Klinische FragestellungFettsäure-Oxidationsstörungen, Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Fettsäure-Oxidationsstörungen mit 7 Leitlinien-kuratierten und insgesamt 17 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose
25,4 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
[Sanger]
Genpanel
Ausgewählte Gene
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
ACADM | 1266 | NM_000016.6 | AR | |
ACADS | 1239 | NM_000017.4 | AR | |
ACADVL | 1968 | NM_000018.4 | AR | |
CPT1A | 2322 | NM_001876.4 | AR | |
CPT2 | 1977 | NM_000098.3 | AD, AR | |
ETFA | 1002 | NM_000126.4 | AR | |
ETFB | 768 | NM_001985.3 | AR | |
ETFDH | 1854 | NM_004453.4 | AR | |
HADH | 945 | NM_005327.7 | AR | |
HADHA | 2292 | NM_000182.5 | AR | |
HADHB | 1425 | NM_000183.3 | AR | |
SLC22A5 | 1674 | NM_003060.4 | AR | |
SLC25A20 | 906 | NM_000387.6 | AR | |
ACAD8 | 1248 | NM_014384.3 | AR | |
ACAD9 | 1866 | NM_014049.5 | AR | |
ACADL | 1293 | NM_001608.4 | AR | |
ACADSB | 1299 | NM_001609.4 | AR |
Infos zur Erkrankung
Fettsäureoxidationsdefekte (FAODs) sind angeborene Stoffwechselstörungen aufgrund von Störung entweder der mitochondrialen β-Oxidation oder des Fettsäuretransports über den Carnitin-Transportweg. Die Symptomatik einer FAOD hängt von der spezifischen Störung ab, wobei aber gemeinsame Elemente beobachtet werden können, die letztendlich auch ähnliche Therapiestrategien erfordern. Zu den ersten Zeichen der FAODs in der Neugeborenen-Periode mit schweren Symptomen gehören Kardiomyopathie, während im Säuglings- und Kindesalter Leberdysfunktion und hypoketotische Hypoglykämie häufig sind. Episodische Rhabdomyolyse ist häufig die Erstpräsentation während oder nach der Adoleszenz; allerdings können diese Symptome bei den meisten FAODs in jedem Alter auftreten. Daher reicht das breite Spektrum der klinischen Präsentationen dieser Erkrankungen von der letalen neonatalen Kardiomyopathie in den ersten Lebenstagen bis hin zur chronischen Skelettmyopathie oder sogar zu potenziell gutartigen Verläufen. Praktisch alle FAODs werden ausschließlich autosomal rezessiv vererbt. Mit Ausnahme von Sequenzvarianten unklarer Bedeutung sind die Ergebnisse der DNA-Untersuchungen eindeutig. Ein negatives molekulargenetisches Ergebnis schließt demnach die klinisch definierte Diagnose aus.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1424/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6331364/
- Alias: Fatty acid oxidation disorders
- Alias: Metabolic disease due to fatty acid oxidation disorder
- Allelic: Hyperinsulinemic hypoglycemia, familial, 4 (HADH)
- 3-hydroxyacyl-CoA dehydrogenase deficiency (HADH)
- ACAD9 deficiency (ACAD9)
- Acyl-CoA dehydrogenase, medium chain, deficiency of (ACADM)
- Acyl-CoA dehydrogenase, short-chain, deficiency of (ACADS)
- CPT II deficiency, infantile (CPT2)
- CPT deficiency, hepatic, type IA (CPT1A)
- Carnitine deficiency, systemic primary (SLC22A5)
- Carnitine palmitoyltransferase I [CPTI] deficiency (CPT1A)
- Carnitine-acylcarnitine translocase deficiency (SLC25A20)
- Fatty liver, acute, of pregnancy (HADHA)
- Glutaric acidemia IIA (ETFA)
- Glutaric acidemia IIB (ETFB)
- Glutaric acidemia IIC (ETFDH)
- HELLP syndrome, maternal, of pregnancy (HADHA)
- LCHAD deficiency (HADHA)
- Mitochondrial complex I deficiency due to ACAD9 deficiency (ACAD9)
- Mitochondrial trifunctional protein deficiency (HADHA)
- Trifunctional protein deficiency (HADHB)
- VLCAD deficiency (ACADVL)
- AD
- AR
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.