Klinische FragestellungNeuropathie, hereditäre sensorische; Differentialdiagnose
Zusammenfassung
Ein umfassendes panel mit 7 Leitlinien-kuratierten Genen sowie insgesamt 8 kuratierten Genen zur differential diagnostischen Untersuchung der Verdachtsdiagnose Neuropathie, hereditäre sensorische
17,8 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
- EDTA-Blut (3-5 ml)
NGS +
[Sanger]
Genpanel
Infos zur Erkrankung
Hereditäre sensorische Neuropathie Typ (HSN) IA ist eine Erkrankung mit Nervenanomalien in den Beinen und Füßen. Viele dieser Patienten leiden unter Parästhesien, Taubheit und einer verminderten Fähigkeit, Schmerzen zu empfinden und Wärme und Kälte zu spüren. Einige Betroffene haben zwar keine Gefühlsstörungen, verspüren aber stechende Schmerzen in den Beinen und Füßen. Mit fortschreitender Erkrankung können die Empfindungs-Störungen die Schultern, Gelenke und den Bauch betreffen. Wenn die Betroffenen älter werden, kann es auch zu Muskelschwund und -schwäche kommen (Rollstuhl). Menschen mit HSNIA entwickeln typischerweise Geschwüre an den Füßen/Händen oder Infektionen/ weißem Nagelumläufen, einige entwickeln auch eine Innenohr-Schwerhörigkeit. Die HSNIA-Symptome können jederzeit im Jugendalter beginnen. Obwohl sich die Merkmale dieser Erkrankung mit der Zeit verschlimmern, haben die Betroffenen normale Lebenserwartung. HSNIA wird durch Mutationen im SPTLC1-Gen verursacht und autosomal-dominant vererbt. Andere dominante HSN1-Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen werden durch pathogene Varianten in den Genen SPTLC2, ATL1 und DNMT1 verursacht. Zu den CMT2-Erkrankungen mit verwandten Phänotypen gehört CMT2B, die durch pathogene Varianten in RAB7 hervorgerufen wird. Bei CMT2I/J ist eine spezifische pathogene MPZ-Variante mit einem Phänotyp verbunden, der fast identisch mit HSAN1A ist. Der molekulargenetische Ertrag bei HSN ist derzeit nicht bekannt. Daher wird die klinisch-neurologische Diagnose durch ein negatives DNA-Testergebnis nicht widerlegt.
Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1390/
- Alias: Hereditary sensory + autonomic (SPTLC1)
- Alias: Neuropathy, hereditary sensory + autonomic
- Alias: Neuropathy, hereditary sensory, HSN1, HSN2
- Alias: Polyneuropathie
- Allelic: Cerebellar ataxia, deafness, narcolepsy, AD (DNMT1)
- Allelic: NESCAV syndrome (KIF1A)
- Allelic: Spastic paraplegia 30, AD + AR (KIF1A)
- Allelic: Spastic paraplegia 3A, AD (ATL1)
- Axonal, non-demyelinating CMT2B: severe sensory loss (RAB7)
- Axonal, non-demyelinating CMT2I/J: severe sensory loss (MPZ)
- Neuropathy, hereditary sensory + autonomic, type IC (RAB7A)
- Neuropathy, hereditary sensory [+ autonomic], type IA (SPTLC1)
- Neuropathy, hereditary sensory, type ID (ATL1)
- Neuropathy, hereditary sensory, type IE (DNMT1)
- Neuropathy, hereditary sensory, type IF (ATL3)
- Neuropathy, hereditary sensory, type IIC (KIF1A)
- AD
- AR
- Multiple OMIM-Ps
Bioinformatik und klinische Interpretation
Test-Stärken
- DAkkS-akkreditiertes Labor
- EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
- Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
- Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
- Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
- eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
- unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
- unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
- unsere umfassenden klinischen Aussagen
Testeinschränkungen
- Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
- Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
- es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
- die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
- Gen-Konversionen
- komplexe Inversionen
- Balancierte Translokationen
- Mitochondriale Varianten
- Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
- nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
- niedriger Mosaik-Status
- Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
- Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
- Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
- Varianten innerhalb von Pseudogenen
- die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde
Laboranforderung
Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.
Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.
Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.
Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.