Klinische FragestellungHyperoxalurie, primäre; Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Hyperoxalurie, primär, mit 4 bzw. insgesamt 6 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
Genpanel
Infos zur Erkrankung
Primäre Hyperoxalurie ist eine seltene Erkrankung, die durch wiederkehrende Nieren- und Blasensteine gekennzeichnet ist und häufig zur Nierenerkrankung im Endstadium führt. Hyperoxalurie entsteht durch Überproduktion von Oxalat. Oxalat kann Kalziumoxalat bilden, den Hauptbestandteil von Urinsteinen, und Hämaturie, Harnwegsinfektionen, Nierenschäden und Verletzungen anderer Organe verursachen. Im Laufe der Zeit kann eine systemische Oxalose in den Knochen (mit der Folge von Knochenbrüchen) und in den Wänden der Blutgefäße auftreten. Bei der primären Hyperoxalurie Typ 1 treten Nierensteine typischerweise zwischen der Kindheit und dem frühen Erwachsenenalter auf, eine Nierenerkrankung im Endstadium kann sich in jedem Alter entwickeln. Typ 2 ähnelt Typ 1, aber das Endstadium der Nierenerkrankung entwickelt sich später im Verlauf. Bei Typ 3 entwickeln die Betroffenen oft schon in der frühen Kindheit Nierensteine. Mutationen in den Genen AGXT, GRHPR und HOGA1 verursachen primäre Hyperoxalurie der Typen 1, 2 bzw. 3, sie verhindern den Glyoxylat-Abbau. Die Erkrankung wird autosomal rezessiv vererbt. Die umfassende Differentialdiagnose der Nephrolithiasis durch Kalzium-Oxalatsteine umfasst drei weitere Gene. Die molekulargenetische diagnostische Ausbeute liegt bei über 50%, ein negatives Mutationstestergebnis schließt daher die klinische Diagnose nicht aus.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1283/
- Alias: Congenital oxaluria
- Alias: D-glycerate dehydrogenase deficiency
- Alias: Glyceric aciduria
- Alias: Glycolic aciduria
- Alias: Hepatic AGT deficiency
- Alias: Oxalosis
- Alias: Oxaluria, primary
- Alias: Peroxisomal alanine: glyoxylate aminotransferase deficiency
- Alias: Primary oxalosis
- Alias: Primary oxaluria
- DD: Zellweger disorders: hyperoxaluria appears correlated with degree of neurologic signs
- Adenine phosphoribosyltransferase deficiency (APRT)
- Dent disease 1 (CLCN5)
- Hyperoxaluria, primary, type 1 (AGXT)
- Hyperoxaluria, primary, type II (GRHPR)
- Hyperoxaluria, primary, type III (HOGA1)
- Hypophosphatemic rickets (CLCN5)
- Nephrolithiasis, calcium oxalate (SLC26A1)
- Nephrolithiasis, type I (CLCN5)
- Proteinuria, low molecular weight, with hypercalciuric nephrocalcinosis (CLCN5)
- AR
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.