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Klinische FragestellungLoeys-Dietz-/ Marfan-/ vaskuläres Ehlers-Danlos-Syndrom, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Loeys-Dietz-/ Marfan-/ vaskuläres Ehlers-Danlos-Syndrom mit 7 "Leitlinien"-kuratierten "core"-Genen sowie insgesamt 11 kuratierten Genen

ID
MP6544
Anzahl Gene
10 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
25,8 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
34,6 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

[Sanger]

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
COL1A14395NM_000088.4AD
COL3A14401NM_000090.4AD, AR
FBN18616NM_000138.5AD
SMAD21404NM_005901.6AD
SMAD31278NM_005902.4AD
TGFB21245NM_003238.6AD
TGFB31239NM_003239.5AD
TGFBR11512NM_004612.4AD
TGFBR21704NM_003242.6AD
FBN28739NM_001999.4AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

MP6544 Loeys-Dietz / Marfan / vaskuläres Ehlers-Danlos Syndrom, Differentialdiagnose

Die rein klinische Differentialdiagnose zwischen Patienten mit Marfan-Syndrom (MFS), mit Loeys-Dietz-Syndrom (LDS) und solchen mit dem vaskulären Typ Ehlers-Danlos (EDS) sind insbesondere im Frühstadium und bei milder Ausprägung mitunter sehr schwierig. MFS-Patienten weisen Ektopia lentis und auffallend lange Gliedmaßen auf. Patienten mit LDS-Patienten neigen zu lichtdurchlässigerer Haut, die Venen sind gut sichtbar. Starke Narbenbildung und leichte Blutergüsse treten bei LDS-Patienten häufiger auf. Klumpfuß, Herzfehler und Gaumenspalten sind häufiger mit LDS assoziiert. LDS ähnelt dem vaskulären EDS Typ bzgl. der Hautbefunde. Sowohl bei LDS wie auch beim vaskulären Typ EDS kommt es relativ häufig zu arteriellen Aneurysmen, seltener zu spontanen Organrupturen. Klumpfuß wird bei beiden Erkrankungen beobachtet. Bei LDS kommen häufiger Hypertelorimus und bifidale Zäpfchen vor.

Das „klassische“ MFS ist durch Mutationen im FBN1-Gen bedingt (ca. 95% Mutationsdetektions-Wahrscheinlichkeit bei Patienten, die die klinischen Kriterien erfüllen). LDS kann durch Mutationen in sechs Genen verursacht sein (SMAD2, SMAD3, TGBF2, TGBF3, TGFBR1, TGFBR2). COL3A1-Mutationen verursachen das vaskuläre EDS.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1133/https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1335/https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1494/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1120/

 

Synonyme
  • Allelic: Acromicric dysplasia (FBN1)
  • Allelic: Caffey disease (COL1A1)-IV
  • Allelic: Colorectal cancer, hereditary nonpolyposis, type 6 (TGFBR2)
  • Allelic: Ectopia lentis, familial (FBN1)
  • Allelic: Esophageal cancer, somatic (TGFBR2)
  • Allelic: Geleophysic dysplasia 2 (FBN1)
  • Allelic: MASS syndrome (FBN1)
  • Allelic: Macular degeneration, early-onset (FBN2)
  • Allelic: Marfan lipodystrophy syndrome (FBN1)
  • Allelic: Multiple self-healing squamous epithelioma, susceptibility to (TGFBR1)
  • Allelic: Neural tube defects, folate-sensitive, susceptibility to (MTRR)
  • Allelic: Osteogenesis imperfecta, type I (COL1A1)
  • Allelic: Polymicrogyria with/-out vascular-type EDS (COL3A1)
  • Allelic: Stiff skin syndrome (FBN1)
  • Allelic: Weill-Marchesani syndrome 2, AD (FBN1)
  • Contractural arachnodactyly, congenital (FBN2)
  • DD: Dunbar-/ Ligamentum-arcuatum syndrome stomach pain: compressed A. coeliaca (Truncus coeliacus)
  • Ehlers-Danlos syndrome, arthrochalasia type, 1 (COL1A1)
  • Ehlers-Danlos syndrome, vascular type (COL3A1)
  • Loeys-Dietz syndrome 1 (TGFBR1)
  • Loeys-Dietz syndrome 2 (TGFBR1)
  • Loeys-Dietz syndrome 3 (SMAD3)
  • Loeys-Dietz syndrome 4 (TGFB2)
  • Marfan syndrome (FBN1)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.