©istock.com/Andrea Obzerova
Unsere KompetenzInterdisziplinäre Diagnostik
Know how bei der Analyse von Erbmaterial.
Zum Wohle von Patientinnen und Patienten.

Klinische FragestellungMyotonia congenita

Zusammenfassung

Kurzinformation

2 kuratierte Einzelgen-Sequenzanalysen bei klinischem Verdacht auf Myotonia congenita

ID
MS7030
Anzahl Gene
2 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
8,5 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
CLCN12967NM_000083.3AD, AR
SCN4A5511NM_000334.4AD

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Nicht-dystrophische Myotonien sind seltene Störungen der Muskelübererregbarkeit, die durch Funktionsgewinn-Mutationen im SCN4A-Gen oder Funktionsverlust-Mutationen im CLCN1-Gen verursacht werden. Myotonia congenita betrifft die Skelettmuskulatur und beginnt in der Kindheit mit Schüben anhaltender Myotonien in allen Muskeln, auch im Gesicht und in der Zunge, am häufigsten jedoch in den Beinen, was zu Steifheit führt, manchmal mit einem Aufwärmeffekt. Die beiden Haupttypen werden als Morbus Thomsen und Morbus Becker bezeichnet und unterscheiden sich durch die Schwere der Symptome und die Vererbungsmuster. Die Becker-Krankheit tritt in der Regel später in der Kindheit auf und verursacht schwerere Steifheit. Bei Patienten mit Morbus Becker treten häufig vorübergehende Anfälle von Muskelschwäche auf, die im Laufe der Zeit manchmal dauerhaft sind. Mutationen im CLCN1-Gen verändern die Struktur und/oder Funktion von Chloridkanälen. Die Thomsen-Krankheit wird autosomal dominant vererbt, die Becker-Krankheit wird autosomal rezessiv vererbt. Die phänotypischen Ausprägungen der pathogenen Varianten in den CLCN1- und SCN4A-Genen können selbst innerhalb derselben Familie variieren; viele autosomal-dominante pathogene Varianten können mit einer reduzierten Penetranz einhergehen. Sowohl die analytische Sensitivität als auch die Spezifität liegen nahe bei 100 %, die klinische Sensitivität und Spezifität sind von variablen Faktoren wie Alter und/oder Familienanamnese abhängig.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1355/

 

Synonyme
  • Alias: Non-dystrophic skeletal muscle disorder
  • Alias: Thomsen + Becker disease
  • Hyperkalemic periodic paralysis, type 2 (SCN4A)
  • Hypokalemic periodic paralysis, type 2 (SCN4A)
  • Myasthenic syndrome, congenital, 16 (SCN4A)
  • Myotonia congenita, AD (CLCN1)
  • Myotonia congenita, AR (CLCN1)
  • Myotonia congenita, atypical, acetazolamide-responsive (SCN4A)
  • Myotonia levior, AR (CLCN1)
  • Paramyotonia congenita (SCN4A)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.