©istock.com/Andrea Obzerova
Unsere KompetenzInterdisziplinäre Diagnostik
Know how bei der Analyse von Erbmaterial.
Zum Wohle von Patientinnen und Patienten.

Klinische FragestellungHypophosphatasie, adult, kindlich, perinatal lethal; Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Kuratierte Einzelgen-Sequenzanalyse bei klinischem Verdacht auf Hypophosphatasie, adult, kindlich, perinatal lethal

ID
HP8274
Anzahl Gene
13 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
1,6 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
31,1 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

Sanger

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
ALPL1575NM_000478.6AD, AR
C1R1884NM_001733.7AD
COL1A14395NM_000088.4AD
COL1A24101NM_000089.4AD
COL3A14401NM_000090.4AD, AR
CTSC426NM_001114173.3AR
ELANE804NM_001972.4AD
FGFR32421NM_000142.5AD
LIFR3294NM_002310.6AR
P4HB1540NM_000918.4AD
RUNX21566NM_001024630.4AD
SEC24D3099NM_014822.4AD
SOX91530NM_000346.4AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Die Hypophosphatasie (HPP) manifestiert sich in sechs verschiedenen klinischen Formen unterschiedlichen Schweregrades. Die perinatale letale HPP ist mit einer signifikanten Hypomineralisation verbunden und führt zu Hyperkalzämie und respiratorischer Insuffizienz. Die pränatale benigne HPP geht mit fetalen skelettalen Manifestationen einher. Die kindliche HPP ist durch Rachitis und Knochenbrüchigkeit gekennzeichnet. Bei Erwachsenen geht die HPP mit frühem Verlust des Erwachsenenzahngebisses und Stressfrakturen der unteren Extremitäten im mittleren Alter einher. In der mildesten Form können bei Erwachsenen nur unspezifische Anzeichen wie Muskel- und Skelettschmerzen oder Osteoporose auftreten. Schließlich umfasst die OdontoHPP eine vorzeitige Exfoliation der Milchzähne und/oder schwere Zahnkaries. Die perinatale Form ist fast immer innerhalb von Tagen oder Wochen tödlich. Respiratorische Komplikationen führen bei der infantilen Form zu hohen Sterblichkeitsraten. Es wird nicht angenommen, dass die Lebenserwartung bei der kindlichen und erwachsenen Form oder bei der OdontoHPP beeinflusst wird. Ursache der HPP sind Mutationen im für die alkalische Phosphatase kodierenden ALPL-Gen. Perinatale und schwere infantile HPP werden typischerweise als autosomal rezessive Merkmale vererbt. Pränatale benigne, mittelschwere infantile, kindliche HPP, erwachsene HPP und OdontoHPP können autosomal rezessiv oder autosomal dominant vererbt werden. Je weniger schwerwiegend die Erkrankung ist, desto wahrscheinlicher wird sie dominant vererbt. Die Bandbreite der Vererbungsmuster erklärt teilweise die klinische Heterogenität.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1150/

 

Synonyme
  • Alias: Phosphoethanolaminuria
  • Alias: Rathbun disease
  • Acampomelic campomelic dysplasia (SOX9)
  • Bone mineral density variation QTL, osteoporosis (COL1A1)
  • Caffey disease (COL1A1)
  • Campomelic dysplasia (SOX9)
  • Campomelic dysplasia with autosomal sex reversal (SOX9))
  • Cleidocranial dysplasia (RUNX)
  • Cleidocranial dysplasia, forme fruste, dental anomalies only (RUNX)
  • Cleidocranial dysplasia, forme fruste, with brachydactyly (RUNX)
  • Cole-Carpenter syndrome 1 (P4HB)
  • Cole-Carpenter syndrome 2 (SEC24D)
  • Combined osteogenesis imperfecta + Ehlers-Danlos syndrome 1 (COL1A1)
  • Combined osteogenesis imperfecta and Ehlers-Danlos syndrome 2 (COL1A2)
  • Deafness, AD 39, with dentinogenesis (DSPP)
  • Dentinogenesis imperfecta, Shields type II, III (DSPP)
  • Ehlers-Danlos syndrome, arthrochalasia type, 1 (COL1A1)
  • Ehlers-Danlos syndrome, arthrochalasia type, 2 (COL1A2)
  • Ehlers-Danlos syndrome, periodontal type, 1 (C1R)
  • Ehlers-Danlos syndrome, vascular type (COL3A1)
  • Haim-Munk syndrome (CTSC)
  • Hajdu-Cheney syndrome (NOTCH2)
  • Hypophosphatasia, adult, childhood, infantile (ALPL)
  • Neutropenia, severe congenital 1, AD [ELANE-related] (ELANE)
  • Odontohypophosphatasia (ALPL)
  • Osteogenesis imperfecta, type I, II, III, IV (COL1A1)
  • Osteogenesis imperfecta, type II, III, IV (COL1A2)
  • Papillon-Lefevre syndrome (CTSC)
  • Stuve-Wiedemann syndrome/Schwartz-Jampel type 2 syndrome (LIFR)
  • Thanatophoric dysplasia, type I, II (FGFR3)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.