Klinische FragestellungEpilepsie, generalisierte mit Fieberkrämpfen, Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Epilepsie, generalisierte mit Fieberkrämpfen, mit 1 Leitlinien-kuratierten Gen sowie 8 "core candidate"-Genen bzw. insgesamt 13 kuratierten Gene gemäß klinischer Verdachtsdiagnose
29,0 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
Genpanel
Ausgewählte Gene
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
CPA6 | 1314 | NM_020361.5 | AR, AD | |
GABRD | 1359 | NM_000815.5 | AD | |
GABRG2 | 1404 | NM_000816.3 | AD | |
PIGH | 767 | NM_004569.5 | AR | |
SCN1A | 6030 | NM_001165963.4 | AD | |
SCN1B | 657 | NM_001037.5 | AD, AR | |
SCN2A | 6018 | NM_021007.3 | AD | |
SCN9A | 5934 | NM_002977.3 | AD | |
STX1B | 867 | NM_052874.5 | AD | |
EFHC1 | 1923 | NM_018100.4 | AD | |
HCN2 | 2670 | NM_001194.4 | AD, AR |
Infos zur Erkrankung
Genetisch bedingte Epilepsie mit fiebrigen Anfällen plus (GEFS+) ist ein Spektrum von Anfallserkrankungen mit jeweils unterschiedlichem Schweregrad. Hohes Fieber löst wiederkehrende Krampfanfälle einschließlich fieberhafter Anfälle aus. Zu den häufigen Formen von GEFS+ gehören myoklonische, atonische und Absence-Anfälle. Im GEFS+-Spektrum häufig und eher mild verlaufend sind einfache fiebrige Anfälle, die in der Regel mit 5 Lebensjahren aufhören. Falls die fiebrigen Anfälle nach dem 5. Lebensjahr anhalten, enden sie regelmäßig in der frühen Adoleszenz. Das Dravet-Syndrom (schwere myoklonische Epilepsie im Säuglingsalter) wird oft als Teil des GEFS+-Spektrums betrachtet und ist die schwerste Erkrankung in dieser Gruppe. Betroffene Säuglinge haben typischerweise anhaltende, mehrere Minuten dauernde Fieber-Anfälle, die in den Status epilepticus münden können. Reduzierte Hirnleistungen sind beim Dravet-Syndrom häufig. GEFS+ werden praktisch immer autosomal dominant vererbt (oder kommen sporadisch vor). Familienmitglieder mit GEFS+ können verschiedene Kombinationen von fiebrigen Anfällen und Epilepsieformen aufweisen. Die Penetranz-Raten werden je nach genetischer Grundlage mit 70-90% eingeschätzt. Die diagnostische Ausbeute beträgt ca. 50%. Unauffällige Befunde schließen die klinische Diagnose keinesfalls aus.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1318/
- Spectrum from simple febrile seizures + generalized epilepsy to Dravet syndrome
- Allelic: Atrial fibrillation, familial, 13 (SCN1B)
- Allelic: Brugada syndrome 5 (SCN1B)
- Allelic: Cardiac conduction defect, nonspecific (SCN1B)
- Allelic: Erythermalgia, primary (SCN9A)
- Allelic: Insensitivity to pain, congenital (SCN9A)
- Allelic: Neuropathy, hereditary sensory + autonomic, type IID (SCN9A)
- Allelic: Paroxysmal extreme pain disorder (SCN9A)
- Allelic: Small fiber neuropathy (SCN9A)
- Developmental + epileptic encephalopathy 24 (HCN1)
- Epilepsy, childhood absence, susceptibility to, 2 (GABRG2)
- Epilepsy, familial temporal lobe, 5 (CPA6)
- Epilepsy, generalized, with febrile seizures plus, type 1 (SCN1B)
- Epilepsy, generalized, with febrile seizures plus, type 2 (SCN1A)
- Epilepsy, generalized, with febrile seizures plus, type 3 (GABRG2)
- Epilepsy, generalized, with febrile seizures plus, type 5, susceptibility to (GABRD)
- Epilepsy, idiopathic generalized, 10} (GABRD)
- Epilepsy, juvenile myoclonic, susceptibility to (GABRD)
- Epileptic encephalopathy, early infantile, 11 (SCN2A)
- Epileptic encephalopathy, early infantile, 4 (STXBP1)
- Epileptic encephalopathy, early infantile, 52 (SCN1B)
- Epileptic encephalopathy, early infantile, 6 [Dravet syndrome] (SCN1A)
- Epileptic encephalopathy, early infantile, 74 (GABRG2)
- Epileptic encephalopathy, early infantile, 9 (GABRG2)
- Episodic ataxia, type 9 (SCN2A)
- Febrile seizures, familial, 11 (CPA6)
- Febrile seizures, familial, 3A (SCN1A)
- Febrile seizures, familial, 3B (SCN9A)
- Febrile seizures, familial, 8 (GABRG2)
- Generalized epilepsy with febrile seizures plus, type 10 (HCN1)
- Generalized epilepsy with febrile seizures plus, type 7 (SCN9A)
- Genetic epilepsy with febrile seizures plus [panelapp] (SLC32A1)
- Glycosylphosphatidylinositol biosynthesis defect 17 (PIGH)
- Intractable childhood epilepsy with generalized tonic-clonic seizures
- Migraine, familial hemiplegic, 3 (SCN1A)
- Seizures, benign familial infantile, 3 (SCN2A)
- AD
- AR
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.