Klinische FragestellungBranchio-oto-renales Syndrom, Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Ein kuratiertes panel mit 3 Genen zur umfassenden Untersuchung von genetisch bedingten Formen des Branchio-oto-renalen Syndroms
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
Genpanel
Infos zur Erkrankung
Das Branchiootorenale Syndrom (BOR) verursacht Fehlbildungen der Ohren und der Nieren. Die Symptome dieses wahrlichen BOR-Spektrums sind sehr unterschiedlich, selbst bei Mitgliedern derselben Familie. Das Branchiooto-Syndrom weist viele der gleichen Merkmale wie das BOR-Syndrom auf, jedoch ohne Nierenanomalien. Einige Betroffene haben seitliche Fisteln im Halsbereich knapp oberhalb des Schlüsselbeins, die sich im Mund in der Nähe der Mandeln öffnen. Die meisten Patienten haben zusätzlich Hörverlust und andere Ohr-Anomalien. Die Schwerhörigkeit kann sensorineural oder gemischt sein, einige Betroffene haben präaurikuläre Grübchen bzw. Anhängsel. Die Nieren Auffälligkeiten reichen von leicht bis schwer und können beide Nieren betreffen. In einigen Fällen entwickelt sich später im Leben die Nierenerkrankung im Endstadium. Mutationen in den Genen EYA1, SIX1 und SIX5 verursachen das Syndrom. Etwa 40% der Patienten haben eine Mutation im EYA1-Gen. SIX1-Mutationen sind viel seltener, und SIX5-Mutationen werden wirklich selten entdeckt. Das Syndrom wird meist autosomal-dominant vererbt, einige wenige verbleibende Fälle sind auf Neumutationen in den genannten Genen zurückzuführen. Da die molekulargenetische diagnostische Ausbeute nur bei etwa 50% liegt, schließt ein negatives DNA-Testergebnis die klinische Diagnose nicht aus.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1380/
- Alias: BOR
- Alias: Bor-Syndrom
- Alias: Branchio-oto-renal syndrome
- Alias: Branchio-otorenal dysplasia
- Alias: Branchio-otorenal syndrome
- Alias: Branchiootic syndrome
- Alias: Branchiootorenal dysplasia
- Alias: Branchiootorenal spectrum disorders
- Alias: Branchiootorenal syndrome
- Alias: Melnick-Fraser syndrome (EYA1)
- Allelic: Anterior segment anomalies with/-out cataract (EYA1)
- Allelic: Deafness, AD 23 (SIX1)
- Branchiootic syndrome 1 (EYA1)
- Branchiootic syndrome 3 (SIX1)
- Branchiootorenal syndrome 1, with/-out cataracts (EYA1)
- Branchiootorenal syndrome 2 (SIX5)
- Otofaciocervical syndrome (EYA1)
- bor
- AD
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.