Klinische FragestellungKabuki-Syndrom, Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Kabuki-Syndrom mit 2 bzw. insgesamt 12 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose
45,8 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
[Sanger]
Genpanel
Ausgewählte Gene
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
KDM6A | 4206 | NM_021140.4 | XL | |
KMT2D | 16614 | NM_003482.4 | AD | |
CHD7 | 8994 | NM_017780.4 | AD | |
EYA1 | 1779 | NM_000503.6 | AD | |
FLNB | 7809 | NM_001457.4 | AD | |
IRF6 | 1404 | NM_006147.4 | AD | |
PQBP1 | 798 | NM_005710.2 | XLR | |
RAP1A | 555 | NM_001010935.3 | AR | |
RAP1B | 555 | NM_015646.6 | AD | |
SIX1 | 855 | NM_005982.4 | AD | |
SIX5 | 2220 | NM_175875.5 | AD |
Infos zur Erkrankung
Das Kabuki Syndrom ist eine seltene angeborene Multisystem-Erkrankung mit multiplen Besonderheiten einschließlich typischen Gesichtsmerkmalen, postnatal reduzierter Körperlänge bei langsamem Wachstum, unterschiedlich ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten und Skelett-Fehlbildungen. Weitere Organsysteme (Herz, Urogenitalsystem, Gastrointestinum etc.) können betroffen sein, wobei die Symptomatik bei den Patienten ganz erheblich variieren kann. Molekulargenetisch werden in 70% der Fälle Mutationen identifiziert, ¾ davon im KMT2D-Gen, seltener im KDM6A-Gen; differentialdiagnostisch kommt eine Palette von knapp zehn Genen im Panel in Betracht.
Referenzen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK62111/https://jmg.bmj.com/content/56/2/89
- Alias: Kabuki make-up syndrome
- Alias: Mental retardation, postnatal dwarfism
- Allelic: ALL1 related gene (KMT2D)
- Allelic: Anterior segment anomalies with/-out cataract (EYA1)
- Allelic: Atelosteogenesis, type I (FLNB)
- Allelic: Atelosteogenesis, type III (FLNB)
- Allelic: Boomerang dysplasia (FLNB)
- Allelic: Deafness, AD 23 (SIX1)
- Allelic: Hypogonadotropic hypogonadism 5 with/-out anosmia (CHD7)
- Allelic: Myeloid/lymphoid or Mixed lineage leukemia 4 [MLL4] (KMT2D)
- Allelic: Myeloid/lymphoid or mixed lineage leukemia 2 [MLL2] (KMT2D)
- Allelic: Orofacial cleft 6 (IRF6)
- Allelic: Popliteal pterygium syndrome 1 (IRF6)
- Allelic: Spondylocarpotarsal synostosis syndrome (FLNB)
- Branchiootic syndrome 1 (EYA1)
- Branchiootic syndrome 3 (SIX1)
- Branchiootorenal syndrome 1, with/-out cataracts (EYA1)
- Branchiootorenal syndrome 2 (SIX5)
- CHARGE syndrome (CHD7)
- Kabuki syndrome 1 (KMT2D)
- Kabuki syndrome 2 (KDM6A)
- Kabuki-like syndrome [panelapp] (RAP1A)
- Kabuki-like syndrome [panelapp] (RAP1B)
- Larsen syndrome (FLNB)
- Otofaciocervical syndrome (EYA1)
- Renpenning syndrome (PQBP1)
- Ubiquitously Trancribed tetratricopeptide repeat gene on Y chromosome (UTY)
- van der Woude syndrome (IRF6)
- AD
- AR
- XL
- XLR
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.