©istock.com/Andrea Obzerova
Unsere KompetenzInterdisziplinäre Diagnostik
Know how bei der Analyse von Erbmaterial.
Zum Wohle von Patientinnen und Patienten.

Klinische FragestellungPelizaeus-Merzbacher Krankheit

Zusammenfassung

Kurzinformation

Kuratierte Einzelgen-Sequenzanalyse bei klinischem Verdacht auf Pelizaeus-Merzbacher Krankheit

ID
PS0430
Anzahl Gene
1 Akkreditierte Untersuchung
Untersuchte Sequenzlänge
0,9 kb (Core-/Core-canditate-Gene)
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
Analyse-Dauer
auf Anfrage
Untersuchungsmaterial
  • EDTA-Blut (3-5 ml)
Diagnostische Hinweise

NGS +

 

Genpanel

Ausgewählte Gene

NameExon-Länge (bp)OMIM-GReferenz-Seq.Erbgang
PLP1834NM_000533.5XLR

Infos zur Erkrankung

Klinischer Kommentar

Bei der Pelizaeus-Merzbacher Krankheit (PMK; Hypomyelinisierende Leukodystrophie 2) werden die Myelinscheiden in der weißen Substanz des zentralen Nervensystems angegriffen. Die klassische und die konnatale Form betreffen Knaben, wobei sich die beiden Formen überschneiden können. Der klassische Typ ist häufiger und beginnt im ersten Lebensjahr mit Hypotonie, Nystagmus und verzögerter Entwicklung der motorischen Fähigkeiten. In der Regel sistiert die gesamte Entwicklung in der Adoleszenz, und es setzen Spastik, Ataxie, Kopf-/Nackenzittern, Dystonie und choreiforme Bewegungen ein. Die konnatale PMK verläuft schwerer, die Symptome beginnen im Säuglingsalter mit geringer Gewichtszunahme, langsamem Wachstum, Stridor, Nystagmus, progressiver Dysarthrie, schwerer Ataxie, Hypotonie, Krampfanfällen und Kontrakturen. Der Erbgang ist X-chromosomal rezessiv, Mutationsträgerinnen zeigen keine oder nur weniger ausgeprägte Symptome wie Muskelsteifheit und/oder intellektuelle Defizite. Ursächliche Mutationen werden in mindestens 80-95% der Fälle im PLP1-Gen nachgewiesen, so dass ein negatives DNA-Testergebnis PMK nicht mit Sicherheit ausschließt.

Referenzen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK470716/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1182/

 

Synonyme
  • Alias: Diffuse familial brain sclerosis (PLP1)
  • Alias: Leukodystrophy, hypomyelinating 1, 16 additional forms (PLP1)
  • Alias: Pelizaeus-Merzbacher brain sclerosis (PLP1)
  • Alias: Sudanophilic leukodystrophy, Paelizeus-Merzbacher type (PLP1)
  • Allelic: Spastic paraplegia 2, XL (PLP1)
  • Pelizaeus-Merzbacher disease (PLP1)
Erbgänge, Vererbungsmuster etc.
  • XLR
OMIM-Ps
ICD10 Code

Bioinformatik und klinische Interpretation

Test-Stärken

  • DAkkS-akkreditiertes Labor
  • EU-Richtlinie für IVD in Umsetzung
  • Qualitäts-kontrolliert arbeitendes Personal
  • Leistungsstarke Sequenzierungstechnologien, fortschrittliche Target-Anreicherungsmethoden und Präzisions-Bioinformatik-Pipelines sorgen für überragende analytische Leistung
  • Sorgfältige Kuratierung klinisch relevanter und wissenschaftlich begründeter Gen-Panels
  • eine Vielzahl nicht Protein-kodierender Varianten, die in unseren klinischen NGS-Tests mit erfasst werden
  • unser strenges Variantenklassifizierungsschema nach ACMG-Kriterien
  • unser systematischer klinischer Interpretations-Workflow mit proprietärer Software ermöglicht die genaue und nachvollziehbare Verarbeitung von NGS-Daten
  • unsere umfassenden klinischen Aussagen

Testeinschränkungen

  • Gene mit eingeschränkter Abdeckung werden gekennzeichnet
  • Gene mit kompletten oder partiellen Duplikationen werden gekennzeichnet
  • es wird angenommen, dass ein Gen suboptimal abgedeckt ist, wenn >90% der Nukleotide des Gens bei einem Mapping-Qualitätsfaktor von >20 (MQ>20) nicht abgedeckt sind
  • die Sensitivität der Diagnostik zur Erkennung von Varianten mit genannten Testeinschränkungen ist möglicherweise begrenzt bei:
  • Gen-Konversionen
  • komplexe Inversionen
  • Balancierte Translokationen
  • Mitochondriale Varianten
  • Repeat-Expansionen, sofern nicht anders dokumentiert
  • nicht kodierende Varianten, die Krankheiten verursachen, die von diesem Panel nicht mit abgedeckt werden
  • niedriger Mosaik-Status
  • Repeat-Blöcke von Mononukleotiden
  • Indels >50bp (Insertionen-Deletionen)
  • Deletionen oder Duplikationen einzelner Exons
  • Varianten innerhalb von Pseudogenen
  • die analytische Sensitivität kann geringer ausfallen werden, wenn die DNA nicht von amedes genetics extrahiert wurde

Laboranforderung

  • Die in grün gezeigten Gene sind kuratiert und werden als Gen-Panel untersucht. Eine Erweiterung des Panels (blau gezeigte Gene, jeweils ebenfalls kuratiert) kann auf Anfrage erfolgen. Sofern unter "Erweitertes Panel" ein Minuszeichen angezeigt wird, sind nur Core-/Basis-Gene verfügbar.

  • Für die Anforderung einer genetischen Untersuchung senden Sie uns bitte die Krankheits-ID auf einem Überweisungsschein. Bitte die Material-Angabe beachten.

  • Für privat versicherte Patienten empfehlen wir einen Antrag auf Kostenübernahme bei der Krankenversicherung.

  • Die Untersuchung wird auch für Selbstzahler angeboten.