisierende Polyradiculoneuropathie etc. mit umfassen.

 

Synonyme
  • Alias: Amyloidosis, hereditary
  • Allelic: Afibrinogenemia, congenital (FGA)
  • Allelic: ApoA-I + apoC-III deficiency, combined (APOA1)
  • Allelic: Apolipoprotein A-II deficiency (APOA2)
  • Allelic: Apolipoprotein C-III deficiency (APOC3)
  • Allelic: CINCA [chronic infantile neurologic cutaneous + articular] syndrome (NLRP3)
  • Allelic: Carpal tunnel syndrome, familial (TTR)
  • Allelic: Deafness, AD 34, with/-out inflammation (NLRP3)
  • Allelic: Dysfibrinogenemia, congenital (FGA)
  • Allelic: Dystransthyretinemic hyperthyroxinemia (TTR)
  • Allelic: Familial cold inflammatory syndrome 1 (NLRP3)
  • Allelic: Hypercholesterolemia, familial, modifier of (APOA2)
  • Allelic: Hyperlipoproteinemia, type Ib (APOC2)
  • Allelic: Hypoalphalipoproteinemia, primary, 2, with/-out corneal clouding (APOA1)
  • Allelic: Hypodysfibrinogenemia, congenital (FGA)
  • Allelic: Immunodeficiency 43 (B2M)
  • Allelic: Keratoendothelitis fugax hereditaria (NLRP3)
  • Allelic: Macular degeneration, age-related, 11 (CST3)
  • Amyloidosis, 3 or more types (APOA1)
  • Amyloidosis, Finnish type (GSN)
  • Amyloidosis, familial visceral (B2M)
  • Amyloidosis, familial visceral (FGA)
  • Amyloidosis, hereditary, transthyretin-related (TTR)
  • Amyloidosis, renal (LYZ)
  • Cerebral amyloid angiopathy (CST3)
  • Muckle-Wells syndrome [urticaria-deafness-amyloidosis] (NLRP3)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.