Klinische FragestellungAortenerweiterung, thorakale [EBM 11448]
Zusammenfassung
EBM 11448-konformes differentialdiagnostisches panel für thorakale Aortenerweiterung mit 3 Leitlinien-kuratierten "core"-Genen und 6 weiteren Leitlinien-kuratierten "core candidate"-Genen
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
[Sanger]
Genpanel
Ausgewählte Gene
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
ACTA2 | 1134 | NM_001613.4 | AD | |
COL3A1 | 4401 | NM_000090.4 | AD, AR | |
FBN1 | 8616 | NM_000138.5 | AD | |
MYH11 | 5919 | NM_002474.3 | AD | |
MYLK | 5745 | NM_053025.4 | AD | |
SMAD3 | 1278 | NM_005902.4 | AD | |
TGFB2 | 1245 | NM_003238.6 | AD | |
TGFBR1 | 1512 | NM_004612.4 | AD | |
TGFBR2 | 1704 | NM_003242.6 | AD |
Infos zur Erkrankung
Thorakale Aortenaneurysmen (TAAs) sind oft mit genetischen Ursachen verbunden und werden unterteilt, in die die Aorta ascendens (60%), den Aortenbogen (10%), die Aorta descendens (40%) und die thorakoabdominale Aorta (10%) betreffen. TAAs, die in jungem Alter ohne signifikante kardiovaskuläre Risikofaktoren auftreten, werden üblicherweise in syndromische Störungen (z.B. Loeys-Dietz, Marfan und Ehlers-Danlos Syndrom etc.) mit extravaskulärer Organbeteiligung und scheinbar isolierte, nicht-syndromische Störungen (familiäre TAA-Formen ohne und mit persistierendem Ductus arteriosus, Loeys-Dietz Syndromvarianten) stratifiziert. Aortenanomalien können in jedem Alter auftreten und variieren auch in ein und derselben Familie. Die Detektionsraten sind je nach den o.g. Kategorien sehr unterschiedlich von 15 bei familiären TAAs bis 90-95% (klassische Marfan und Loeys-Dietz Syndrome). Penetranzraten und Expressivität variieren teilweise erheblich, abhängig von den genetischen Ursachen. Ein unauffälliger genetischer Befund bedeutet daher keinen sicheren Ausschluss der klinischen Verdachtsdiagnose.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1120/
- NOT EBM 11448: Familial thoracic aortic aneurysm, aortic dissection (EFEMP2, FOXE3, MFAP5)
- Alias: Aortic aneurysm, familial thoracic [EBM]
- Alias: Familial TAAD [EBM]
- Allelic: Acromicric dysplasia (FBN1)
- Allelic: Colorectal cancer, hereditary nonpolyposis, type 6 (TGFBR2)
- Allelic: Ectopia lentis, familial (FBN1)
- Allelic: Geleophysic dysplasia 2 (FBN1)
- Allelic: MASS syndrome (FBN1)
- Allelic: Marfan lipodystrophy syndrome (FBN1)
- Allelic: Megacystis-microcolon-intestinal hypoperistalsis syndrome 1 (MYLK)
- Allelic: Megacystis-microcolon-intestinal hypoperistalsis syndrome 2 (MYH11)
- Allelic: Multiple self-healing squamous epithelioma, susceptibility to (TGFBR1)
- Allelic: Stiff skin syndrome (FBN1)
- Allelic: Visceral myopathy 2 (MYH11)
- Allelic: Weill-Marchesani syndrome 2, dominant (FBN1)
- Aortic aneurysm, familial thoracic 4 (MYH11)
- Aortic aneurysm, familial thoracic 7 (MYLK)
- Ehlers-Danlos syndrome, vascular type (COL3A1)
- Fam. thoracic aortic aneurysm, aortic dissect. (COL3A1, FBN1, MYH11, MYLK, SMAD3, TGFB2, TGFBR1, -2)
- Loeys-Dietz syndrome 1 (TGFBR1)
- Loeys-Dietz syndrome 2 (TGFBR2)
- Loeys-Dietz syndrome 3 (SMAD3)
- Loeys-Dietz syndrome 4 (TGFB2)
- Marfan syndrome (FBN1)
- Polymicrogyria with/-out vascular-type EDS (COL3A1)
- AD
- AR
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.