Klinische FragestellungBrustkrebs- und Eierstockkrebs, hereditär (HBOC) PLUS
Zusammenfassung
Differentialdiagnostisches Panel für HBOC (erblicher Brustkrebs und Eierstockkrebs) inklusive Lynch-Genen (für typische Tumore wie Darmkrebs oder Endometriumkrebs) mit 18 Leitlinien-kuratierten "core-" und "core candidate"-Genen gemäß klinischer Verdachtsdiagnose
- (Erweitertes Panel: inkl. additional genes)
NGS
Bei FANCM werden nur die 3 pathogenen Varianten: p.(Arg658*), p.(Gln1701*), p.(Arg1931*) untersucht, bei EPCAM nur 3`Deletionen
Genpanel
Ausgewählte Gene
Name | Exon-Länge (bp) | OMIM-G | Referenz-Seq. | Erbgang |
---|---|---|---|---|
ATM | 9171 | NM_000051.4 | AD | |
BARD1 | 2334 | NM_000465.4 | AD | |
BRCA1 | 5592 | NM_007294.4 | AD | |
BRCA2 | 10257 | NM_000059.4 | AD | |
BRIP1 | 3750 | NM_032043.3 | AD | |
CDH1 | 2649 | NM_004360.5 | AD | |
CHEK2 | 1632 | NM_007194.4 | AD | |
EPCAM | 945 | NM_002354.3 | AD | |
FANCM | 6147 | NM_020937.4 | AD | |
MLH1 | 2271 | NM_000249.4 | AD | |
MSH2 | 2805 | NM_000251.3 | AD | |
MSH6 | 4083 | NM_000179.3 | AD | |
PALB2 | 3561 | NM_024675.4 | AD | |
PTEN | 1212 | NM_000314.8 | AD | |
RAD51C | 1131 | NM_058216.3 | AD | |
RAD51D | 987 | NM_002878.4 | AD | |
STK11 | 1302 | NM_000455.5 | AD | |
TP53 | 1182 | NM_000546.6 | AD |
Infos zur Erkrankung
Etwa 30/100 Frauen mit Brust- oder Eierstockkrebs sind familiär vorbelastet. Bei 5-10/100 Brustkrebs-Erkrankungen ist eine pathogene Variante in einem der bekannten Brustkrebs-Hochrisikogene nachweisbar. Am häufigsten betrifft dies die Gene BRCA1 und BRCA2; andere Gene sind deutlich seltener betroffen. Sowohl Frauen als auch Männer mit einer BRCA1/2-Mutation können an Brustkrebs erkranken. Frauen mit einer BRCA1/2-Mutation erkranken zudem häufiger an Eierstockkrebs. Bei pathogenen Varianten in anderen Brustkrebs-Risikogenen, ist das Eierstockkrebs-Risiko nicht in jedem Fall erhöht. Die Panel-Analyse berücksichtigt die wichtigsten Risiko-Gene für den erblichen Brust- und Eierstockkrebs. Diese Risiko-Gene sind in internationalen (Leitlinien-)Empfehlungen enthalten (s. Referenzen).
Zusätzlich befinden sich in diesem Panel Gene, die ursächlich für das Lynch-Syndrom sein können. Das Lynch-Syndrom ist durch ein erhöhtes Risiko für kolorektales Karzinom (CRC) und Krebserkrankungen des Endometriums, der Eierstöcke, des Magens, des Dünndarms, der Harnwege, der Gallenwege, des Gehirns (in der Regel Glioblastom), der Haut (Talgdrüsenadenome, Talgdrüsenkarzinome und Keratoakanthome), der Bauchspeicheldrüse und der Prostata gekennzeichnet. Das Krebsrisiko und das Alter des Ausbruchs können je nach dem assoziierten Gen variieren. Die Diagnose des Lynch-Syndroms wird bei einem Probanden gestellt, indem bei einem molekulargenetischen Test eine heterozygote pathogene Keimbahnvariante in MLH1, MSH2, MSH6, PMS2 oder EPCAM nachgewiesen wird.
Die Genveränderungen werden autosomal dominant vererbt.
Ein negatives Ergebnis in der Paneluntersuchung schließt die klinische Diagnose oder eine genetische Ursache der Symptomatik nicht aus.
Referenzen: https://www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-familiaerer-brust-u-eierstockkrebs.pdfhttps://www.konsortium-familiaerer-brustkrebs.de/https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30268633/, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK1211/
- AD
- Keine OMIM-Ps verknüpft
Bioinformatik und klinische Interpretation
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