Klinische FragestellungDentatorubrale-pallidolysiale Atrophie
Zusammenfassung
Bei Verdacht auf DRPLA [Dentatorubral-pallidoluysiale Atrophie; Machado[-Joseph] disease; SCA3] wird das ATN1-Gen auf CAG repeat-Expansion untersucht
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
DRPLA: X
NGS +
Genpanel
Ausgewählte Gene
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
ATN1 | 3573 | NM_001007026.2 | AD |
Infos zur Erkrankung
Dentatorubrale-pallidoluysiale Atrophie (DRPLA) ist eine fortschreitende Hirnstörung, die unwillkürliche Bewegungen, geistige/emotionale Probleme und eine Abnahme der Denkfähigkeit verursacht. Das Durchschnittsalter für den DRPLA-Ausbruch liegt bei ~30 Jahren, aber DRPLA kann jederzeit zwischen dem Säuglings- und dem mittleren Erwachsenenalter beginnen. Die Symptome unterscheiden sich etwas zwischen betroffenen Kindern und Erwachsenen. Sofern die DRPLA vor dem 20. Lebensjahr auftritt, treten am häufigsten Myoklonus, Krampfanfälle, Verhaltensänderungen, mentale Einschränkungen und Ataxie auf. Wenn DRPLA nach dem 20. Lebensjahr beginnt, sind die häufigsten Symptome Ataxie, Choreoathetose und psychiatrische Symptome (Wahnvorstellungen, Demenz), die einigen Fällen von M. Huntington ähneln. DRPLA wird als Trinukleotid-Repeat-Expansionskrankheit im ATN1-Gen verursacht und autosomal-dominant vererbt; bei väterlicher Vererbung ist die Antizipation tendenziell stärker ausgeprägt. Da keine einheitlichen klinischen Diagnosekriterien für DRPLA veröffentlicht sind, bleibt auch der molekulargenetische Diagnose-Erfolg unklar.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1491/
- Alias: DRPLA
- Alias: Haw River syndrome
- Alias: Myoclonic epilepsy with choreoathetosis
- Alias: Naito-Oyanagi disease
- Allelic: Congenital hypotonia, epilepsy, developmental delay, digital anomalies (ATN1)
- Ataxia, chorea, seizure + dementia (ATN1_CAG)
- Azorean disease of the nervous system (ATN1_CAG)
- Dentatorubral pallidoluysian atrophy, DPLA (ATN1_CAG)
- Haw river syndrome (ATN1_CAG)
- Machado disease (ATN1_CAG)
- Machado-Joseph disease (ATN1_CAG)
- Myoclonic epilepsy with choreoathetosis (ATN1_CAG)
- Naito-Oyanagi disease (ATN1_CAG)
- Nigro-spino-dentatal degeneration with nuclear ophthalmoplegia (ATN1_CAG)
- Spinocerebellar ataxia type 3, SCA3 (ATN1_CAG)
- AD
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.