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Klinische FragestellungNeuropathie, hereditäre sensorische + autonome - HSN/HSAN; Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Neuropathie, hereditäre sensorische und autonome, mit zusammen genommen 26 Leitlinien-kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
NP1233
Anzahl Gene
26 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
85,4 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
AAAS1641NM_015665.6AR
ARL6IP1612NM_015161.3AR
ATL11677NM_015915.5AD
ATL31626NM_015459.5AD
CLTCL14752NM_007098.4AR
DNMT14899NM_001130823.3AD
DST17028NM_001723.7AR
ELP13999NM_003640.5AR
FLVCR11668NM_014053.4AR
GLA1290NM_000169.3XL
GMPPA1263NM_205847.3AR
KIF1A5073NM_004321.8AR, AD
NAGLU2232NM_000263.4AD
NGF726NM_002506.3AR
NTRK12373NM_001012331.2AR
PRDM121109NM_021619.3AR
RAB7A624NM_004637.6AD
RETREG11494NM_001034850.3AR
SCN10A5871NM_006514.4AD
SCN11A5376NM_014139.3AD
SCN9A5934NM_002977.3AD, AR
SPTLC11422NM_006415.4AD
SPTLC21689NM_004863.4AD
TRPA13360NM_007332.3AD
TTR444NM_000371.4AD
WNK17149NM_018979.4AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Die hereditären sensorischen und autonomen Neuropathien (HSAN) stellen eine genetisch und klinisch heterogene Gruppe von neurodegenerativen Erkrankungen des peripheren Nervensystems dar. Die klinischen Beschreibungen der HSAN sind etwas inkonsistent, möglicherweise als Folge von Berichten, denen die molekulargenetische Bestätigung der Diagnose fehlt. Die Gruppe der HSAN1A bis HSAN1F ist eine autosomal dominant vererbte, genetisch heterogene Erkrankung, die durch die fünf mutierten Gene definiert ist. Die Gruppe der HSAN2A bis HSAN2D ist durch eine fortschreitende Verminderung des Schmerz-, Temperatur- und Berührungsempfindens gekennzeichnet und wird durch Mutationen in vier verschiedenen Genen verursacht. HSAN3 (familiäre Dysautonomie, Riley-Day-Syndrom) wird durch pathogene Varianten in ELP1 verursacht und wird autosomal rezessiv vererbt. HSAN4 als kongenitale Schmerzunempfindlichkeit mit Anhidrose resultiert aus pathogenen Varianten in NTRK1. Sie ist durch einen tiefgreifenden sensorischen Verlust gekennzeichnet, der vor allem die Wahrnehmung von Schmerz und Temperatur betrifft. HSAN5 zeigt deutliche klinische Überlappung mit HSAN4 und wird durch pathogene Varianten in den NGF- oder NTRK1 Genen verursacht. HSAN6 ist durch dysautonome Symptome und ein mutiertes DST1 Gen gekennzeichnet. Klinisch eng verwandt erscheint die kongenitale Schmerzunempfindlichkeit, die durch zwei zusätzlich mutierte Gene (SCN9A, SCN11A) sowie CMT2B (RAB7A Mutationen) verursacht wird. Die molekulargenetische diagnostische Ausbeute unterscheidet sich stark zwischen den HSAN-Gruppen bzw. ist meist gar nicht bekannt. Daher schließt ein negatives DNA-Ergebnis die klinische Diagnose nicht aus.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK49247/

 

Synonyme
  • Alias: HSAN
  • Alias: HSN
  • Alias: Polyneuropathie
  • Allelic: Episodic pain syndrome, familial, 3 (SCN11A)
  • Allelic: Erythermalgia, primary (SCN9A)
  • Allelic: Febrile seizures, familial, 3B (SCN9A)
  • Allelic: Generalized epilepsy with febrile seizures plus, type 7 (SCN9A)
  • Allelic: Mucopolysaccharidosis type IIIB [Sanfilippo B] (NAGLU)
  • Allelic: NESCAV syndrome (KIF1A)
  • Allelic: Paroxysmal extreme pain disorder (SCN9A)
  • Allelic: Pseudohypoaldosteronism, type IIC (WNK1)
  • Allelic: Spastic paraplegia 30, AD + AR (KIF1A)
  • Achalasia-addisonianism-alacrimia syndrome (AAAS)
  • Alacrima, achalasia + mental retardation syndrome (GMPPA)
  • Amyloidosis, hereditary, transthyretin-related (TTR)
  • Ataxia, posterior column, with retinitis pigmentosa (FLVCR1)
  • Carpal tunnel syndrome, familial (TTR)
  • Charcot-Marie-Tooth disease, axonal, type 2V (NAGLU)
  • Dysautonomia, familial (ELP1 syn. IKBKAP)
  • Dystransthyretinemic hyperthyroxinemia (TTR)
  • Episodic pain syndrome, familial, 1 (TRPA1)
  • Episodic pain syndrome, familial, 2 (SCN10A)
  • Fabry disease (GLA)
  • Insensitivity to pain, congenital (SCN9A)
  • Insensitivity to pain, congenital, with anhidrosis (NTRK1)
  • Neuropathy, hereditary sensory + autonomic, type IA (SPTLC1)
  • Neuropathy, hereditary sensory + autonomic, type IC (SPTLC2)
  • Neuropathy, hereditary sensory + autonomic, type II (WNK1)
  • Neuropathy, hereditary sensory + autonomic, type IIB (RETREG1 syn. FAM134B)
  • Neuropathy, hereditary sensory + autonomic, type IID (SCN9A)
  • Neuropathy, hereditary sensory + autonomic, type V (NGF)
  • Neuropathy, hereditary sensory + autonomic, type VI (DST)
  • Neuropathy, hereditary sensory + autonomic, type VII (SCN11A)
  • Neuropathy, hereditary sensory, type IIC (KIF1A)
  • Small fiber neuropathy (SCN9A)
  • Spastic paraplegia 61, AR (ARL6IP1)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • XL
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.