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Klinische FragestellungOsteopetrose, Differentialdiagnose

Zusammenfassung

Kurzinformation

Umfassendes differentialdiagnostisches panel für Osteopetrose mit 8 Leitlinien-kuratierten "core"-Genen und zusammen genommen 26 kuratierten Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose

ID
OP8642
Anzahl Gene
22 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
20,2 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
38,9 kb (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
CA2783NM_000067.3AR
CLCN72418NM_001287.6AD, AR
FERMT31992NM_031471.6AR
LRP54848NM_002335.4AD
OSTM11005NM_014028.4AR
PLEKHM13171NM_014798.3AD, AR
SNX10606NM_001199835.1AR
TCIRG12493NM_006019.4AR
TNFRSF11A1851NM_003839.4AD, AR
TNFSF11954NM_003701.4AR
AMER13408NM_152424.4XL
ANKH1479NM_054027.6AD
CTSK990NM_000396.4AR
FAM20C1755NM_020223.4AR
GJA11149NM_000165.5AD, AR
LEMD32736NM_014319.5AD
PTH1R1782NM_000316.3AD, AR
RASGRP21830NM_153819.1AR
SLC29A31428NM_018344.6AR
SOST642NM_025237.3AD, AR
TGFB11173NM_000660.7AD
TYROBP309NM_001173514.2AR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Bei Osteopetrose ist die Knochendichte ungewöhnlich hoch, damit steigt die Brüchigkeit. Autosomal-dominante Osteopetrose ist in der Regel die mildeste Ausprägungsform und manchmal vor allem beim Kleinkind völlig symptomfrei. Zu den Hauptmerkmalen bei den Betroffenen gehören andererseits in der späten Kindheit oder im Jugendalter multiple Knochenbrüche, Skoliose oder andere Wirbelsäulen-Anomalien, Hüft-Arthrose und Osteomyelitis. Die autosomal rezessiv vererbte Osteopetrose bedingt eine schwerere Form bereits im frühen Kindesalter. Dichtes Knochengewebe engt u.a. Hirnnerven ein mit Lähmungen von Gesichtsmuskeln, Seh- und Hörverlust und kann auch zur Knochenmark-Suppression mit Anämie, Blutungen und wiederkehrenden Infektionen führen, wobei letztere im Säuglings- oder Kleinkindalter lebensbedrohlich sein können. Daneben werden verlangsamtes Wachstum/Kleinwuchs, Zahnanomalien und Hepatosplenomegalie beobachtet, mitunter begleitet von Hirn-Fehlbildungen, intellektueller Behinderung oder Epilepsie. In seltenen Fällen ist die Osteopetrose X-chromosomal vererbt. Zusätzlich zur dichten Knochenstruktur treten hierbei Lymphödeme, anhydrotische ektodermale Dysplasie und Immunschwäche auf. Mutationen im CLCN7-Gen sind für etwa 75% der autosomal-dominanten Osteopetrose-Fälle verantwortlich, 10-15% der Fälle werden autosomal-rezessiv vererbt. TCIRG1-Mutationen verursachen die Hälfte der autosomal rezessiven Osteopetrose. Der X-chromosomal vererbte Typ wird durch Mutationen im IKBKG-Gen ausgelöst. In weniger als einem Drittel aller Fälle ist die Ursache der Erkrankung molekulargenetisch nicht aufzuklären, auch wenn bis zu 25 assoziierte Gene untersucht werden. Die Ausbeute-Rate von 70% bedingt, dass die klinische Diagnose bei einem negativen molekulargenetischen Ergebnis nicht widerlegt wird.

Referenz: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1127/

 

Synonyme
  • Alias: Marble bone disease; Albers-Schonberg disease
  • Allelic: Bleeding disorder, platelet-type, 18 (RASGRP2)
  • Allelic: Bone mineral density variability 1 (LRP5)
  • Allelic: Coronary artery disease, autosomal dominant, 2 (LRP6)
  • Allelic: Exudative vitreoretinopathy 4 (LRP5)
  • Allelic: Hyperostosis, endosteal (LRP5)
  • Allelic: Hypopigmentation, organomegaly, delayed myelination + development (CLCN7)
  • Allelic: Leukoencephalopathy, diffuse hereditary, with spheroids 1 (CSF1R)
  • Allelic: Osteolysis, familial expansile (TNFRSF11A)
  • Allelic: Osteoporosis (LRP5)
  • Allelic: Osteoporosis-pseudoglioma syndrome (LRP5)
  • Allelic: Osteosclerosis (LRP5)
  • Allelic: Paget disease of bone 2, early-onset (TNFRSF11A)
  • Allelic: Polycystic liver disease 4 with/-out kidney cysts (LRP5)
  • Allelic: Tooth agenesis, selective, 7 (LRP6)
  • Allelic: van Buchem disease, type 2 (LRP5)
  • Brain abnormalities, neurodegeneration + dysosteosclerosis (CSF1R)
  • Chondrocalcinosis (ANKH)
  • Craniodiaphyseal dysplasia, AD (SOST)
  • Craniometaphyseal dysplasia (ANKH)
  • Craniometaphyseal dysplasia, AR (GJA1)
  • Endosteal hyperostosis [GeneReviews] (LRP6)
  • Histiocytosis-lymphadenopathy plus syndrome [dysosteosclerosis] (SLC29A3)
  • Leukocyte adhesion deficiency, type III (FERMT3)
  • Osteoclast-poor AR osteopetrosis
  • Osteopetrosis, AD 1 (LRP5)
  • Osteopetrosis, AD 2 (CLCN7)
  • Osteopetrosis, AD 3 (PLEKHM1)
  • Osteopetrosis, AR 1 (TCIRG1)
  • Osteopetrosis, AR 2 (TNFSF11)
  • Osteopetrosis, AR 3, with renal tubular acidosis (CA2)
  • Osteopetrosis, AR 4 (CLCN7)
  • Osteopetrosis, AR 5 (OSTM1)
  • Osteopetrosis, AR 6 (PLEKHM1)
  • Osteopetrosis, AR 7 (TNFRSF11A)
  • Osteopetrosis, AR 8 (SNX10)
  • Osteosclerotic metaphyseal dysplasia (LRRK1)
  • Pycnodysostosis (CTSK)
  • Sclerosteosis 1 (SOST)
  • Van Buchem disease [Hyperostosis corticalis generalisata] (SOST)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • AD
  • AR
  • XL
OMIM-Ps
  • Multiple OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.