©istock.com/Andrea Obzerova
Unsere KompetenzInterdisziplinäre Diagnostik
Know how bei der Analyse von Erbmaterial.
Zum Wohle von Patientinnen und Patienten.

Klinische FragestellungNeurodegeneration mit zerebraler Eisenspeicherung; Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Ein umfassendes panel für Neurodegeneration mit Eisenakkumulation im Gehirn, NBIA, Differentialdiagnose, mit 4 "core"-Genen, 8 "core candidate"-Genen sowie insgesamt 23 kuratierten Gene gemäß der klinischen Verdachtsdiagnose

ID
NP0710
Anzahl Gene
16 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
18,0 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
30,5 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
ATP13A23543NM_022089.4AR
C19orf12459NM_001031726.3AD, AR
COASY1695NM_025233.7AR
CP3198NM_000096.4AR
DCAF171563NM_025000.4AR
FA2H1119NM_024306.5AR
FTL528NM_000146.4AD, AR
PANK21713NM_153638.4AR
PLA2G62421NM_003560.4AR
RAB39B642NM_171998.4XLR
WDR451086NM_007075.4XL
CRAT1881NM_000755.5AR
KIF1A5073NM_004321.8AD, AR
PSEN11404NM_000021.4AD
REPS12467NM_001128617.3AR
SCP21644NM_002979.5AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Bei der Neurodegeneration mit Eisenakkumulation im Gehirn (NBIA) handelt es sich um eine Gruppe seltener, genetisch bedingter neurologischer Erkrankungen, die durch Eisen-Ablagerungen in den Basalganglien gekennzeichnet sind, die mittels MRT in Globus pallidus und Substantia nigra nachweisbar sind. NBIA tritt vom Säuglings- bis zum Erwachsenenalter auf. Die Krankheit kann schnell oder langsam fortschreiten, mit langen Phasen der Stabilität. Die Symptome können von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein. Die klinischen Manifestationen beziehen sich auf die Muskelfunktion bzw. auf fortschreitende Bewegungsstörungen, z.B. Dystonie, Choreoathetose, Spastik sowie Parkinsonismus. Fortschreitende Dystonie kann zum Sprach-Verlust sowie zu unkontrollierbarem Zungenbeißen, Blepharospasmus und Torticollis führen. Bei den meisten NBIA-Formen treten auch Augenerkrankungen wie Retina-Degeneration und Optikus-Atrophie auf. Auch zerebrale und zerebelläre Atrophie werden häufig beobachtet. Die Beta-Propeller-Protein-assoziierte und die Pantothenatkinase-assoziierte Neurodegeneration machen zusammen drei Viertel der NBIA aus. Bei einigen Formen kommt es zu Entwicklungsverzögerungen, vor allem im Bereich der motorischen Fähigkeiten. Bei kognitiven Beeinträchtigungen bleibt das Denken, die Wahrnehmung und andere geistige Prozesse oft relativ verschont. Es werden alle monogenen Vererbungsmuster beobachtet. Wenn aufgrund von MRT-Befunden der Verdacht auf NBIA besteht, umfasst das „core candidate gene panel“ mehr als ein Dutzend Gene, die breiter angelegte Differentialdiagnose ungefähr doppelt so viele. Obwohl die molekulargenetische Ausbeute bis zu 85% erreichen kann, schließt ein negatives DNA-Testergebnis die klinische Diagnose nicht aus.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK121988/

 

Synonyme
  • Alias: Neurodegeneration with brain iron accumulation, NBIA
  • Allelic: Acne inversa, familial, 3 (PSEN1)
  • Allelic: Hyperostosis cranalis interna (SLC39A14)
  • Allelic: Myopathy, distal, with rimmed vacuoles (SQSTM1)
  • Alzheimer disease, type 3 (PSEN1)
  • Alzheimer disease, type 3, with spastic paraparesis + apraxia (PSEN1)
  • Alzheimer disease, type 3, with spastic paraparesis + unusual plaques (PSEN1)
  • Cardiomyopathy, dilated, 1U (PSEN1)
  • Cerebellar ataxia (CP)
  • Choreoacanthocytosis (VPS13A)
  • Dementia, frontotemporal (PSEN1)
  • Dystonia 28, childhood-onset (KMT2B)
  • Frontotemporal dementia +/or amyotrophic lateral sclerosis 3 (SQSTM1)
  • Fucosidosis (FUCA1)
  • Glutaricaciduria, type I (GCDH)
  • HARP [Hyperprebetalipoproteinemia, Acanthocyt., Retinit. pigment., Pallidal degen.] syndrome (PANK2)
  • Hemosiderosis, systemic, due to aceruloplasminemia (CP)
  • Hyperferritinemia-cataract syndrome (FTL)
  • Hypermanganesemia + dystonia 2 (SLC39A14)
  • Hypoceruloplasminemia, hereditary (CP)
  • Infantile neuroaxonal dystrophy 1 (PLA2G6)
  • Kufor-Rakeb syndrome (ATP13A2)
  • L-ferritin deficiency, AD + AR (FTL)
  • Leukoencephalopathy with dystonia + motor neuropathy (SCP2)
  • Mental retardation, XL 72 (RAB39B)
  • NESCAV [NEurodeg., Spasticity +/- Cerebellar Atrophy or cortical Visual impairment] syndrome (KIF1A)
  • Neurodegeneration with ataxia, dystonia + gaze palsy, childhood-onset (SQSTM1)
  • Neurodegeneration with brain iron accumulation 1 (PANK2)
  • Neurodegeneration with brain iron accumulation 2A, 2B (PLA2G6)
  • Neurodegeneration with brain iron accumulation 3 (FTL)
  • Neurodegeneration with brain iron accumulation 4 (C19orf12)
  • Neurodegeneration with brain iron accumulation 5 (WDR45)
  • Neurodegeneration with brain iron accumulation 6 (COASY)
  • Neurodegeneration with brain iron accumulation 7 (REPS1)
  • Neurodegeneration with brain iron accumulation 8 (CRAT)
  • Neurodegeneration, childhood-onset, with brain atrophy (UBTF)
  • Neuropathy, hereditary sensory, type IIC (KIF1A)
  • Paget disease of bone 3 (SQSTM1)
  • Parkinson disease 14, AR (PLA2G6)
  • Pick disease (PSEN1)
  • Pontocerebellar hypoplasia, type 12 (COASY)
  • Spastic paraplegia 30, AD (KIF1A)
  • Spastic paraplegia 30, AR (KIF1A)
  • Spastic paraplegia 35, AR (FA2H)
  • Spastic paraplegia 43, AR (C19orf12)
  • Spastic paraplegia 78, AR (ATP13A2)
  • Waisman syndrome (RAB39B)
  • Woodhouse-Sakati syndrome (DCAF17)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • XL
  • XLR
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.