Klinische FragestellungGefleckte-Retina-Syndrom, Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Umfassendes differentialdiagnostisches panel für das Gefleckte-Retina-Syndrom mit 9 oder 10 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose
21,3 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
Genpanel
Ausgewählte Gene
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
CHM | 1962 | NM_000390.4 | XL | |
EFEMP1 | 1482 | NM_001039348.3 | AD | |
PLA2G5 | 417 | NM_000929.3 | AR | |
PRPH2 | 1041 | NM_000322.5 | AD, AR, digenisch | |
RDH5 | 957 | NM_002905.5 | AD, AR | |
RHO | 1047 | NM_000539.3 | AD, AR | |
RLBP1 | 954 | NM_000326.5 | AD, AR | |
RS1 | 675 | NM_000330.4 | XL | |
VPS13B | 12069 | NM_017890.5 | AR | |
LRAT | 693 | NM_004744.5 | AR |
Infos zur Erkrankung
Fundus albipunctatus ist eine Form der kongenitalen stationären Nachtblindheit (CSNB), die durch eine frühen Beginn bei Vorhandensein weißlich-gelber Flecken in der Netzhaut gekennzeichnet ist. Insbesondere haben diese Patienten eine verzögerte Dunkeladaptation, das Sehen bei hellem Licht ist in der Regel normal. Die Flecken sind besonders häufig in der Netzhaut-Peripherie zu beobachten. Die Flecken-Dichte variiert bei den Betroffenen; manche haben zahlreiche Flecken, die sich überlappen, andere zeigen weniger. Bei einigen Betroffenen werden die Flecken mit dem Alter kleiner oder verblassen, obwohl sich das Nachtsehen nicht verbessert. Wiewohl der Fundus albipunctatus in der Regel nicht fortschreitet, entwickeln einige Betroffene andere Augen-Krankheiten, wie z.B. eine Makula-Degeneration. Fundus albipunctatus wird hauptsächlich durch RDH5-Mutationen verursacht. In einigen Fällen wird Fundus albipunctatus bzw. besonders die CSNB durch Mutationen in anderen Genen verursacht, die eine Rolle im Seh-Zyklus spielen. Gefleckte Retina wird autosomal rezessiv oder dominant vererbt. Da die DNA-diagnostische Ausbeute - auch aufgrund der oftmals schwierigen klinischen Abgrenzungen - nicht genau bekannt ist, schließt ein negatives molekulargenetisches Testergebnis die ophthalmologische Diagnose nicht aus.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1245/
- Alias: Albipunctate retinal dystrophy
- Alias: Kandori fleck retina
- Alias: Lauber's disease
- Alias: Pigmentary retinal dystrophy
- Allelic: Hypotonia, obesity, prominent incisors (VPS13B)
- Allelic: Leber congenital amaurosis 14 (LRAT)
- Allelic: Macular dystrophy, vitelliform, 3; Retinitis pigmentosa 7 + digenic form (PRPH2)
- Allelic: Retinoschisis (RS1)
- Bothnia retinal dystrophy; Fundus albipunctatus (RLBP1)
- Choroidal dystrophy, central areolar 2; Leber congenital amaurosis 18 (PRPH2)
- Choroideraemia; Tapetochoroidal dystrophy, progressive (CHM)
- Cohen syndrome; Pepper syndrome (VPS13B)
- Doyne honeycomb degeneration of retina (EFEMP1)
- Fundus albipunctatus (RDH5)
- Macular dystrophy, patterned, 1; Retinitis punctata albescens (PRPH2)
- Newfoundland rod-cone dystrophy; Retinitis punctata albescens (RLBP1)
- Retinal dystrophy, early-onset severe (LRAT)
- Retinitis pigmentosa 4, AD/AR; Retinitis punctata albescens (RHO)
- Retinitis pigmentosa, juvenile (LRAT)
- AD
- AR
- XL
- digenisch
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.